Die Arbeitsgemeinschaft ARGE Los Süd hat sich im Rahmen der Vergleichsvereinbarung aus dem Juni 2020 verpflichtet, ohne Vergütung das Gleiswechselbauwerk zu sanieren und anschließend fertigzustellen. Fast zwölf Jahre nach dem Einsturz des Stadtarchivs wird seit November 2020 am Waidmarkt weitergebaut. Aus statischen Gründen wurde vor der eigentlichen Sanierung und dem anschließenden Weiterbau des Bauwerks im Geschäftsjahr mit umfassenden Vorarbeiten begonnen, so dass die Sanierung des Gleiswechselbauwerks Waidmarkt der Nord-Süd Stadtbahn Köln voraussichtlich im Jahr 2022 beginnen kann.
In einem ersten Schritt wurde die Straßenbrücke, die über den Randbereich der U-Bahn-Baugrube führte und zum Teil auf der Baugrubenumschließung des Bauwerks aufgelagert war, zurückgebaut. Auf dieser sogenannten Schlitzwand, die das Bauwerk vollständig umgibt, musste im Vorweg der Sanierung ein Stahlbetonbalken (Kopfbalken) hergestellt werden. Er dient der notwendigen Sicherung der Baugrube vor der Ausführung weiterer Arbeiten im Inneren des Bauwerks im Zug der Sanierung. Im Anschluss wird die Baugrube Schritt für Schritt leergeräumt, um zuerst die Sanierung ausführen und dann von unten nach oben das Gleiswechselbauwerk errichten zu können.
Die Arbeiten bis zur Fertigstellung des Gleiswechselbauwerks und einer möglichen Gesamtinbetriebnahme sind extrem aufwendig und komplex. Bei allen Arbeiten, die am Gleiswechsel Waidmarkt ausgeführt werden, steht die Sicherheit an vorderster Stelle. Ein konkretes Datum zu nennen, an dem die Bauarbeiten abgeschlossen sind, ist daher nicht möglich. Gerechnet wird derzeit mit einer Bauzeit von voraussichtlich acht bis neun Jahren, also bis zu den Jahren 2028/2029. Im Anschluss muss noch die KVB-Betriebstechnik ausgeführt werden. Hierzu gehören unter anderem der Einbau des Unterwerks und die Anpassung der Zugsicherungstechnik.