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Stadtwerke Köln GmbH

Geschäftsbericht

Prognosebericht

Der Lagebericht und die weiteren Bestandteile dieses Konzernabschlusses enthalten Aussagen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Konzerngesellschaften beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar, die auf Basis aller zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung zur Verfügung stehenden Informationen getroffen werden. Eine verlässliche Prognose lässt sich aus heutiger Sicht aufgrund von Ungewissheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen, regulatorischen, technischen und wettbewerbsbezogenen Entwicklungen jedoch nicht abgeben.

Gesamtwirt­schaftliche Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft wird – Prognosen der Bundesregierung zufolge – auch 2019 weiterhin wachsen. Die Konsumtätigkeit der privaten Haushalte und des Staates bildet hierfür weiterhin eine gute Grundlage. Allerdings wird sich das Wachstumstempo – vor allem bedingt durch außenwirtschaftliche Einflüsse – weiter verringern. Für das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt wird nur noch ein Anstieg um 1 % gesehen. Die Arbeitslosenquote wird voraussichtlich auf 4,9 % sinken, die Zahl der Beschäftigten 45,2 Mio. erreichen. In der Folge werden auch die Einkommen privater Haushalte im laufenden Jahr spürbar zunehmen: Für Nettolöhne und -gehälter erwartet die Bundesregierung ein Plus von 4,8 %, wozu auch Entlastungen bei Steuern und Abgaben beitragen werden.

Energie und Wasser

Energiepolitische Rahmenbedingungen

Auf europäischer Ebene erwartet die RheinEnergie, dass die Novelle des Strombinnenmarktpakets und der Strombinnenmarktverordnung in Kraft tritt. Mit neuen energiepolitischen Initiativen wird aufgrund der Europawahl im Mai erst nach der parlamentarischen Sommerpause gerechnet.

Auf nationaler Ebene erwartet die RheinEnergie ein Gebäudeenergieeffizienzgesetz, das die gesetzlichen Bestimmungen zum Wärmemarkt vereinheitlichen und insbesondere die Regeln des Energieeinspargesetzes (EnEG) samt Energieeinsparverordnung (EnEV) und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) zusammenführt. Zur Novelle des KWKG und zur Akzeptanzsteigerung des Windenergieausbaus an Land werden Gesetzesvorschläge der Bundesregierung erwartet.

Die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ hat Ende Januar 2019 ihren Abschlussbericht der Öffentlichkeit vorgelegt. Dieser zeigt auf, wie nach dem Kohleausstieg wettbewerbsfähige und bezahlbare Strompreise erhalten bleiben und die Versorgungssicherheit gewährleistet wird. Die Empfehlungen der Kommission sollen rasch in Gesetze münden. Der im Bericht vorgesehene Strukturwandel im rheinischen Revier bietet aus Sicht des Geschäftsfeldes Chancen, um sich bei den vorgesehenen Maßnahmen mit Projekten einzubringen. Die RheinEnergie wird diesen Prozess zusammen mit anderen betroffenen Gesellschaften im Stadtwerke Köln Konzern weiter eng begleiten.

Ausblick zur Geschäftsentwicklung

Nach den in den letzten Jahren erzielten Erfolgen bei der Gewinnung von neuen Konzessionen in der rheinischen Region verfolgt die RheinEnergie weiterhin das Ziel, die bestehenden Konzessionen zu erhalten und bei entsprechender strategischer und wirtschaftlicher Sinnhaftigkeit auch neue Konzessionen im regionalen Umfeld zu gewinnen.

Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit mit anderen Energieversorgungsunternehmen weiter intensiviert und sollen Dienstleistungen im Bereich der immer komplexer werdenden energiewirtschaftlichen Prozesse ausgebaut werden. Maßgeblicher Treiber dieser Kooperationen ist die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit für die beteiligten Partner. Geografisch wird unverändert die Region im Vordergrund des Interesses stehen.

Das Geschäftsfeld Energie plant gegenüber dem Vorjahr für das Geschäftsjahr 2019 einen moderaten Anstieg der Umsatzerlöse. Bei den Investitionen steht neben laufenden Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien im Vordergrund.

Öffentlicher Personen­nahverkehr

Für das Jahr 2019 rechnet die KVB erneut damit, dass die Nachfrage nach Leistungen des ÖPNVs wie in den Jahren zuvor weiter zunimmt. Analog geht die Planung der KVB davon aus, dass die Fahrgastzahlen im Wesentlichen aufgrund von Neukunden leicht steigen werden. Wie von VRS-Beirat und VRS-Zweckverband beschlossen, erhöhten sich die Ticketpreise zum Jahresbeginn 2019 um durchschnittlich 3,5 %, um die Belastung aus steigenden Lohn- und Materialkosten auffangen zu können.

Unter Berücksichtigung der Erhöhung der VRS-Ticketpreise zum 1. Januar 2019 erwartet das Geschäftsfeld ÖPNV eine moderate Umsatzsteigerung gegenüber dem Berichtsjahr.

Die Investitionsschwerpunkte, die überwiegend dazu dienen, Fahrgäste zu binden und hinzuzugewinnen, werden der Ausbau der Infrastruktur (übriger Strecken- und Haltestellenausbau sowie Fahrgastinformationssystem; Anteil rund 54 %) und die Ersatzbeschaffung von Bussen und Bahnen (Anteil rund 15 %) sein. Ein nur noch verhältnismäßig kleiner Betrag wird auf die bereits in Betrieb genommenen Teilabschnitte der Nord-Süd Stadtbahn (Anteil rund 4 %) entfallen.

Hafenumschlag und Güterverkehr

Für das Jahr 2019 rechnet das Bundesamt für Güterverkehr in allen Bereichen – Straßengüter-, Schienen­güter- und Binnenschifffahrtsverkehr – mit Steigerungen bei Transportaufkommen und -leistung.

Die Weiterentwicklung des Unternehmensverbundes steht im Mittelpunkt der strategischen Überlegungen der HGK-Gruppe in den kommenden Jahren. Unter Einbeziehung des bestehenden KLV-Terminals der HGK wird auf weiteren rund 17.000 m2 eine Drehscheibe für den regionalen Warenverkehr geschaffen. Die Stadt Köln hat der HGK hierfür ein bis Ende 2019 befristetes Erstandienungsrecht eingeräumt. Ziel ist es, durch die Entwicklung des Industrieparks Nord zu einem Logistikzentrum nachhaltig die Geschäftsentwicklung der HGK-Gruppe zu stärken. Mithilfe von geeigneten Pachtmodellen soll die langfristige Ansiedlung von Verladern und Produzenten erreicht werden.

Vor diesem Hintergrund plant das Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr für das Jahr 2019 mit gegenüber dem Vorjahr moderat steigenden Umsatzerlösen. Aufgrund der Erweiterung des KLV-Terminals Köln-Nord wird sich das Investitionsvolumen der HGK deutlich erhöhen.

Telekommunikation

Die flächendeckende Versorgung mit breitbandigem Internet kommt in Deutschland weiterhin nur stockend voran. Die von der Bundesregierung formulierten Ausbauziele für die Jahre 2014 und 2018 (75 % beziehungsweise 100 % Abdeckung mit 50 Mbit/s) wurden verfehlt. Trotzdem steigen die im Netz transportierten Datenmengen und damit die von Geschäftskunden und Haushalten nachgefragten Anbindungskapazitäten weiter stetig an. Daher gilt es weiterhin, die Glasfaserinfrastruktur in Richtung Teilnehmer zu erweitern, vorhandene Accessnetze sinnvoll zu integrieren und zu ertüchtigen. Demzufolge werden NetCologne und NetAachen im Rahmen der Multi-Access-Strategie die Flächendeckung des Glasfasernetzes in ihrem jeweiligen Wirkungsgebiet deutlich ausweiten, zusätzliche kompakte Wohnanlagen der Wohnungswirtschaft über hybride Glasfaser- und Koaxialnetze (HFC) erschließen sowie zum Beispiel Gewerbegebiete mit Glasfasernetzen versorgen.

Die neuen IP-Technologien sind eingeführt und können für neue innovative Anwendungen genutzt werden. Die zusätzliche Fokussierung hin zu Cloud-Diensten und Media Services, letztere in Kooperation, bildet einen Teil der neuen Wertschöpfungskette. Innovationen im FTTC-und FTTB-Umfeld dienen der Weiterentwicklung der NetCologne-Access-Strategie und werden konsequent fortgesetzt. Mit Einführung von G.fast werden zukünftig Bandbreiten bis zu 1.000 Mbit/s im FTTB-Bereich erwartet.

Das Geschäftsfeld plant für das Jahr 2019 einen moderaten Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr.

Abfallentsorgung und -verwertung

Die Verlängerung der Leistungsverträge mit der Stadt Köln für den Zeitraum von 15 Jahren ab dem 1. Januar 2019 gibt der AWB Planungssicherheit für die kommenden Jahre. Allerdings muss sie bei nahezu gleichbleibenden Entgelten umfangreichere Leistungen gegenüber der Stadt Köln, sowohl im gebühren- wie auch im haushaltsfinanzierten Bereich, erbringen. Beispielhaft sind komplett neue Leistungen, wie zum Beispiel die Intensiv- und die Zwischenreinigung bei der satzungsgemäßen Straßen­reinigung oder die Erweiterung bestehender Aufgaben wie beim Littering oder beim Servicelevel in den Wertstoff-Centern zu nennen.

Die AVG geht auch für 2019 davon aus, dass ihre Anlagen insgesamt gut ausgelastet sein werden. Dazu trägt auch der Entsorgungsvertrag mit der Stadt Köln maßgeblich bei. Jedoch erfordert die Volatilität der Märkte die Akquise von Drittmengen, sowohl von Kommunen als auch im europäischen Ausland. Durch den Betrieb der Rostascheaufbereitungs- und Konditionierungsanlage werden auch im kommenden Jahr zusätzliche Mengen für die Deponie Vereinigte Ville gesichert. Zur Erschließung zusätzlicher Deponievolumina wird die Planung eines geänderten Geländeprofils angedacht. Aufgrund dieser dann wesentlichen Änderung könnte ein Planfeststellungsverfahren erforderlich werden.

Das Geschäftsfeld plant für das Jahr 2019 gegenüber dem Berichtsjahr moderat steigende Umsatzerlöse.

Liegenschaften

Der Verkauf unbebauter Grundstücke sowie die Grundstücks- und Projektentwicklungen in Köln-Nippes, in Köln-Porz und im Deutzer Hafen eröffnen der moderne stadt in den kommenden Jahren Entwicklungspotenziale. Mit diesen Aktivitäten wird das Unternehmen dem Gesellschaftszweck gerecht, die Wohnungsversorgung und die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Köln zu fördern. Große Teile der in Köln-Nippes noch zu vermarktenden Flächen sind dem sozialen Wohnungsbau zuzuordnen. Deshalb werden die zu erwartenden Erlöse ab 2019 geringer als bei den früheren Vermarktungen ausfallen, aber dennoch die Geschäftsentwicklung von moderne stadt positiv unterstützen. Die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme „Deutzer Hafen“ wird in den kommenden zehn Jahren voraussichtlich das größte strategische Projekt von moderne stadt werden. Da die Vermarktung und Erzielung von Umsatzerlösen ab dem Jahr 2022 vorgesehen ist, sind umsatz- und ergebnisbezogene Effekte dieser Maßnahme im Wirtschaftsplan 2019 noch nicht verarbeitet.

Vor diesem Hintergrund kalkuliert die Gesellschaft für das Jahr 2019 mit gegenüber 2018 deutlich zurückgehenden Umsatzerlösen.

Konzern

Der Stadtwerke Köln Konzern plant für 2019 konsolidierte Umsatzerlöse, die erneut mehr als 5 Mrd. € betragen sollten. Die Investitionsplanung sieht für 2019 ein nahezu in allen Geschäftsfeldern weiter ansteigendes Investitionsvolumen auf über 400 Mio. € vor, wobei die Investitionsschwerpunkte in den Geschäftsfeldern Energie und Wasser, ÖPNV sowie Hafenumschlag und Güterverkehr liegen werden. Die Investitionen werden über Eigenmittel (im Wesentlichen ist dies der operative Cashflow), Zuschüsse und die Aufnahme langfristiger Darlehen finanziert. Der Konzernjahresüberschuss wird voraussichtlich in einer Bandbreite zwischen 65 und 75 Mio. € liegen.

Holding

Die SWK GmbH plant für das Jahr 2019 einen Jahresüberschuss von rund 58 Mio. €, der damit rund 19 Mio. € unter dem Jahresergebnis 2018 in Höhe von rund 77 Mio. € liegen wird.

Der Rückgang basiert zum einen auf dem Entfall von Sondereffekten, die im Berichtsjahr das Ergebnis der SWK-Beteiligungen positiv beeinflusst hatten. Des Weiteren sind bei der NetCologne Eigenkapitalverstärkungen geplant, die die Ausschüttung an den Gesellschafter GEW Köln und damit mittelbar auch an die SWK reduzieren. Schließlich ist bei der KVB infolge des zunehmenden Leistungsangebotes sowie höherer Personalkosten mit einer Zunahme des Verlustes zu rechnen. Geringere Ergebnisse als im Jahr 2018 planen auch die Gesellschaften AWB, AVG und moderne stadt.

Aus dem geplanten Jahresüberschuss für 2019 soll die Gesellschafterin Stadt Köln eine Ausschüttung von rund 49 Mio. € erhalten.

Köln, den 30. April 2019

Die Geschäftsführung

Dr. Steinkamp        Kolkmann