Nachhaltigkeit, Forschung und Entwicklung
Im Bereich Nachhaltigkeit, Forschung und Entwicklung konzentrieren sich viele Aktivitäten im Stadtwerke Köln Konzern darauf, die veränderten energiepolitischen Weichenstellungen durch anwendungsorientierte Projekte, die auf nachhaltiges Wirtschaften und den Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien abzielen, aktiv zu begleiten. Die Initiative geht dabei im Wesentlichen von den energiewirtschaftlichen Beteiligungen aus. Im Bereich der Elektromobilität beteiligt sich zudem die KVB an verschiedenen Aktivitäten. Alle Aktivitäten sind im Nachhaltigkeitsbericht des Stadtwerke Köln Konzerns dokumentiert und auf der Homepage der Stadtwerke Köln abrufbar.
Klimaneutralität bis 2035
Im Rahmen eines Mediationsverfahrens hat sich die RheinEnergie mit der Bürgerinitiative Klimawende Köln darauf verständigt, das Unternehmen schneller auf erneuerbare Energien umzustellen. Zielsetzung ist nun die vollständige Dekarbonisierung der Strom- und Wärmeversorgung bis spätestens 2035. In dem Verständigungsverfahren wurden die notwendigen, hierfür erforderlichen Rahmenbedingungen festgehalten mit dem Ziel, die bestehende Klimaschutz-Roadmap anzupassen und den Termin für das Erreichen der Klimaneutralität um fünf Jahre vorzuziehen. Der erste Schritt auf diesem Weg war zum Jahreswechsel die Versorgung aller Haushalts- und Gewerbekunden mit Ökostrom. Damit spart die RheinEnergie 650.000 t CO2 pro Jahr ein.
Weitere Bausteine zum Erreichen der Klimaneutralität sind der bundesweite Ausbau der erneuerbaren Energien inklusive einer Solaroffensive in Köln, die Umstellung der Stromversorgung auf regenerativen Strom, die Umgestaltung der Heizkraftwerke sowie der Aus- und Umbau der Fernwärmenetze. Dabei leistet das Programm „Energie & Klima 2030“ (EK 2030) einen wesentlichen Beitrag, das Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz sowie zum Ausbau von Fernwärme und erneuerbaren Energien vorsieht.
Fernwärmeausbau
Die RheinEnergie hat ihr Fernwärmenetz im Berichtsjahr um rund 10 MW ausgebaut. Neue Vertragsabschlüsse gab es unter anderem am ehemaligen Güterbahnhof Mülheim und im Bereich Butzweilerhof.
Erneuerbare Energien
Die RheinEnergie Solar GmbH (RheinEnergie Solar), in der die RheinEnergie sämtliche Solarprojekte und Fotovoltaik-Aktivitäten bündelt, hat im Berichtsjahr eine Fotovoltaik-Freiflächenanlage mit einer Gesamtleistung von rund 750 kWp in Köln-Weiden in Betrieb genommen. In Hemau in Bayern begann der Bau einer 19 MWp Photovoltaik-Freiflächenanlage. Die insgesamt installierte Fotovoltaik-Leistung der RheinEnergie Solar und ihrer Tochtergesellschaften betrug zum Ende des Berichtsjahres rund 36 MWp.
Darüber hinaus ist die RheinEnergie über ihre 49%ige Beteiligung an der AS 3 Beteiligungs GmbH mittelbar mit 12,3 % an dem solarthermischen Parabolrinnenkraftwerk Andasol 3 in Andalusien beteiligt. Im Berichtszeitraum produzierte das Kraftwerk 132,3 GWh Strom.
Die RheinEnergie ist über die RheinWerke GmbH an einer Anlage in Brandenburg beteiligt, die Biogas zu Biomethan aufbereitet. Die Anlage bereitet rund 64 GWh/a Biomethan auf. Die RheinEnergie bezieht 50 % des vor Ort eingespeisten Biomethans und nutzt es zur klimaneutralen Strom- und Wärmeerzeugung im Blockheizkraftwerk Köln-Weiden mit einer elektrischen Leistung von 2,0 MWel. Außerdem kauft die RheinEnergie Biomethan zu und betreibt damit weitere 17 Blockheizkraftwerke mit einer Gesamtleistung von rund 5 MWel. Die RheinEnergie ist außerdem mittelbar Betreiber der Biogasanlage Randkanal-Nord, die über eine installierte elektrische Leistung von 2,4 MWel verfügt. Die zusätzlich erzeugte Wärme wird über das Fernwärmenetz der evd energieversorgung dormagen GmbH ganzjährig effizient zur Gebäudeheizung und Warmwasserversorgung genutzt.
Die RheinEnergie bündelt sämtliche Windkraftprojekte in der RheinEnergie Windkraft GmbH. Im Berichtsjahr hat die Gesellschaft insgesamt 106 Anlagen mit einer installierten Leistung von rund 208 MW betrieben. An einigen dieser Windparks sind weitere Unternehmen aus dem Geschäftsfeld Energie und Wasser beteiligt.
Nachhaltige Mobilität
Die RheinEnergie nimmt neben den eigenen Ladeeinrichtungen für Firmen und Privatkunden auch die öffentlichen Ladestationen der SWK mit 400 Ladepunkten an 200 Standorten schrittweise in Betrieb. Zusammen mit sechs Partnern will die RheinEnergie außerdem im Rahmen des Pilotprojekts „Taxi-Lade-Konzept für den öffentlichen Raum“ (TALAKO) sechs induktive Ladepunkte für Taxis errichten. Die Inbetriebnahme ist für Mai 2022 geplant.
Seit dem Jahr 2016 nutzt die KVB ausschließlich zertifizierten Ökostrom. Weiterhin hat die Gesellschaft im Berichtsjahr den Aufbau ihrer Ladeinfrastruktur für E-Busse im Stadtgebiet fortgesetzt und auf dem Betriebshof Nord die erste Ausbaustufe der dort installierten Ladeinfrastruktur in Betrieb genommen. Darüber hinaus wurden im Jahr 2021 weitere Buslinien auf den Betrieb mit Batteriebussen umgestellt. Diese E-Busse werden ausschließlich mit Ökostrom geladen. Schließlich hat die KVB im Berichtsjahr die Zahl der Leihräder von 1.500 auf 3.000 verdoppelt und mit dem Aufbau von KVB-Rad-Stationen in den Vororten Kölns begonnen.
SmartCity Cologne
Die Stadt Köln und die RheinEnergie fördern mit der Plattform „SmartCity Cologne“ zukunftsweisende und umweltschonende Projekte. In den vergangenen neun Jahren wurden im Stadtgebiet mehr als 60 Projekte unterstützt. Zentrales Projekt war im Jahr 2021 das Bundesförderprojekt DiPaMa (Digitales Parkmanagement Köln), mit dem die Bürgerinnen und Bürger der Stadt leichter und schneller einen Parkplatz finden sollen.
Nachhaltige Stadtentwicklung
Der Deutzer Hafen wurde im Frühjahr 2020 mit dem Vorzertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in Platin ausgezeichnet. Ein DGNB-zertifiziertes Ingenieurbüro begleitet die Umsetzung der hier dokumentierten Nachhaltigkeitsziele. Das ergänzend zu der DGNB-Vorzertifizierung erstellte „Handbuch Nachhaltigkeit“ dokumentiert die Nachhaltigkeitsziele für den Deutzer Hafen sowie deren Realisierbarkeit transparent und kompakt. Die mit der Quartiersentwicklung beauftragte Konzerngesellschaft moderne stadt konzipiert derzeit einen Info-Pavillon als ersten Baustein im Deutzer Hafen. Dieser soll als Leuchtturm für ein nachhaltiges und innovatives Quartier dienen und wird DGNB-zertifiziert.
Klimagerechte Binnenschifffahrt
Die HGK Gas Shipping hat im Jahr 2021 im Rahmen der nachhaltigen und innovativen Ausrichtung ihrer Flotte mit der „Gas 94“ ein innovatives Niedrigwasser-Gastankschiff in Dienst gestellt und den Bau von zwei Schiffen für den Bereich Flüssig-Chemikalien in Auftrag gegeben, deren Schiffsdesigns für die Zukunft einen Betrieb mit Wasserstoff ermöglichen.