Stadtwerke Köln GMBH Nachhaltigkeitsbericht 2021
03

Engagement
für das Gemeinwesen

Der Einsatz für das Gemeinwesen insbesondere durch die Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements oder von Institutionen und Initiativen in den Bereichen Bildung, Kultur, Soziales und Sport ist für die Unternehmen des Stadtwerke Köln Konzerns selbstverständlich. Auch in akuten Notlagen helfen die Unternehmen im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit Personal, Material und finanzieller Unterstützung.

Unmittelbar nach dem Starkregenereignis vom Juli 2021 kümmerten sich Unternehmen der Stadtwerke Köln intensiv um die Beseitigung der Folgen des katastrophalen Hochwassers. So behob RheinEnergie in der Spitze mehr als 40 Mittelspannungsstörungen und weit mehr als 100 Niederspannungsstörungen gleichzeitig, teils unter schwierigen Bedingungen. Insgesamt waren es etliche Hundert Störungen, teils mit großräumigen Auswirkungen, teils kleinräumig, dafür aber langanhaltend. Zur Beseitigung der vielfältigen Störungen waren rund um die Uhr bis zu 200 Mitarbeitende im Einsatz.

Eine besondere Herausforderung bedeutete die Flutkatastrophe auch für NetCologne. 30.000 Kundenanschlüsse waren in ihrem Versorgungsgebiet von Störungen betroffen, davon wurden 7.700 binnen einer Woche wieder ans Netz gebracht. Dafür waren die Technikerinnen und Techniker der NetCologne insgesamt drei Wochen lang in Sonder- und Nachtschichten unterwegs.

Auch AWB kümmerte sich um die Beseitigung der Hochwasserschäden durch Sondereinsätze bei der Sperrmüllbeseitigung, Entsprechendes galt für AVG Köln, die vermehrt Abfälle annahm und beseitigte.

Um die in Not geratenen Menschen zusätzlich zu unterstützen, spendeten die Stadtwerke Köln 100.000 € an die landesweite Aktion „NRW hilft“.

Ohne die bereits seit Jahren erfolgende Unterstützung durch die Unternehmen des Stadtwerke-Verbundes könnten zahlreiche Veranstaltungen von kleineren und größeren Vereinen und Institutionen in Köln und in der Region gar nicht durchgeführt werden. Wegen der fortdauernden Corona-Pandemie konnten 2021 erneut viele Veranstaltungen nicht umgesetzt werden. Allerdings war es dank digitaler Technik möglich, andere Veranstaltungen in neuen Formaten umzusetzen. Dazu gehörten unter anderem die bekannten Veranstaltungen lit.Cologne und KölnMarathon. 

Erstmals in seiner 20-jährigen Geschichte wurde das Kölner Literaturfestival lit.Cologne rein digital durchgeführt – insgesamt 55 Veranstaltungen wurden online als Livestreams gesendet oder vorab aufgezeichnet. Als langjährige Partnerin stand die RheinEnergie dafür als Unterstützerin zur Verfügung.

Auch der KölnMarathon startete 2021 in einem neuen, virtuellen Format: Läuferinnen und Läufern wurde mittels einer Tracking-App ein individueller Lauf unter Wettkampfbedingungen ermöglicht. Um die Motivation der Läuferinnen und Läufer in schwierigen Zeiten zu unterstützen, förderte die RheinEnergie dieses neue Format.

Grundlage für den Erfolg des pandemiebedingten Digitalisierungsschubs sind entsprechende digitale Infrastrukturen, um die sich in Köln NetCologne kümmert. Das Unternehmen hat alle Schulen in Köln mit Glasfaser versorgt, womit Köln die erste deutsche Stadt mit einem derartigen Ausbaustand ist: 136.000 Schülerinnen und Schüler und 11.000 Lehrerinnen und Lehrer surfen kostenfrei durch das NetCologne-Netz. Darüber hinaus werden aktuell alle Gebäude kostenfrei mit Gigabit versorgt. Die Tochterfirma NetCologne IT Services stellt zudem über den „Education Service“ 360-Grad-IT-Leistungen für Schulen zur Verfügung.

Um kleinere Nachhaltigkeits- und Klimaschutzprojekte gezielt zu fördern, gibt es seit 2019 die Sponsoringplattform RheinStart der RheinEnergie. Über das Förderprogramm werden zweimal jährlich 30.000 € für „grüne Projekte“ vergeben.

2021 konnten sich erneut Vereine, Bildungseinrichtungen und gemeinwohlorientierte Initiativen aus Köln und der Region mit ihren Projektideen bewerben. Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass die eingereichten Projektideen Bezug zu mindestens einem der sieben ausgewählten Nachhaltigkeitsziele mit Relevanz für RheinEnergie haben müssen. Die Projektideen mit den meisten Stimmen erhalten eine Förderung von maximal 3.000 €, gefördert werden pro Votingrunde mindestens zehn Projekte.

Im Berichtsjahr haben sich 55 Organisationen um eine Förderung beworben und allein in der zweiten Förderrunde 2021 wurden zwölf Ideen mit einer Förderung bedacht.

Weitere Informationen finden Sie unter:
https://www.rheinstart.org/

Um für das Trinkwasser als nachhaltig gewonnenes, streng kontrolliertes Lebensmittel und günstigen Durstlöscher zu werben, engagiert sich die RheinEnergie parallel zur Energiewende auf vielfältige Weise für die Wasserwende und den nachhaltigen Umgang mit Trinkwasser: Am Weltwassertag im März 2021 rief die RheinEnergie gemeinsam mit dem Verein „a tip: tap!“ (deutsch: „Ein Tipp: Leitungswasser!“) unter Schirmherrschaft der Bezirksbürgermeisterin Dr. Diana Siebert den gesamten Stadtbezirk Köln-Nippes zum „Wasserquartier“ aus. Bundesweit gibt es bereits über ein Dutzend solcher Quartiere; mit rund 120.000 Menschen bildet Nippes das größte Quartier.

Im Wasserquartier stärkt ein Partner-Netzwerk das Bewusstsein für das Lebensmittel Wasser, wirbt für Ressourcenschonung, Müllvermeidung und Klimaschutz. Informationen und Aktionen gibt es für alle Altersgruppen, besonders aber für Kitas und Schulen in Form von Bildungsangeboten und Unterrichtseinheiten.

Geschäfte, Lokale und ähnliche Einrichtungen mit festen Öffnungszeiten sind aufgerufen, zur Refill-Station zu werden und so einen kostenlosen Zugang zu Trinkwasser im öffentlichen Raum zu schaffen – eine gute Ergänzung zu den zwölf öffentlichen Trinkbrunnen der RheinEnergie, die in allen Stadtbezirken für nachhaltige Erfrischung sorgen.

Dass man auch mit individuell kleinerem Einsatz Gutes bewirken und helfen kann, zeigt das Beispiel Restcentspende, an der sich verschiedene Unternehmen im SWK-Verbund beteiligen. Allein die Mitarbeitenden der KVB spendeten im Berichtsjahr knapp 11.000 € an den Verein „Frauen helfen Frauen“, davon kamen 6.000 € über die Restcentspende zusammen. Im Rahmen dieser Aktion runden die KVB-Mitarbeitenden ihr monatliches Entgelt auf einen glatten Betrag ab. Diese Kleinsummen werden über das Jahr gesammelt und kommen dann einer gemeinnützigen Organisation aus dem sozialen, kulturellen oder Umweltbereich zugute. Das Unternehmen rundet die Summe jeweils auf den nächsten glatten Tausender-Betrag auf.

Zu den Folgen der Corona-Pandemie gehören nicht zuletzt Schwimmdefizite von Kindern infolge des Ausfalls des Schwimmunterrichts an Schulen bzw. von Schwimmkursen. Im März 2021 nahmen KölnBäder die Maßnahme „Sicher schwimmen!“, die auf den Abschluss mit dem Jugendschwimmabzeichen Bronze zielt, in reduziertem Umfang wieder auf. Im Rahmen dieser Aktion werden alle 160 Kölner Grund- und Förderschulen unterstützt. Dazu wurde das Angebot im Schuljahr 2021/21 auf Nichtschwimmer bis zur 6. Klasse erweitert.

Mit Blick auf die kindliche Wassergewöhnung haben KölnBäder im Berichtsjahr zudem zwei neue Projekte vorangetrieben: Neben dem Wahnbad planen und bauen sie Kölns erste Schwimm-Kita, ein bundesweites Pionierprojekt. Zudem wird im Zollstockbad ein Kids-Spa mit Wassererlebnis- und Pädagogik-Bereich für Kleinkinder entstehen. Das NRW-Landesministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung fördert das Projekt im Rahmen des „Investitionspakts zur Förderung von Sportstätten 2021“.

Die SWK-Unternehmen sind auch im Bereich der Bildungskommunikation aktiv und bieten zahlreiche zielgruppengerecht ausgerichtete pädagogische Bildungsangebote. Dabei setzen sie thematische Schwerpunkte in den Bereichen Energie und Klima sowie Nachhaltigkeit, um Kenntnisse zu vermitteln, Verständnis und Interesse für Umwelt- und Ressourcenschutz und umweltgerechtes Verhalten zu wecken. Hier einige Beispiele:

Das Bildungsteam der AWB setzt den Akzent auf Abfallvermeidung, Wertstoffsammlung und Stadtsauberkeit und bietet dazu Vorträge, Info-Veranstaltungen, Diskussionsrunden und Beratungen in Kitas, Schulen, Vereinen und Institutionen an. AVG Köln hat ebenfalls umweltpädagogische Programme für Kinder und Jugendliche wie auch für Pädagoginnen und Pädagogen im Angebot. Im Rahmen von Besichtigungen der Restmüllverbrennungsanlage bietet das Unternehmen Lehrkräften an, sich im Vorfeld mit seinen Einrichtungen vertraut zu machen und sich so auch inhaltlich vorzubereiten. Auf diese Weise haben die Kinder und Jugendlichen bei der eigentlichen Besichtigung schon ein Vorwissen und können die Aufgaben der AVG Köln besser nachvollziehen und verstehen. 

Die Bildungskommunikation der RheinEnergie setzt ihren Schwerpunkt auf kostenlose pädagogische Angebote für Schülerinnen und Schüler von der Vorschule bis zur Sekundarstufe II, um die komplexen Themen Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Energie und Wasser erfahrbar zu machen. Hierfür bietet sie Unterrichtsmaterialien, didaktisches Material für Lehrkräfte sowie sie Unterrichtseinheiten zu Themen wie grüne Mobilität, CO2-Fußabdruck oder erneuerbare Energien an, die in Zusammenarbeit mit dem Verein Deutsche Umwelt-Aktion umgesetzt werden.

Gemeinsam mit dem Wasserforum Köln und den Stadtentwässerungsbetrieben Köln ist RheinEnergie Träger der Wasserschule Köln. Mit Fokus auf den Schutz der lebenswichtigen Ressource Wasser und einem ganzheitlichen, erlebnisorientierten pädagogischen Konzept werden Kinder und Jugendliche an außerschulischen Lernorten in alle Aspekte des Wasserkreislaufs eingeführt – von der Trinkwassergewinnung bis zur Abwasserreinigung. So können die Wasserschüler ein Bewusstsein für Wasser und seine potenziellen Gefährdungen entwickeln und für einen verantwortungsbewussten Umgang damit sensibilisiert werden.

Seit Juni 2021 ist die Wasserschule Köln „Zertifizierte Einrichtung für Nachhaltige Entwicklung“. Das Zertifikat wird von der Natur- und Umweltschutzakademie NRW (NUA) vergeben und bestätigt das qualitativ hohe Niveau der Bildungsarbeit in Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung.

Auch in weiteren gesellschaftlichen Bereichen engagieren sich die Unternehmen für das Gemeinwohl. Dazu gehört zum Beispiel „AWB gegen Littering“, also illegale Müllablagerungen, die seit 2016 in Köln zu einem großen Problem geworden sind: Fast 20.000 Meldungen erreichen AWB jährlich. Auch 2021 führte AWB eine Kampagne gegen Littering durch, um die Bevölkerung durch Plakate und Social-Media-Aktionen zu sensibilisieren. Zugleich wurden die Einsatzkräfte zur Beseitigung von Littering angepasst. Ergänzt wurde diese Kampagne durch den erneuten Einsatz der „Grill-Scouts“, die im Sommer an Schönwetter-Wochenenden in den Kölner Grünanlagen die Besucherinnen und Besucher über nächstgelegene Asche- und Müllbehälter informieren und Picknick-Müllbeutel verteilten.

Nicht zu vergessen: die Aktion „Kölle putzmunter“, die 2021 im 20. Jahr bestand. Im Rahmen dieser Sauberkeitsaktion beteiligen sich Freiwillige an der stadtweiten Müllsammlung. AWB übernimmt Koordination und Logistik, inkl. der kostenfreien Ausgabe von Handschuhen und Müllbeuteln bis hin zur Abfuhr des gesammelten Mülls. An den rund 470 Sammelaktionen beteiligten sich 410 Vereine und Institutionen sowie 48 Schulen und zwölf Kindertagesstätten. Dabei wurden rund 500 m3 Abfall gesammelt.

Weltoffenheit, Toleranz und Wertschätzung genießen einen hohen Stellenwert in der Stadt und haben auch für die Stadtwerke Köln hohe Bedeutung. Daher wirbt bereits seit 2019 die „Vielfalt“-Bahn der KVB in den Farben der Regenbogenflagge für eine weltoffenes, buntes, wertschätzendes und respektvolles Miteinander in der Dom-Metropole.

Schon traditionell unterstützen die Unternehmen der Stadtwerke Köln den jährlichen Cologne Pride Day, etwa durch ihre Teilnahme an der Parade, wie eine Gruppe von KVB-Mitarbeitenden, die auf KVB-Leihrädern mitfahren, oder aber durch ihr Sponsoring-Engagement. Seit 2012 ist RheinEnergie Partner von KLuST e.V., dem Ausrichter des Christopher Street Day (CSD). Dabei unterstützt sie den Kölner Lesben- und Schwulentag e.V. bei der klimaneutralen Durchführung des CSD. Sie ermittelt den CO2-Anteil, der durch den Stromverbrauch der CSD-Aktivitäten entsteht, und investiert auf dieser Grundlage in ein sogenanntes „Gold-Standard“-Projekt. So sorgt sie dafür, dass der verursachte Kohlendioxidausstoß durch Neubau nachhaltiger Energieanlagen dauerhaft eingespart wird.

Die SWK-Unternehmen haben sich 2015 der Charta der Vielfalt verpflichtet und unterstützen seitdem den Diversity-Tag. Sichtbares Zeichen dafür war 2021 die orange Beleuchtung ihrer Verwaltungs- und Betriebsgebäude oder Denkmäler in der Stadt. Dazu gehörte auch die historische Auermühle im Deutzer Hafen, die von moderne stadt in orangefarbenes Licht getaucht wurde. 

Weitere Beispiele für das Engagement der SWK-Unternehmen sind: Als Partnerin von von Arsch huh e.V., dem Bündnis gegen Rassismus und Neonazis, oder des Bundesligavereins Rollstuhlbasketball RBC Köln 99ers e.V. kümmert sich RheinEnergie um die integrative Gemeinwesenarbeit. NetCologne und die RheinEnergieStiftungen unterstützen anyway, das Zentrum speziell für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queere Jugendliche. NetCologne und KVB sind Kooperationspartner des Come Together Cups, des Freizeitfußball-Turniers mit gelebter Minderheitenintegration. Und KölnBäder ermöglichen in Zusammenarbeit mit dem Verein Rubicon e.V. Köln an jedem vierten Freitag eines Monats im Genovevabad ein Schwimmangebot ausschließlich für trans* und inter* Menschen, das regelmäßig von rund 70 Personen wahrgenommen wird.

Mit den drei Stiftungen „Kultur“, „Familie“ und „Jugend | Beruf, Wissenschaft“ leistet RheinEnergie vielfältige Unterstützung auf verschiedenen Feldern.

Das Anliegen der Stiftung Kultur ist die Bewahrung und Förderung der Vielfalt von Kunst und Kultur in Köln und der Region. Die Förderschwerpunkte sind die Stärkung künstlerischer Entwicklung, der kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen sowie der regionalen Verbindung. Die RheinEnergieStiftung Kultur verfügt über ein Stiftungskapital von 15 Mio. €.

Förderschwerpunkte der RheinEnergieStiftung Familie sind Projekte, die die Integration von Familien mit unterschiedlicher sozialer Prägung und geringem Einkommen unterstützen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Aufbau von Netzwerken als Mittel der Hilfe zur Selbsthilfe sowie der Verbesserung der Zusammenarbeit von Eltern / Kindern / Schule / Erziehungspartnern. Die RheinEnergieStiftung Familie verfügt über ein Stiftungskapital von 15 Mio. €.

Die RheinEnergieStiftung „Jugend | Beruf, Wissenschaft“ konzentriert sich auf die Bildungsförderung für Jugendliche und in der Wissenschaft. Zum einen steht die Förderung von besonders begabten Kindern und Jugendlichen auf ihrem Bildungsweg sowie die Unterstützung beim Übergang in die Arbeitswelt im Mittelpunkt. Zum anderen liegt der Fokus auf der Zusammenarbeit mit der Universität zu Köln und der Technischen Hochschule Köln und deren Stärkung. Die RheinEnergieStiftung Jugend | Beruf, Wissenschaft verfügt über ein Stiftungskapital von 27 Mio. €.

Aktuelle Informationen über die RheinEnergieStiftungen finden Sie unter:
https://www.rheinenergiestiftung.de/