Lagebericht
Grundlagen der Gesellschaft
Geschäftsmodell der Gesellschaft
Die RheinEnergie AG, Köln, (RheinEnergie) ist ein regional tätiges integriertes Energie- und Wasserversorgungsunternehmen. Dabei erstreckt sich die Geschäftstätigkeit über alle Wertschöpfungsstufen von der Erzeugung über den Handel und den Netzbetrieb bis hin zum Vertrieb. Die Tätigkeiten werden überwiegend von der RheinEnergie direkt und teilweise auch von Tochtergesellschaften erbracht; damit folgt die RheinEnergie im Wesentlichen dem Grundsatz des Stammhausprinzips. Das Produktspektrum umfasst die Sparten Strom, Erdgas, Fern- und Nahwärme, Dampf, Wasser sowie energienahe Dienstleistungen. Wesentliche Grundlage für das Netzgeschäft der Gesellschaft sind die gehaltenen Konzessionen.
Die geschäftlichen Aktivitäten der RheinEnergie als regionales Energieversorgungsunternehmen erstrecken sich im Wesentlichen auf Köln und das angrenzende Umland. Insbesondere im Umland fokussiert die RheinEnergie sich auf das vernetzte Handeln mit Beteiligungs- und Partnerunternehmen in der Region sowie mit den kommunalen Mitgesellschaftern dieser Unternehmen. Kooperationen mit kommunalen Partnerunternehmen erstrecken sich auf die gesamte energiewirtschaftliche Wertschöpfungskette: Insbesondere bei Netzbetrieb, Vertrieb und Abrechnung sowie bei Energiedienstleistungen und Contracting arbeiten die Unternehmen intensiv zusammen. Außerdem erhalten Partnerunternehmen Zugang zu Zukunftsthemen wie Smart Metering, Elektromobilität und umweltfreundliche Erzeugungsanlagen. Grundgedanke der Kooperationen ist die nachhaltige Bündelung kommunaler Interessen.
Die regionale Verbindung der RheinEnergie wird durch die Stiftungsfamilie des Unternehmens, bestehend aus der RheinEnergieStiftung Jugend/Beruf, Wissenschaft, der RheinEnergieStiftung Kultur und der RheinEnergieStiftung Familie, unterstrichen. Mit den drei Stiftungen leistet die RheinEnergie vielfältige Unterstützung auf den verschiedenen Feldern der künstlerischen Ausdrucksformen Musik, Theater, Film und Literatur, des Familienlebens und der Bildung sowie der beruflichen Orientierung, wobei ein Schwerpunkt bei allen Stiftungen im Bereich der Förderung von Kindern und Jugendlichen liegt.
Die Verbindung mit der Region drückt sich auch durch den kommunalen Hintergrund der Gesellschafterstruktur der RheinEnergie aus: 80 % der Geschäftsanteile werden indirekt von der Stadt Köln gehalten, mit 20 % ist der strategische Partner innogy SE an der RheinEnergie beteiligt.
Ziele und Strategien
Die RheinEnergie verfolgt bei ihrem Streben, das führende integrierte Energieversorgungsunternehmen der rheinischen Region zu sein, langfristig vier Ziele:
- wirtschaftliche Leistungsfähigkeit durch Sicherung des Ergebnisses
- Daseinsvorsorge durch eine leistungsfähige Infrastruktur
- attraktiver Arbeitgeber für qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- Wahrung der Nachhaltigkeit.
Hierbei agiert die RheinEnergie in einem energiewirtschaftlichen und energiepolitischen Umfeld, das einem immer stärkeren und schnelleren Wandel ausgesetzt ist. Entwicklungen in Richtung des von Dezentralisierung, Digitalisierung und Dekarbonisierung geprägten „Energiesystems der Zukunft“ verfolgt die RheinEnergie unmittelbar und beurteilt sie aus RheinEnergie-Sicht, um die eigenen Aktivitäten an diesen Entwicklungen auszurichten und damit aktiver Teilnehmer an den sich daraus ergebenden Geschäftsmöglichkeiten zu sein. So verfolgt die RheinEnergie den weiteren Ausbau der erneuerbaren und der dezentralen Energieerzeugung und stellt sich auf die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft und die sich daraus ergebenden Geschäftsmöglichkeiten ein. Hierbei berücksichtigt die RheinEnergie den allgemeinen Wandel, die gesellschaftlichen Trends und die sich verändernden Kundenbedürfnisse. Die Kunden stehen im Mittelpunkt aller strategischen Überlegungen.
Um diesen sich verändernden und sich fortentwickelnden Anforderungen gerecht zu werden und diese aktiv mitzugestalten, entwickelt die RheinEnergie ihre Strategien in strukturierter Form ständig fort. Hierbei geht es neben der Sicherung des Stammgeschäfts insbesondere um die Generierung von profitablem Wachstum und um die Steigerung der Effizienz bei allen internen Prozessen. So werden regelmäßig Benchmark-Analysen zur Identifizierung von Verbesserungspotenzialen durchgeführt. Darüber hinaus kommt auch dem Wandel auf allen Ebenen zur Unterstützung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der gesamten Organisation bei der Bewältigung der neuen Anforderungen große Bedeutung zu.
Steuerungssysteme
Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren
Zur Steuerung des operativen Geschäfts verwendet die RheinEnergie insbesondere die finanziellen Größen Umsatz (ohne Strom- und Energiesteuer) und Ergebnis vor Ertragsteuern, die auch die bedeutsamsten Leistungsindikatoren darstellen. Als die bedeutsamsten nicht finanziellen Leistungsindikatoren kommen die Erzeugungs- und die Absatzzahlen zur Anwendung.
Diese Leistungsindikatoren werden in einem der Größe des Unternehmens entsprechenden Planungsprozess differenziert nach Organisationseinheiten und Wertschöpfungsstufen ermittelt, zur Gesamtunternehmensplanung zusammengefasst und als Wirtschaftsplan von Vorstand und Aufsichtsrat verabschiedet. Unterjährig erfolgt quartalsweise eine Kontrolle der kumulierten Ist-Zahlen gegenüber den jeweils geplanten Größen. Abweichungen werden analysiert und führen gegebenenfalls zur Ergreifung zusätzlicher operativer Maßnahmen.
Interne Kontrollsysteme (IKS)
Die Achtung geltender Gesetze und betrieblicher Richtlinien sowie die Bekämpfung der Korruption haben für die RheinEnergie hohe Bedeutung. Daher hat das Unternehmen ein erweitertes Compliance-Management-System implementiert. Grundlagen sind die den Risikofeldern entsprechenden Compliance-Richtlinien und ein regelmäßiges Compliance-Reporting.
Zur Sicherstellung einer hohen Qualität der internen Prozessabläufe und eines verantwortlichen Umgangs aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit kundenbezogenen Daten sowie Unternehmensressourcen sind diese Abläufe im unternehmensweit gültigen Organisationshandbuch detailliert niedergelegt; gleichermaßen sind die Handlungs- und Entscheidungsspielräume für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geregelt. Die Einhaltung wird für ausgewählte Prozesse regelmäßig durch die Revision geprüft.
Um unternehmerische Risiken frühzeitig zu erkennen, zu beurteilen und letztendlich zu beherrschen, hat die RheinEnergie ein umfassendes Risiko-Management-System für sich und ihre Tochtergesellschaften eingeführt (Näheres siehe hierzu Chancen- und Risikobericht).
Zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen, zuverlässigen und unternehmensweit einheitlichen Rechnungslegung und Finanzberichterstattung an interne und externe Berichtsempfänger hat die RheinEnergie ein rechnungslegungsbezogenes Internes Kontrollsystem etabliert. In diesem System sind alle Grundsätze, Verfahren und Regelungen enthalten, die eine insgesamt zeitnahe, vollständige und richtige Erfassung und Darstellung der Geschäftsvorfälle in der externen und internen Rechnungslegung unterstützen. Dazu gehören die Grundsätze der ordnungsmäßigen Buchführung, die Regelungen des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes, ergänzende Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages und der Geschäftsordnung des Vorstandes sowie interne Handlungsanweisungen. Die Einhaltung der Regelungen wird durch ein ausgeprägtes Vier-Augen-Prinzip im Finanzbereich und durch regelmäßige Revisionsprüfungen überwacht.