Kölner Verkehrs-Betriebe AG Geschäftsbericht 2020
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Grundlagen der Gesellschaft

Berichterstattung gemäß § 108 III Nr. 2 GO NRW

Unternehmensgegenstand der Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB), Köln, ist gemäß § 3 der Unternehmenssatzung die Bedienung des öffentlichen Verkehrs. Die KVB befördert Personen in Köln und auf abgehenden Linien im Umland mit Omnibussen und Stadtbahnen. Sie übernimmt damit gemeinsam mit anderen Unternehmen aus dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH (VRS) die notwendige Aufgabe einer allgemeinen, flächendeckenden Daseinsvorsorge des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) für die Bevölkerung des Kölner Stadtgebietes sowie des näheren Umlandes.

Das Leistungsangebot der KVB im Linienverkehr (Verbundverkehr) basiert auf Beschlüssen der zuständigen kommunalen Aufgabenträger. Dazu zählen im Wesentlichen die Stadt Köln sowie – für interlokale Verkehre – die tangierten Kommunen. Diese Beschlüsse sind im Nahverkehrsplan der Stadt Köln, in den ergänzenden Beschlüssen der zuständigen Ratsausschüsse sowie für die interlokalen Verkehre durch entsprechende Beschlüsse und Nahverkehrspläne der tangierten Kommunen dokumentiert. Zur Sicherstellung durchgehender und aufeinander abgestimmter Angebote ist dabei das auf dem „Integralen Taktfahrplan NRW“ (ITF) beruhende Schienenpersonennahverkehr-(SPNV)-Angebot angemessen zu berücksichtigen und der Verbundtarif anzuwenden. 

Die KVB passt ihr Leistungsangebot im Liniennetz stetig an und erweitert es. Zudem ergreift sie laufend attraktivitätssteigernde Maßnahmen insbesondere beim Service und im technischen Umfeld und verbessert den ÖPNV in Köln damit nachhaltig.

Neben dem Linienverkehr, den die KVB als einer von 25 Partnern im Verkehrsverbund Rhein-Sieg bedient, betreibt sie mit ihren Bussen und Bahnen in geringerem Maße auch Sonder- und Gelegenheitsverkehr.

Unternehmens­strategie

Der Aufsichtsrat der KVB hat am 17. Mai 2019 das Strategiepapier „Profil Zukunft – Strategie 2030“ verabschiedet. Damit wurde das Strategiepapier „Profil Zukunft – Strategie 2025“ im Rahmen des zweijährigen „SWK Strategiechecks“ bis zum Jahr 2030 fortgeschrieben. Dem Strategiepapier der KVB liegt das Papier „Köln mobil 2025“ zugrunde, das die Stadt Köln in Zusammenarbeit mit der KVB als Zusammenfassung der Leitziele für die urbane Mobilität in Köln entwickelt hat.

Weiterhin richtet sich das Strategiepapier an den veränderten Rahmenbedingungen der Mobilitätsbranche aus. Diese werden maßgeblich durch die Klimaschutzziele der Bundesregierung beeinflusst und lassen dem gesamten Mobilitätssektor eine deutlich stärkere Bedeutung zukommen. Ziel der gesamten Branche und damit auch der KVB ist es, möglichst viele Menschen zum Umstieg auf den umweltfreundlichen ÖPNV zu bewegen und damit die bundesweite Mobilitätswende voranzutreiben. Hierfür ist es zwingend notwendig, den ÖPNV für die Kunden deutlich attraktiver und zuverlässiger auszugestalten sowie ausreichende Kapazitäten für steigende Fahrgastzahlen zu schaffen. Die KVB reagiert auf diese Entwicklungen und verfolgt das Ziel, sich in Köln als zentraler Mobilitätsdienstleister zu positionieren und ihren Kunden ein umfassendes und modernes Mobilitätsangebot zu bieten. 

Der strategische Schwerpunkt der KVB liegt folglich darauf, das Unternehmen zukunftsorientiert auszurichten. Ziel ist es, die Mobilitätswende in Köln vor dem Hintergrund eines prognostizierten Fahrgastwachstums von 18 % im Zeitraum von 2018 bis 2030 zu erreichen. Aus diesem Grund benennt das Strategiepapier den Ausbau der Infrastruktur als zentralen Aspekt und zwingend notwendig, ebenso die generelle Ausweitung der bestehenden Angebote. Ein weiterer Schwerpunkt liegt darauf, den gesamten Busbetrieb bis zum Jahr 2030 auf Elektrofahrzeuge umzustellen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der städtischen Klimaschutzziele zu leisten. Darüber hinaus ist die Erweiterung der KVB-Rad-Flotte und die damit verbundene Ausweitung auf das gesamte Stadtgebiet vorgesehen. Im Bereich der Digitalisierung liegt der Fokus auf der Weiterentwicklung der KVB-App, deren Anbindung an eine bundesweite Mobilitätsplattform sowie auf der Vernetzung mit Sharing-Diensten. In diesem Zusammenhang sind ebenfalls Beteiligungen an Mobility Hubs und Quartierskonzepten geplant, um den Kunden an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet ein vielseitiges und abgestimmtes Angebot von Mobilitätsdiensten zur Verfügung zu stellen. 

Zusätzlich erprobt die KVB neue Mobilitätsformen und hat zu diesem Zweck ein „On-Demand-Angebot“ eingerichtet. Die dargestellten Themen zeigen eine Auswahl der strategischen Schwerpunkte der KVB, die sich innerhalb des Strategiekonzeptes wiederfinden. 

Die KVB sieht sich mit ihrem Strategiekonzept „Profil Zukunft – Strategie 2030“, den vielfältigen Umsetzungsmaßnahmen, ihren engagierten und gut ausgebildeten Mitarbeitern und einer hohen Veränderungsbereitschaft gut aufgestellt für die derzeitigen und künftigen Herausforderungen.

Die Strategie wurde im März 2021 im Rahmen des regelmäßigen Strategiechecks der Stadtwerke in zwei Aufsichtsratssitzungen am 11. März und am 25. März (Sondersitzung) erneut evaluiert, mit dem Ziel, die strategische Ausrichtung vor dem Hintergrund der aktuellen Rahmenbedingungen und der daraus resultierenden Herausforderungen weiterzuentwickeln. Der Aufsichtsrat der KVB hat die Fortführung der bisherigen Wachstumsstrategie im Rahmen des Strategiechecks 2021 zur Kenntnis genommen und die vorgestellte strategische Ausrichtung vor dem Hintergrund der aufgezeigten Rahmenbedingungen und Entwicklungen bestätigt.