Öffentliche Zwecksetzung
Die SWK und die Konzerngesellschaften haben die öffentliche Zwecksetzung erfüllt, die ihnen von der Stadt Köln im Rahmen der Daseinsvorsorge übertragen wurde.
Ertragslage
Der Jahresüberschuss des Konzerns im Jahr 2020 beträgt 66,4 Mio. €; dies sind 14,8 Mio. € oder 18,2 % weniger als im Vorjahr. Für 2020 war ein Ergebnis in einer Bandbreite von 50 bis 60 Mio. € prognostiziert worden, wobei ausdrücklich Effekte durch die Corona-Pandemie nicht berücksichtigt worden waren. Der Rückgang des Konzernjahresüberschusses gegenüber dem Vorjahr betrifft zu einem wesentlichen Teil das Geschäftsfeld Öffentlicher Personennahverkehr und die KölnBäder. Innerhalb des Geschäftsfelds Hafenumschlag und Güterverkehr konnten die zusätzlichen Ergebnisbeiträge der Shipping-Gesellschaften Ergebniseinbußen der übrigen Gesellschaften kompensieren. Die Ergebnisbeiträge der übrigen Geschäftsfelder sind gegenüber dem Vorjahr weitgehend konstant geblieben.
Im Berichtsjahr sank der konsolidierte Außenumsatz des Konzerns um rund 109 Mio. € oder 2,0 % auf rund 5.378 Mio. €.
Das Geschäftsfeld Energie und Wasser erzielte konsolidierte Umsatzerlöse von 4.090,8 Mio. €, das sind 3,0 % weniger als im Vorjahr (4.218,1 Mio. €). Sowohl in der Sparte Strom als auch bei den außentemperaturabhängigen Sparten Gas und Fernwärme kam es zu Absatzrückgängen, von denen die RheinEnergie und ihre Beteiligungen betroffen waren. Lediglich die Umsatzerlöse der Sparte Wasser erreichten in etwa das Niveau des Vorjahres. Der Umsatzrückgang im Bereich des Energiehandels fiel mit rund -2 % gegenüber dem Vorjahr relativ moderat aus.
Der Außenumsatz des Geschäftsfelds Öffentlicher Personennahverkehr war gegenüber dem Vorjahr stark rückläufig und betrug im Berichtsjahr 255,7 Mio. € (Vorjahr 304,3 Mio. €), was ein Minus von 16,0 % bedeutet. Ursächlich sind ausschließlich die Folgen der seitens der Politik zum Schutz vor dem Corona-Virus getroffenen Maßnahmen und Einschränkungen, die einen deutlichen Rückgang der Fahrgastzahlen nach sich zogen.
Einen deutlichen Anstieg um 18 % auf 274,3 Mio. € (Vorjahr 232,0 Mio. €) verzeichnete der Außenumsatz im Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr, obwohl auch hier zum Teil deutliche Einbußen infolge der Corona-Krise und der damit einhergehenden schwächeren Nachfrage nach Transport- und Hafendienstleistungen hingenommen werden mussten. Kompensiert wurden die Umsatzeinbrüche innerhalb des bestehenden Geschäfts durch die Erstkonsolidierung der seitens der HGK erworbenen Shipping-Gesellschaften, die einen Umsatzbeitrag von 73,0 Mio. € erwirtschafteten.
Das Geschäftsfeld Abfallentsorgung und -verwertung erzielte im Berichtsjahr Umsatzerlöse von 298,8 Mio. €, ein Plus von 10,5 Mio. € oder 3,6 % gegenüber dem Vorjahr (288,3 Mio. €). Der Zuwachs ist im Entsorgungsbereich zum großen Teil durch preisliche Vertragsanpassungen und Leistungserweiterungen verursacht. Der coronabedingte Anstieg der städtischen Hausmüllmengen, das trotz Corona stabile Gewerbeabfallaufkommen sowie eine gute Auslastung der Deponie sorgten zudem auch in der Abfallverwertung für eine positive Umsatzentwicklung.
Die Umsatzerlöse im Geschäftsfeld Telekommunikation stiegen im Berichtsjahr um mehr als 5 % auf 287,6 Mio. €, nach 273,3 Mio. € im Vorjahr. Der Anstieg ist überwiegend auf das Umsatzwachstum im Geschäftskunden- und Privatkundenbereich zurückzuführen, vor allem im Wholesale- und Festnetzbereich.
Das Geschäftsfeld Liegenschaften erzielte im Berichtsjahr Umsatzerlöse von 11,3 Mio. €, die in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen (11,5 Mio. €). Aufgrund des hohen Anteils an Projekttätigkeiten unterliegt der Umsatz in diesem Geschäftsfeld naturgemäß Schwankungen, da die Projekte über einen längeren Zeitraum geplant, entwickelt und vermarktet werden.
In den Sonstigen Geschäftsfeldern blieben die Umsätze kumuliert mit 159,1 Mio. € unverändert gegenüber dem Vorjahr. Einem coronabedingt drastischen Umsatzeinbruch bei KölnBäder (-39 %) standen zum einen höhere Erlöse aus dem Abrechnungs- und Vermietungsgeschäft mit Messgeräten, zum anderen aus dem Projektgeschäft mit Kommunikationsanlagen gegenüber.
Materialaufwand
Der Materialaufwand im Konzern lag im Berichtsjahr bei 3.791,9 Mio. € und damit 53,6 Mio. € oder 1,4 % unter dem entsprechenden Wert des Vorjahres (3.845,5 Mio. €). Der Rückgang betrifft fast ausschließlich das Geschäftsfeld Energie und Wasser und geht einher mit den überwiegend mengenbedingten Rückgängen bei den Umsatzerlösen. Betroffen sind die Versorger und der Energiehandel. Höhere Materialaufwendungen verzeichnet dagegen das Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr, bedingt durch die Erstkonsolidierung der neuen Shipping-Gesellschaften. Das Rohergebnis als Saldo aus Umsatz und Materialaufwand belief sich im Berichtsjahr auf 1.585,7 Mio. €, das sind 55,3 Mio. € weniger als im Vorjahr (1.641,0 Mio. €). Die Geschäftsfelder Energie und Wasser, der Öffentliche Personennahverkehr sowie die KölnBäder mussten hierbei zum Teil deutliche Rückgänge hinnehmen, während die übrigen Geschäftsfelder Zuwächse aufweisen.
Sonstige betriebliche Erträge und betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen im Berichtsjahr auf 238,4 Mio. €. Dies ist ein deutliches Plus von fast 70 % gegenüber dem Vorjahr (140,4 Mio. €). Im Geschäftsfeld Energie und Wasser trug hierzu der Ertrag aus der Veräußerung einer Beteiligung bei. Im Geschäftsfeld Öffentlicher Personennahverkehr führten Zuwendungen aus dem „ÖPNV-Rettungsschirm“, der der Kompensation eines wesentlichen Teils der coronabedingten Mindererlöse in dieser Branche dient, für höhere Erträge als im Vorjahr. Denen stehen trotz des Einbezugs neuer Gesellschaften niedrigere Erträge im Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr gegenüber, da positive Sondereffekte, die im Vorjahreswert noch enthalten waren, im Berichtsjahr entfallen sind. Der Personalaufwand stieg im Berichtsjahr um rund 3,8 % auf 926,1 Mio. € an (Vorjahr 891,9 Mio. €). Neben den Tarifsteigerungen in allen Geschäftsfeldern sind höhere Mitarbeiterzahlen im Konzern für den Anstieg maßgeblich. Im Gegensatz zum Vorjahr gingen die Aufwendungen für Altersversorgung jedoch zurück. Die Abschreibungen lagen bei 286,5 Mio. € und damit deutlich unter dem Vorjahr (345,9 Mio. €), das durch die außerplanmäßige Abschreibung kohlebasierter Kraftwerksanlagen im Geschäftsfeld Energie und Wasser gekennzeichnet war. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen kräftig an, um 18,4 % auf 511,6 Mio. € (Vorjahr 432,1 Mio. €). Im Geschäftsfeld Energie und Wasser belasteten zum einen hohe Aufwendungen für die Reorganisation des Lieferantenbereiches der RheinEnergie sowie damit einhergehende Rückstellungsbildungen das Ergebnis. Zum anderen mussten - bedingt durch die Corona-Pandemie - Wertberichtigungen auf Forderungen gebildet werden.
Finanzergebnis
Das Finanzergebnis belief sich im Berichtsjahr auf -1,0 Mio. € und fiel damit um 6,3 Mio. € geringer aus als im Vorjahr (5,3 Mio. €). Als Ursache ist im Wesentlichen die im Vorjahr vorgenommene Zuschreibung auf Finanzanlagen im Geschäftsfeld Energie und Wasser zu nennen. Daneben profitierten die Konzerngesellschaften insgesamt von den niedrigeren Zinsen; allerdings stiegen im Geschäftsfeld Liegenschaften die Zinsaufwendungen im Zuge einer Darlehensaufnahme für die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme im Deutzer Hafen an.
Steuern
Die Steuern des Konzerns beliefen sich im Berichtsjahr auf 73,6 Mio. € (Vorjahr 66,0 Mio. €). Der Anstieg entfällt vollständig auf die Ertragsteuern, die sich um 7,6 Mio. € auf 63,5 Mio. € erhöhten, während die sonstigen Steuern mit 10,1 Mio. € konstant blieben.