Innovationen für die Zukunft der Daseinsvorsorge
Entwicklung integrierter Geschäftsfelder
Damit die Leistungen der Daseinsvorsorge in der Metropolregion Köln/Bonn für die Bürgerinnen und Bürger bzw. Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin attraktiv bleiben und einen hohen gesellschaftlichen Mehrwert generieren, stellen sich die Unternehmen der Stadtwerke Köln stetig neuen Anforderungen und entwickeln smarte Dienstleistungsangebote.
Bei der immer wichtiger werdenden Entwicklung von Quartieren bündeln die Unternehmen der Stadtwerke Köln ihre Fachkompetenzen und können ihren Kunden die gesamte Versorgungsinfrastruktur aus einer Hand anbieten. Die Angebote reichen von der Wasserversorgung bis zum Energiemanagement, von der Telekommunikation bis zu zukunftsfähigen Verkehrskonzepten einschließlich Elektromobilität, Carsharing und ÖPNV.
Ein aktuelles Beispiel für eine nachhaltige Quartiersentwicklung mit Beteiligung der SWK-Gesellschaften ist die Planung des Lindgens-Areals im rechtsrheinisch gelegenen Mülheim, die 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
In Mülheim entstehen auf einstigen Industriegeländen in den kommenden Jahren zahlreiche neue Quartiere. Das Lindgens-Areal am Mülheimer Hafen soll als erste dieser Industriebrachen entwickelt werden. Es umfasst eine Gesamtfläche von 40.000 Quadratmetern. Auf rund zwei Dritteln dieser Fläche sollen 358 Wohneinheiten entstehen, auf rund 14.000 Quadratmetern soll Gewerbe angesiedelt werden. Bei Planung und Realisierung des Konzepts für dieses Quartier, das Modellcharakter für weitere Entwicklungspläne erhalten soll, steht die Bündelung von konventioneller Technik für die Wärmeversorgung und der Vor-Ort-Erzeugung aus Erneuerbarer Energie im Vordergrund.
- DNK 10: Innovations- und Produktionsmanagement
Ein wesentliches Fundament für den Ausbau der Fernwärmeversorgung in Köln und insbesondere in Mülheim hat die RheinEnergie mit der Inbetriebnahme des neuen Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks Niehl 3 und des 2016 ebenfalls in Betrieb genommenen zweiten Fernwärmetunnels unter dem Rhein gelegt. Auch das Lindgens-Areal wird an die Fernwärmetrasse angeschlossen, um die Gebäude mit klimafreundlich erzeugter Wärme zu versorgen. Ihren Strom sollen die künftigen Bewohner des Viertels im Rahmen eines Mieterstrom-Modells beziehen. So werden etwa Mieter größerer Wohneinheiten ? wie im Lindgens-Areal ? bequem und umweltfreundlich mit dezentral erzeugtem Strom aus Photovoltaik-Anlagen versorgt, die auf den Dächern der Häuser installiert sind. Alternativ dazu können Wärme und Strom aus Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen im Keller der Wohngebäude oder in deren unmittelbarer Nähe erzeugt werden.
Ortsnah und klimaschonend erzeugte Energie
Diese Lösung bietet den Mietern deutliche Kostenvorteile: Da der Strom direkt vom Dach oder aus der unmittelbaren Umgebung des Wohnhauses kommt, entfällt das Netzentgelt und reduziert damit verbundene Umlagen. Energie wird preiswerter und zugleich steigt der Wert der Immobilie. Die Versorgungssicherheit ist in jedem Fall gewährleistet, denn sollte beispielsweise aufgrund ungünstiger Wetterverhältnisse der Sonnenstrom einmal ausfallen, wird der Reststrom flexibel übers öffentliche Netz geliefert.
Das Quartierskonzept für das Lindgens-Areal beschränkt sich nicht auf die emissionsarme, komfortable und sichere Energieversorgung, sondern wird durch ein Mobilitätskonzept ergänzt. Die Planungen sehen am Mülheimer Hafen neben dem Lindgens-Areal die Entwicklung vier weiterer Quartiere vor – mit entsprechenden Auswirkungen auf den Verkehr. In Kooperation mit der RheinEnergie und der KVB hat die Investorengemeinschaft Mülheim Süd daher ein Mobilitätskonzept zur Reduzierung des Autoverkehrs entwickelt.
vernetzte Mobilitätsangebote
Dazu gehört die Planung einer neuen Stadtbahnlinie durch den Mülheimer Süden, die von der Stadt Köln im ÖPNV-Bedarfsplan des Landes NRW 2015 angemeldet wurde. Ergänzend dazu sollen Anreize für weitere Verkehrsträger wie Fahrrad und E-Mobile geschaffen werden. Die RheinEnergie und die Kölner Verkehrs-Betriebe planen in Kooperation mit Carsharing-Anbietern Mobilitätsknotenpunkte, so genannte E-Mobility-Hubs, mit Strom-Ladestationen sowie Car- und Bikesharing. Zudem will die RheinEnergie in den dortigen Tiefgaragen Ladesäulen für die E-Autos der Bewohner installieren. Dank ihrer Beteiligung am Softwareunternehmen chargecloud wird sie auch die passenden Abrechnungsservices bereitstellen.
EU-Nachhaltigkeitspreis für CELSIUS
Bei der Förderung von Projekten für eine möglichst intelligente städtische Energie-und Wärmeversorgung engagiert sich die RheinEnergie in vielfältiger Weise. Dazu gehört auch die Mitarbeit an dem europaweiten Forschungsprojekt CELSIUS (Combined Efficient Large Scale Integrated Systems). Das Projekt CELSIUS war den Städten Göteborg, London, Rotterdam, Genua und Köln 2013 im Rahmen der Nachhaltigkeitsinitiative Smart Cities der Europäischen Union bewilligt worden. CELSIUS zielt darauf ab, eine effiziente Energieversorgung in Großstädten zu implementieren und bietet der RheinEnergie zugleich die Plattform, sich mit anderen Städten zu vernetzen und Wissen auszutauschen.
Gemeinsam mit der Stadt Köln, der TH Köln und den Stadtentwässerungsbetrieben Köln hat die RheinEnergie im Rahmen des Projekts eine klimaschonende Nahwärme- und Kälteversorgung von Gebäuden auf Basis der Abwasserwärmenutzung erprobt. Dieses Projekt wurde 2017 mit dem Sustainable Energy Award ausgezeichnet.
Bei der Preisübergabe im Juni vergangenen Jahres bezogen sechs Kölner Schulen aus Abwasser gewonnene Wärme. Im Vorfeld waren die Heizungsanlagen der Gebäude modernisiert und mit Wärmepumpen und Abwasserwärmetauschern ausgestattet worden. 2016 betrug die über Abwasser gewonnene Wärmemenge alleine in der Otto-Lilienthal-Realschule und dem Maximilian-Kolbe-Gymnasium in Porz-Wahn 555.028 kWh. Das entspricht rund der Hälfte der dort 2016 verbrauchten Wärmemenge von 1.088.583 kWh.
Intelligente Energie- und Wärmeversorgung
Für den erfolgreichen Umbau der Energiewirtschaft und damit den Klimaschutz sowie für die Kundenservices der Zukunft sind moderne und belastbare Netze und intelligente Messsysteme unverzichtbar. Die Verteilernetze sind Garanten für die Integration der Erneuerbaren Energie, denn bis zu 97 % der Erzeugungsanlagen werden ans Verteilnetz angeschlossen und dienen damit der Versorgungssicherheit. Die hohe Abhängigkeit der Wind- und Solarstrom-Produktion von Wetterbedingungen bedeutet zugleich besondere Herausforderungen für Netzbetreiber und Energieversorger, da der Einklang von Stromproduktion und -verbrauch für die Versorgungssicherheit entscheidend ist. Um dies zu gewährleisten, müssen Energieversorger und Netzbetreiber stets wissen, wo und in welcher Menge Energie erzeugt und verbraucht wird. Mit der konventionellen Zählertechnik kann diese erforderliche Transparenz jedoch nur bedingt hergestellt werden; dafür bedarf es vielmehr intelligenter Messsysteme, so genannter Smart Meter. Diese erheben Verbrauchsdaten und übertragen sie direkt an die Verteilnetzbetreiber und Energieversorger und schaffen so das für die Energiewende unerlässliche digitale Netz.
2017 fiel der Startschuss für den flächendeckenden Roll-out der digitalen Zähler im Netzgebiet der RheinEnergie. Nach aktuellem Stand sind im Netzgebiet rund 110.000 Messstellen mit intelligenten Messsystemen und 997.000 Messstellen mit modernen Messeinrichtungen auszustatten. Ihr Einbau erfolgt dienstleistend für den grundzuständigen Messstellenbetreiber, die Rheinische NETZGesellschaft, durch die RheinEnergie.
Bereits 2016 hat die RheinEnergie gemeinsam mit der EWE AG (Oldenburg) und der Westfalen Weser Netz GmbH (Paderborn) die GWAdriga GmbH & Co. KG gegründet. Das Unternehmen übernimmt als so genannter Smart-Meter-Gateway-Administrator die Einrichtung, Konfiguration, Installation und den Betrieb von intelligenten Messsystemen und besetzt damit frühzeitig eine wichtige Marktrolle. Ziel ist es, GWAdriga als den führenden unabhängigen Dienstleister für Gateway-Administration und Messdaten-Management am deutschen Energiemarkt zu etablieren.
G.Fast – Glasfasernetze für die Zukunft
Köln verfügt über eines der modernsten und dichtesten Glasfasernetze Deutschlands. Im Zuge der steigenden Anforderungen der Digitalisierung stattet NetCologne dieses Glasfasernetz, das schon heute bis in die Gebäude führt und sie direkt versorgt, jetzt für die Zukunft aus. Die technische Modernisierung ist dabei nicht nur minimalinvasiv, sondern auch schnell.
Bislang verlaufen die Glasfaserleitungen bis in die Keller der Gebäude und die Daten werden dort mithilfe eines DSLAMS auf die Inhouse-Kupferleitungen übertragen. Mit der installierten Technologie sind derzeit Geschwindigkeiten von 100 Mbit/s in den Haushalten verfügbar. Durch den Einsatz der neuen G.Fast-Technologie wird diese Geschwindigkeit nun auf bis zu 1 Gigabit und perspektivisch mehr hochgeschraubt.
Möglich macht diesen Quantensprung ein neu entwickelter DSLAM, der mit einem 212-Megahertz-Chip ausgestattet ist. Er nutzt ein deutlich größeres Frequenzspektrum zur Datenübertragung und erreicht dadurch – ohne Austausch der Inhouse-Leitung – Bandbreiten im Gigabit-Bereich. Bei einer Live-Demonstration auf der Anga Com 2017 hat NetCologne mit dieser Technologie einen deutschlandweiten Geschwindigkeitsrekord gebrochen und 1,8 Gigabit pro Sekunde Summenbandbreite übertragen.
Die neuen DSLAMs wurden so konzipiert, dass sie exakt der Größe der vorherigen Technikgehäuse entsprechen. Dadurch wird der Austausch in den oftmals beengten Kellern für die Techniker erleichtert. Auch die Schrauben wurden an gleicher Stelle verbaut, so dass keine zusätzlichen Bohrungen notwendig sind. Die Geräte können 1:1 ohne größere Aufwände getauscht werden und das Gebäude ist noch am selben Tag mit Geschwindigkeiten im Gigabitbereich ausgestattet.
Ausbau-Offensive DigitalNetCologne
Neben der Modernisierung bereits bestehender Hausanschlüsse baut NetCologne im Zuge des Projekts DigitalNetCologne die eigene Glasfaserinfrastruktur nach dem Open Access Prinzip konsequent weiter aus. In den kommenden Jahren werden in Köln rund 100.000 weitere Haushalte an das eigene Netz angeschlossen und automatisch mit der neuen G.Fast-Technologie ausgestattet.
Laut der jüngsten Studie des Instituts für Wirtschaft liegt Köln beim Thema Digitalisierung in Deutschland weit vorne – noch vor Städten wie Hamburg, Berlin oder München. Um diesen Vorsprung auch in Zukunft weiter auszubauen, wird NetCologne in den kommenden fünf Jahren 100 Mio. € in den Ausbau der digitalen Infrastruktur der Domstadt investieren und neue Glasfaserleitungen mit einer Länge von 400 km verlegen. Das im Oktober 2017 vorgestellte Ausbauprogramm beinhaltet dabei vier Säulen:
- den Ausbau der zehn größten Gewerbegebiete mit Gigabit-Bandbreiten,
- den Glasfaseranschluss weiterer 100.000 Haushalte,
- die Anbindung aller Kölner Schulen sowie
- den Ausbau des öffentlichen WLAN-Netzes HOTSPOT.KOELN.
Bis Ende 2018 werden die zehn größten Gewerbegebiete in Köln vom Glasfaserausbau profitieren. Den Unternehmen stehen dadurch Bandbreiten bis zu 10 Gbit/s zur Verfügung. Der Ausbau erfolgt ohne Quote und für die Unternehmen fallen keine Kosten an. In Summe erreicht NetCologne durch den Ausbau 85 % der Gewerbetreibenden. Nach Abschluss der Arbeiten werden in Summe 450.000 Haushalte in Köln von Gigabit-Bandbreiten profitieren können.
Infrastruktur für das digitale Köln
Beim Bau des Glasfasernetzes verfolgt NetCologne einen nachhaltigen Ansatz. Das Unternehmen baut nach dem Open Access Prinzip - es steht auch anderen Anbietern zur Verfügung. Dadurch amortisieren sich zum einen die Investitionskosten schneller und es werden Gelder für neue Ausbauprojekte frei. Zusätzlich ist der Ausbau weiterer Infrastrukturen an gleicher Stelle überflüssig.
Seit über 20 Jahren begleitet NetCologne mit dem Projekt „Schulen im NetCologne Netz“ (SiNN) die Kölner Schulen auf dem Weg in die Digitalisierung. Rund 200 Schulgebäude sind bereits heute an das Glasfasernetz des Unternehmens angeschlossen. Im Laufe des Jahres 2018 werden weitere 100 Schulen angebunden. Damit verfügen nach Abschluss der Maßnahmen alle Schulen über gigabitfähige Anschlüsse. Zusätzlich wird die WLAN-Infrastruktur weiter ausgebaut und 140 Schulgebäude werden vollständig ausgeleuchtet. Der Ausbau wird von der Stadt über Mittel aus dem Programm „Gute Schule 2020“ finanziert.
Das kostenfreie WLAN-Netz HOTSPOT.KOELN umfasst bereits heute 850 Hotspots an zentralen Plätzen der Stadt. Täglich wird es von rund 55.000 Menschen genutzt. In den kommenden drei Jahren wird NetCologne gemeinsam mit der Stadt das öffentliche WLAN erweitern. Geplant ist unter anderem ein Wachstum aus dem Stadtkern heraus in alle Kölner Stadtbezirke. Die einzelnen WLAN-Antennen sind extrem leistungsstark mit bis zu 1 Gbit/s angebunden. Die Eingabe von persönlichen Daten ist nicht erforderlich.
Infrastruktur für E-Mobilität
Die RheinEnergie hat 2017 die Elektromobilität in Köln und in der Region weiter ausgebaut. Mit 220 Ladepunkten an rund 130 meist öffentlich zugänglichen Ladestationen betreibt das Unternehmen eines der dichtesten Stromtankstellennetze Deutschlands. Diese Ladestationen werden zu 100 % mit Ökostrom versorgt und pro Monat finden mehr als 3.500 Ladevorgänge statt.
2017 hat die RheinEnergie die erste Schnelllade-TankE für Pkw eingerichtet. Dort reichen 20 Minuten, um die Batterien eines Elektrofahrzeugs mit ausreichend Energie für 200 km zu laden. Die an den Schnelllade-Stationen angebotene Gleichstromladung hat mit 50 Kilowatt eine höhere Ladeleistung als die bislang üblichen Stationen mit Wechselstrom (22 kW). Aktuelle E-Fahrzeuge können so innerhalb von 30 Minuten bis zu 80 % der maximalen Akku-Kapazität erreichen. Dank der Multi-Lademodule lassen sich an sämtlichen TankEn Fahrzeuge aller gängigen Hersteller problemlos anschließen. Die RheinEnergie rüstet sukzessive weitere Standorte mit dieser Technik aus.
Um die vorhandene und künftige Ladeinfrastruktur bestmöglich verwalten und steuern zu können, hat die RheinEnergie gemeinsam mit den Partnern powercloud und MENNEKES das Gemeinschaftsunternehmen chargecloud gegründet. Das gleichnamige Produkt bietet eine modulare und cloudbasierte Softwarelösung für den Betrieb von Ladeinfrastruktur und die Abrechnung von Ladevorgängen. Um den Fahrern von Elektromobilen künftig einheitliche Lade- und Abrechnungsmöglichkeiten zu bieten, hat sich die RheinEnergie im Berichtsjahr zudem mit elf nordrhein-westfälschen Stadtwerken zum TankE-Netzwerk zusammengeschlossen.
Innerhalb dieses Verbundes spielen auch privat betriebene Ladeinfrastrukturen, etwa durch große Flottenbetreiber, Unternehmen oder Parkhäuser, eine wichtige Rolle. Diese mit einheitlichen Lösungen auszustatten, ist neben dem Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur eines der Kernziele des neuen Netzwerks.
Planung für weitere E-Buslinien
Kölns erste rein elektrische Bus-Linie, die Linie 133, wurde im Dezember 2016 in Betrieb genommen. Wesentliche Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz dieser Linie ist die Stromversorgung, für die die RheinEnergie Gleichstrom-Ladestationen mit 50 Kilowatt und 240 Kilowatt erfolgreich einsetzt.
Die KVB konnte mit der sehr erfolgreichen Umstellung der Bus-Linie 133 vom Betrieb mit Diesel auf den Betrieb mit Strom wesentliche Erfahrungen für den Ausbau der E-Mobilität im Busverkehr sammeln. Die Zuverlässigkeit der E-Busse ist ähnlich hoch wie die der Dieselbusse.
Im Februar 2017, wenige Wochen nach der Umstellung dieser Linie, gab das Verkehrsunternehmen bekannt, dass bis 2021 bis zu sechs weitere Bus-Linien im links- und im rechtsrheinischen Stadtgebiet auf den E-Bus-Betrieb umgestellt werden sollen. Hierfür wird die KVB 50 weitere E-Busse (Gelenk- und Solobusse) beschaffen. Das Land NRW bezuschusst diese Investition mit einem Betrag von bis zu 13,28 Mio. €.
Landesverkehrsminister Hendrik Wüst übergab am 4. Dezember 2017 einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 13,28 Mio. € an den Vorstand der KVB. Hiermit unterstützt das Land den Erwerb der 50 weiteren E-Busse. Inzwischen wurde auch die Linienprüfung abgeschlossen. Die Bus-Linien 141, 145 und 149 (linksrheinisch) sowie 150, 153 und 159 (rechtsrheinisch) werden bis 2021 auf den E-Betrieb mit Batteriebussen umgestellt. Hiermit werden unter anderem mit dem Clevischen Ring und der Aachener Straße zwei der am stärksten belasteten Hauptachsen des Kölner Verkehrsnetzes entlastet.
Die derzeit größte E-Busflotte im deutschen ÖPNV, die hohe Aufmerksamkeit bei Fachbesuchern und Fachmedien aus dem In- und Ausland genießt, ist in kurzer Zeit zu einem Aushängeschild Kölns geworden.
Landstrom für Binnenschiffe
Allein in Köln gibt es jährlich mehr als 10.000 Schiffsbewegungen, viele davon im Herzen der Stadt. Binnenschiffe auf dem Rhein benötigen Bordstrom, der üblicherweise von den schiffseigenen Dieselmotoren erzeugt wird. Das ist auch der Fall, wenn ein Schiff im Hafen oder an Land liegt, was zu Lärmbelästigungen und zu zusätzlichen Umweltbelastungen durch CO2- sowie Feinstaub- und Stickstoffoxid-Emissionen führt. Um diesen Schiffen einen komfortablen Zugang zu sauberer Energie zu bieten, hat die RheinEnergie gemeinsam mit Partnern wie der HGK im Rahmen der Aktivitäten von SmartCity Cologne 2015 das Projekt Landstrom gestartet.
In einem ersten Schritt wurden mehr als ein Dutzend Anschlusssäulen mit dem Namen Schiffs-TankE installiert. Darüber konnten zunächst Frachtschiffe Strom aus Erneuerbarer Energie beziehen. Erweitert wurde dieses Angebot bald für Hotelschiffe, die gegenüber Frachtschiffen wegen der Klimatisierung, Küche und größeren Kühlräumen ungleich mehr Energie benötigen. Ende 2017 konnten Schiffseigner im Niehler Hafen auf 36 Schiffs-TankEn zurückgreifen, um ihre Schiffe klimaschonend, leise und ohne Schadstoffbelastung mit Landstrom zu versorgen. Die Schiffsdiesel, sonst erforderlich für die Stromversorgung an Bord, können sie dann abschalten. Bereits jetzt werden dank dieses Angebots mehr als 1.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart und Feinstaub- und Stickstoff-Emissionen vermindert. Es ist geplant, dieses Angebot der Landstromversorgung von Schiffen weiter auszubauen.
Als zukunftsorientierter Beitrag zum Umweltschutz wurde das Projekt Landstrom vom Landesbetrieb KlimaExpo.NRW 2017 in die Liste der 1.000 innovativsten Projekte des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen aufgenommen. Als besonders innovativ wurde dabei auch das neu entwickelte Bezahlsystem gewertet, das den Schiffern den Umstieg auf die Landstromvariante erheblich erleichtert.
Die KlimaExpo.NRW präsentiert das technische und wirtschaftliche Potenzial Nordrhein-Westfalens im Bereich Klimaschutz. Sie ist zugleich Leistungsschau und Ideenlabor für den Standort NRW – und das nicht nur an einem Ort und an einem Tag, sondern landesweit bis zum Jahr 2022.
Multimodale Verkehrsangebote
Die KVB entwickelt sich immer mehr zum Mobilitätsdienstleister. Zum einen wurde seit Mai 2015 das KVB-Rad erfolgreich als Leihradangebot in der weiteren Kölner Innenstadt etabliert. Die Bilanz nach drei Jahren weist 2,1 Millionen Ausleihen aus. Tagesspitzenwerte erreichen das Nachfrage-Niveau von 8.000 Ausleihen. Der Vertrag der KVB mit dem Kooperationspartner nextbike beinhaltet eine dreijährige Laufzeit mit der Option auf Verlängerung um zwei Jahre. Diese Option wurde inzwischen gewählt, so dass KVB und nextbike die ersten fünf Jahre des Leihradangebotes komplett nutzen, um die Mobilitätsketten der Kölner zu schließen, damit Luftreinhaltung und Klimaschutz zu betreiben und zudem neue Stammkunden (durch die Integration des KVB-Rades in den ÖPNV) zu gewinnen.
Ein weiteres Standbein der Mobilitätsangebote der KVB ist die bereits langjährige Kooperation der KVB mit verschiedenen Carsharing-Anbietern. Um dieses Angebot für die Kunden noch komfortabler zu gestalten, wurde die Chipkarte des VRS, auf der die Stammkunden-Tickets der KVB gespeichert sind, seit Oktober 2017 zur „Mobicard“ weiter ausgebaut. Mit diesem Zugangsmedium auf Plastikkarte können KVB-Kunden nun auch die Carsharing-Autos von cambio öffnen und direkt von einem Zehn-Prozent-Rabatt profitieren. Schrittweise werden weitere Zugangs- und Bezahlfunktionen auf der Mobicard integriert, so dass das KVB-Ticket mit seinem Trägermedium zum Schlüssel für weitere Dienstleistungen in Köln, zum Beispiel der Universität, wird. Parallel hierzu wird die App „KVB mobil“ weiterentwickelt.
Im Rahmen einer Ausschreibung wurde das IT-Unternehmen Cubic Transportation Systems gewonnen, das die KVB-App auf eine neue Basis stellt. Hierdurch wird die Qualität der bisherigen Dienste verbessert und neue Dienste werden in die App integriert. Verbunden hiermit ist der generelle Ausbau des elektronischen Vertriebs, der ein Arbeitsschwerpunkt der KVB in den nächsten Jahren sein wird.
Digitale Lösungen für die Logistikbranche
In der Logistikbranche bieten digitale Lösungen großen Nutzen für Unternehmen und Kunden. Durch den Einsatz modernster Software werden Kosten gespart und Arbeitszeit reduziert. So hat der Logistikdienstleister neska, eine 100-prozentige Tochter der HGK, die so genannte DriverAPP entwickelt, mit der eine unkomplizierte Auftragsabwicklung und Sendungsverfolgung möglich ist.
Ziel ist dabei, dass Lkw-Fahrer zukünftig zur Kommunikation mit den Lkw-Dispositionen der Terminals hauptsächlich die DriverAPP verwenden. Hierüber lassen sich unter anderem Aufträge annehmen und abschließen, Statusmeldungen (zum Beispiel Verspätung, Stau, Ankunft an der Ladestelle etc.) sowie Bilder von möglichen Beschädigungen am Container senden.
Die Fahrer haben bei der Verwendung der DriverAPP die Vorteile, dass für sie die Kommunikation ebenfalls vereinfacht wird, Telefonate und mögliche Kosten hierfür reduziert und die Kommunikationsinhalte nachvollzogen werden können – auch noch zu einem späteren Zeitpunkt. Bei Schäden am Container kann zum Beispiel direkt über die App ein Foto gemacht und an die Lkw-Disposition ins System geschickt werden.
Weiterhin ist geplant, dass die Unternehmen über eine Website Zugriff auf eine Übersicht der von ihren Fahrern gefahrenen Touren sowie über deren momentane Standorte bekommen. Dies ersetzt ein eigenes GPS-Sendungsverfolgungssystem für die Flotte des jeweiligen Unternehmens.