Emissionsarm
unterwegs

Abendlicher Rheinauhafen, Blick auf Kranhäuser und Mitarbeiter der AWB-Straßenreinigung

Nachhaltige Mobilität ist vielschichtig und für das Gelingen der Mobilitätswende müssen viele Schritte gesetzt werden. Damit beschäftigen sich außer der KVB auch weitere SWK-Unternehmen und kümmern sich um emissionsarme Antriebe in ihren Fuhrparks oder um klimafreundliche Logistik und Gütertransport.

Klimaschonend durch die Stadt

Nachhaltige Mobilität ist vielschichtig und jedes Projekt leistet seinen Beitrag, um den Verkehr von fossilen Brennstoffen unabhängiger zu machen. Daher beschäftigen sich auch die Betreiber großer Fuhrparks intensiv mit emissionsarmen Antrieben. Ein Beispiel ist die SWK-Tochter AWB Köln. Für Abfallsammlung und -transport, Straßenreinigung, Grünanlagenreinigung und Winterdienst hat sie die verschiedensten Fahrzeuge und Geräte im Einsatz. Allein für die Stadtreinigung und die Müllabfuhr sind es rund 650 Fahrzeuge, die fast ununterbrochen auf den Straßen unterwegs sind.

Für die klimaneutrale Zukunft ihrer Flotte überprüft die AWB Köln laufend ihren Mobilitätsbedarf und kooperiert bereits seit Jahren mit Herstellern, beteiligt sich an Forschungsprojekten zu alternativen Antrieben bei Nutzfahrzeugen und testet alternative Antriebe in ihrem Tagesgeschäft. Nun hat sie eine Mobilitätsstrategie zur Umstellung ihres Fuhrparks auf nachhaltige Antriebe bis zum Jahr 2035 erarbeitet und dieses Ziel extern überprüfen lassen. Dieser Weg wird nicht einfach, da viele der benötigten Spezialfahrzeuge auf dem Markt nur selten verfügbar sind. Aktuell haben rund 15 Prozent aller AWB-Fahrzeuge einen alternativen Antrieb. Im Bereich Pkw sind 40 Prozent mit einem Elektro-Antrieb unterwegs. Und in der Stadtreinigung laufen elf Kehrmaschinen mit Strom.

Stolz ist man auf die zehn gasbetriebenen Abfallsammelfahrzeuge. Das Besondere daran: Sie werden mit einem Brennstoff „made in Cologne“ betrieben. Dieser basiert auf Bioabfällen, die von der AWB Köln in die Anlagen der AVG Köln geliefert und dort in klimafreundliches Gas umgewandelt werden.

Verbund für ressourcenschonenden Abfalltransport

Kaum bekannt, aber schon seit Jahren werden werktäglich rund 1.000 Tonnen Abfall klimafreundlich per Eisenbahn durch die Stadt transportiert. Das sind jährlich bis zu 250.000 Tonnen und damit etwa 80 Prozent des Kölner Hausmülls. Von den beiden Müllumladestationen der AWB Köln im rechtsrheinischen Rath-Heumar und im linksrheinischen Ehrenfeld wird dieser Abfall zur Restmüllverbrennungsanlage der AVG Köln in Niehl gebracht. Diese von Müllfahrzeugen angelieferten Abfälle werden in den beiden Müllumladestationen in geruchsdichte Container gedrückt, per Kran auf die Schiene gehoben und mit der Bahn zur Restmüllverbrennungsanlage der AVG Köln gebracht und dort verwertet. Dieser Transport auf der Schiene erfolgt durch die RheinCargo, eine Beteiligung der HGK. Auf diese Weise werden rund 20 Müllfahrzeuge mit einer jährlichen Laufleistung von jeweils 15.000 Kilometern eingespart. Und der CO2-Ausstoß wird jährlich um mehr als 600 Tonnen reduziert.

Müllumladestation in Ehrenfeld, ein Zug wird mit Abfallcontainern der AWB beladen.
Rund 80 Prozent des Kölner Hausmülls gelangen per Zug zur Verwertung bei der AVG Köln. © AWB / Oliver Tjaden

Ein Netzwerk für klimaschonende Logistik

Als Logistik-Holding im Stadtwerke-Verbund betreibt die HGK gemeinsam mit ihren Tochter- und Beteiligungsunternehmen Häfen und Terminals, ein eigenes regionales Schienennetz sowie eine Binnenschifffahrtsflotte. Sie erfüllt vielfältige logistische Dienstleistungen für Köln, die Region und für die Industrie entlang der Rheinschiene. Außerdem sind auf den Gleisen der HGK zwischen Köln und Bonn beziehungsweise Frechen täglich Tausende von Menschen im Öffentlichen Personennahverkehr der KVB unterwegs.

Das Leistungsangebot der HGK-Gruppe reicht vom Transport über das Handling und die Lagerung bis hin zu spezifischen Kontraktlogistikleistungen für sensible Warenströme und Güter. Dank dieser Verlagerung des Straßenverkehrs auf die umweltfreundlicheren Transportmittel Güterzug und Binnenschiff kann der CO2-Ausstoß in den Lieferketten deutlich gesenkt werden.

Nachhaltig auf Schiene ...

Für den Schienengüterverkehr ist die RheinCargo, eine 50-prozentige Beteiligung der HGK, zuständig. Und ihre E-Loks fahren seit 2021 ausschließlich mit Ökostrom. Dies stärkt die Umweltbilanz des Verkehrsmittels Güterzug zusätzlich, das im Vergleich zum Lkw pro Tonnenkilometer fünfmal weniger CO2 ausstößt und nur 20 Prozent der Energie benötigt. Ökostrom wird übrigens ebenfalls in den sechs von RheinCargo betriebenen Rheinhäfen in Düsseldorf, Köln und Neuss eingesetzt.

Emissionsarm ist der Schienengüterverkehr der RheinCargo auch auf nicht komplett elektrifizierten Strecken. Dort sind Hybrid-Lokomotiven unterwegs. So werden nur kurze Abschnitte, beispielsweise in Terminals, mit Dieselantrieb befahren, auf Hauptstrecken dagegen wird grundsätzlich der Elektro-Antrieb genutzt. So lassen sich Emissionen deutlich reduzieren.

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... und Wasser

Um ihre Transportlösungen noch nachhaltiger und verlässlicher zu gestalten, setzt die HGK-Gruppe auf innovative Lösungen. So hat sich etwa die HGK Shipping, deren Binnenschiffe die wichtigsten Industrieregionen in den Benelux-Staaten, Frankreich und Deutschland verbinden, ehrgeizige Ziele gesetzt und ein langfristig angelegtes Modernisierungsprogramm für ihre Schiffsflotte angestoßen.

Dabei gehören neben der Ausrichtung an Klimawandelfolgen durch Tiefgangoptimierung, um so auch in Niedrigwasserphasen die Lieferketten sicherzustellen, emissionsarme Antriebe mit zu den wichtigen Bausteinen dieses Programms. Zu den allein im Jahr 2024 in Betrieb gegangenen Schiffen gehören das Gastankschiff „GAS 95“ und das Tankmotorschiff „Monomera“ mit diesel-elektrischen Antrieben.

Tankmotorschiff „Monomera“ mit diesel-elektrischem Antrieb
Für eine nachhaltige Binnenschifffahrt mit emissionsarmen Antrieben engagiert sich die HGK Shipping. © HGK Shipping

Auch das Trockengüterschiff „Helios“ verfügt über einen solchen Antrieb und darüber hinaus Solarmodule, die den Bordbetrieb unterstützen. Mit diesen insgesamt 312 Solarpaneelen ist die „Helios“ weltweit einzigartig und hält den aktuellen Guinness-Weltrekord. Als langlebige Verkehrsträger sind diese Schiffe auf die Technologieentwicklungen der Zukunft vorbereitet und können auf neuartige Antriebsenergien – wie etwa Wasserstoff – umgerüstet werden. Auch in diesem neuen Transportbereich ist die HGK Shipping aktiv und beschäftigt sich mit der Planung von Europas erstem Gastankschiff für den Transport von kalt-verflüssigtem Ammoniak und verflüssigtem Kohlenstoffdioxid, den beiden wichtigsten Transportgütern der Energiewende.

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