Startklar zur Energie- und Wärmewende

Nachtaufnahme Rheinauhafen Köln, Blick auf Schokoladenmuseum, im Vordergrund das Riesenrad

Die Stadtwerke Köln und ihre Unternehmen sind ein zentraler Motor für das Erreichen der Klimaziele der Stadt. Dabei spielt die RheinEnergie als größte Energie- und Wärmeversorgerin in Köln eine herausragende Rolle. Ihr Ziel: Sie möchte ihre Kundinen und Kunden ab 2035 mit klimaneutraler Energie und Wärme versorgen.

Viele Schritte zur Klimaneutralität

Sauber, sicher und bezahlbar – auf Basis dieses Dreiklangs hat die RheinEnergie konkrete Klimaschutzziele in ihrer Unternehmensstrategie verankert und einen Fahrplan für die Umstellung ihrer Produkte und Dienstleistungen aufgestellt

Klimaneutralität in der Energie- und Wärmeversorgung einer Stadt innerhalb weniger Jahre herzustellen, stellt alle Akteure vor herausfordernde Aufgaben: den Energieversorger, die Kommune und die dort ansässige Wirtschaft und nicht zuletzt die Menschen in der Stadt, die ebenfalls aktive Beträge für das Gelingen der Klimaziele leisten können.

Als wichtigster Versorger dieser Stadt leistet die RheinEnergie dafür die größten Beiträge und hat bereits 2022 einen deutlichen Schritt in Richtung Energiewende gemacht: Seitdem versorgt sie Haushalte und Gewerbe ausschließlich mit Ökostrom. Dieser stammt vorzugsweise aus europäischen Erneuerbare-Energien-Anlagen, vor allem aus Wind-, Solar- und Wasserkraft, deren Ursprungsquellen über Herkunftsnachweise belegt sind.

Ausbau der erneuerbaren Energiequellen – lokal und bundesweit

Im Bereich der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen hat das Unternehmen ebenfalls erhebliche Erfolge erzielt. Seit dem Start ihres Klimaschutzprogramms „Energie & Klima“ im Jahr 2007 setzt die RheinEnergie auf Sonnen-, Wind- und Bioenergie und hat deren Anteil an ihrem Stromerzeugungsportfolio deutlich gesteigert und spart bereits heute so über 240.000 t CO2 pro Jahr ein.

Im Rahmen ihrer Ausbaustrategie für erneuerbare Energien hat sich die RheinEnergie ambitionierte Ziele gesetzt: Sie möchte ihren Anlagenpark bis 2035 von derzeit rund 230 Megawatt auf 600 MW ausbauen. Dafür stellt sie bis 2025 rund 100 Millionen Euro aus eigenen Mitteln bereit – zusätzlich zu den 375 Millionen Euro, die bereits in diesem Bereich investiert wurden. Dazu entwickelt das Unternehmen bundesweit Projekte für Wind- und Solarenergie-Anlagen und sucht nach geeigneten Flächen.

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Innovation in Mecklenburg-Vorpommern

Im Juni 2024 hat die RheinEnergie einen weiteren Meilenstein beim Ausbau ihres Erneuerbare-Energien-Anlagenparks gesetzt. Sie eröffnete ihren bislang größten Solarpark in den Gemeinden Lärz und Rechlin in Mecklenburg-Vorpommern. Dieser neue Solarpark hat eine Gesamtleistung von 32 Megawatt peak (MWp) und wird genug Strom liefern, um damit rechnerisch rund 10.000 Haushalte mit Sonnenstrom zu versorgen.

Die besondere Innovation – der neue Solarpark Lärz/Rechlin – verfügt erstmals über ein Batteriespeichersystem, das eine nachhaltige Stromversorgung gewährleistet. Denn wenn die Sonne scheint und der Strom gerade nicht benötigt wird, wird er gespeichert und steht nachts oder bei Regenwetter zur Verfügung. Eine Erweiterung des Solarparks ist bereits geplant und soll die Kapazität der Anlagen von derzeit 32 Megawatt um mindestens weitere 50 Megawatt steigern.

Gemeinsam für die Energiewende vor Ort

Köln hat viel Potenzial für erneuerbare Energien und das Ziel der RheinEnergie ist es, bis zum Jahr 2030 in unserer Stadt die Erzeugung um 260 Megawatt zu steigern. Für die Erreichung dieses Ziels nimmt die Solarenergie eine besondere Rolle ein. Denn insbesondere auf den Freiflächen im Stadtgebiet und auf den Kölner Dächern kann die Kraft der Sonne genutzt werden. Dies wird gelingen, wenn das Unternehmen gemeinsam mit der Stadt Köln, der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, mit Industrie und Gewerbe und der Stadtgesellschaft zusammenarbeitet.

Im „Treffpunkt Solar“ bieten daher die RheinEnergie, die Stadt Köln und die Handwerkskammer Köln allen Kölnerinnen und Kölnern kostenfreie und unabhängige Beratung rund um die Themen Photovoltaik, Solarthermie, Wärmepumpen und Elektromobilität an.

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Solarpanele in einem Solarpark der RheinEnergie
Die Kraft der Sonne kann durch Photovoltaikanlagen auf Dächern effizient genutzt werden. © RheinEnergie / Patrick Reinig

Direkt vor Ort ist die RheinEnergie auch in den Kölner Veedeln Neubrück und Bilderstöckchen und bietet in Kooperation mit der TU Köln bürgernah Informationen und alltagsnahe Hilfestellungen zur Nutzung erneuerbarer Energien, zu E-Mobilität oder zur Sanierung ihres Eigenheims an. Darüber hinaus gibt es tatkräftige Unterstützung etwa bei der Umsetzung von Photovoltaikanlagen auf Dächern und an Balkonen.

Ziel dieser Initiative ist es, schnell und unkompliziert Lösungen für ein klimaneutrales Köln zu finden und sie direkt in einem Veedel zu erproben.

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Nachhaltiges Wärmenetz

Fernwärme ist in Köln traditionell eine der tragenden Säulen der Wärmeversorgung, die in den eigenen hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen der RheinEnergie neben Strom produziert wird.

Die klimafreundlich erzeugte Wärme wird über ein Netz mit einer Gesamtlänge von etwa 380 Kilometern zum Verbraucher geführt. Integraler Bestandteil dieses Netzes ist die Rheinquerung vom Heizkraftwerk in Niehl nach Mülheim, die die Fernwärmeversorgung im rechtsrheinischen Köln langfristig sichert.

Und der Netzausbau schreitet weiter voran: Von den rund 3,8 Milliarden Euro, die die RheinEnergie in den kommenden Jahren in eine resiliente, klimaneutrale und sichere Energie- und Wärmeversorgung investiert, werden 1,85 Milliarden Euro in die Infrastruktur fließen. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf dem Ausbau und der Stärkung der Netze. Bis 2030 ist ein Zuwachs von 50 Kilometern Fernwärme-Netzlänge vorgesehen, bis 2035 kommen weitere 150 Kilometer hinzu.

Fernwärmerohre vor einem Baustellengebäude
Fernwärme ist eine tragende Säule der Kölner Wärmeversorgung. © RheinEnergie

Speicher ermöglicht eine flexible Wärmeerzeugung

Um die Heizkraftwerke an die Bedürfnisse der zukünftigen Energiewelt anzupassen, arbeitet die RheinEnergie ebenfalls daran, die Wärmeerzeugung zu flexibilisieren. Ein Meilenstein dafür ist der im April 2024 in Betrieb genommene Speicher für Fernwärmewasser aus dem benachbarten Heizkraftwerk Merheim. Dieser Speicher mit einem Fassungsvermögen von rund 3.000 Kubikmetern nimmt bei Bedarf die im HKW Merheim erzeugte Wärme auf und gibt das bis zu 95 °C heiße Heizwasser flexibel in das Fernwärmenetz in Merheim und Neubrück ab.

Dank des Fernwärmespeichers kann die RheinEnergie nun die Verbrauchsspitzen im Netz glätten und zugleich die drei Blockheizkraftwerke am Standort Merheim optimal einsetzen – das spart Brennstoff und mindert CO2-Emissionen.

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Eine Flusswasserwärmepumpe für Köln

Ein Leuchtturmprojekt beim Umbau ihrer Fernwärmeversorgung auf erneuerbare Energien ist das RheinEnergie-Projekt Flusswasserwärmepumpe auf dem Gelände des Heizkraftwerks Köln-Niehl.
Die Pumpe soll die Umweltenergie des Rheinwassers nutzen und 150 Megawatt Wärmeleistung liefern. Dies reicht für die Versorgung von bis zu 50.000 Haushalten mit klimaneutraler Wärme aus und erhöht die bestehende Fernwärme-Netzkapazität der RheinEnergie um insgesamt 15 Prozent. Diese Wärme steht dem Fernwärmenetz für die Kölner Innenstadt dann als „grüne Wärme“ zur Verfügung. Nach aktuellem Zeitplan erfolgt der Baubeginn für eine der größten Großwärmepumpen Europas im Laufe des Jahres 2025, die Inbetriebnahme ist für Anfang 2027 geplant.

Eine weitere 50-Megawatt-Wärmepumpe soll künftig das Heizkraftwerk der RheinEnergie am Standort Köln-Merkenich ertüchtigen. Die dort erzeugte klimaneutrale Wärmeleistung soll dann an die anliegenden Stadtteile und Industriebetriebe abgegeben werden.

Video zur Flusswärmepumpe der RheinEnergie
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Der Rhein als Wärmelieferant – so funktioniert die Flusswasserwärmepumpe. © RheinEnergie / Dreiform

Wasserstoff für Heizkraftwerke

Die Energie- und Wärmewende wird nur dann gelingen, wenn die Komplettumstellung von Erdgas auf erneuerbare und klimafreundliche Einsatzenergien erfolgt. Auf dem Weg zu einer nachhaltigen und kohlenstofffreien Energieversorgung gilt Wasserstoff als Schlüsseltechnologie. Wasserstoff ist kein fossiler Energieträger, sondern kann klimafreundlich erzeugt werden und ist vielfältig einsetzbar.

Mit dieser Zukunftstechnik für die Heizkraftwirtschaft beschäftigen sich die RheinEnergie, Wien Energie und weitere Partner. Seit 2023 erproben sie im Wiener Kraftwerk Donaustadt den Einsatz von Wasserstoff in einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage. Im Rahmen des Betriebsversuchs wird dem Energieträger Erdgas Wasserstoff von bis zu 15 Volumenprozent beigemischt. Ziel ist eine Zertifizierung der Gasturbinen für die Beimischung Wasserstoff im Regelbetrieb. Eine Steigerung des Wasserstoff-Anteils auf rund 30 Volumenprozent ist geplant.

Dieser Betriebsversuch an einer kommerziell genutzten Gas-und-Dampfturbinen-Anlage ist weltweit einzigartig. Da die RheinEnergie vergleichbare Anlagen betreibt, liefert der Betriebsversuch wichtige Informationen für die Transformation ihrer heute noch auf Erdgas basierenden GuD-Anlagen für die Erzeugung von Strom und Wärme.