Vermögenslage
Bilanzstruktur und -kennzahlen
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 beträgt die Konzern-Bilanzsumme 7.138,7 Mio. € und liegt damit um 1.533,6 Mio. € über dem entsprechenden Wert des Vorjahres (5.605,1 Mio. €).
Das Anlagevermögen verzeichnete einen leichten Rückgang um 24,1 Mio. € auf 3.858,3 Mio. €. In der Veränderung saldieren sich verschiedene Effekte: Zum einen führte die Erstkonsolidierung weiterer Shipping-Gesellschaften in den Konsolidierungskreis zu einem Anstieg des Anlagevermögens. Entgegengesetzt wirkten sich die rückläufige Investitionstätigkeit sowie außerplanmäßige Abschreibungen in den Geschäftsfeldern Öffentlicher Personennahverkehr sowie Abfallentsorgung und -verwertung aus.
Der Wert des Vorratsvermögens belief sich im Berichtsjahr auf 350,8 Mio. €, dies sind 34,7 Mio. € mehr als im Vorjahr (316,1 Mio. €). Ursächlich für den Anstieg sind höhere Projektleistungen im Geschäftsfeld Liegenschaften sowie der Erwerb von Emissionszertifikaten zur Erfüllung der Verpflichtungen aus dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG). Die Forderungen und das sonstige Umlaufvermögen verzeichneten einen sehr starken Anstieg um 1.162,0 Mio. € auf 2.156,3 Mio. €. Ausschlaggebend waren im Wesentlichen höhere Forderungen der RheinEnergie Trading betreffend Strom, Erdgas und Zertifikate sowie höhere Nettopositionen dieser Gesellschaft aus Initial Margins, die bei der Energiebeschaffung an den Börsen anfallen. Beide Effekte resultieren aus den stark gestiegenen Energiepreisen, insbesondere zum Ende des letzten Jahres. Die Energiebeschaffung an den Börsen und der Anstieg der Energiepreise verursachten zudem insbesondere im 2. Halbjahr 2021 zeitweilig außergewöhnlich hohe Liquiditätszuflüsse, die die SWK als Cash-Pool-Führer im Konzern in verschiedene Geldanlagen überführte. Soweit diese innerhalb des Stadt Köln Konzerns getätigt wurden, sind diese ebenfalls in der Position Forderungen und sonstiges Umlaufvermögen enthalten.
Die übrigen Geldanlagen sind in der Position der Flüssigen Mittel enthalten, die sich gegenüber dem Vorjahr um 361,2 Mio. € auf 773,4 Mio. € erhöhten.
Das Eigenkapital beläuft sich zum 31. Dezember 2021 auf 1.664,7 Mio. € und veränderte sich damit gegenüber dem Vorjahr (1.663,4 Mio. €) nur geringfügig. Das langfristige Fremdkapital erhöhte sich um 233,1 Mio. € auf 2.440,2 Mio. €. Während die zinstragenden Verbindlichkeiten bedingt durch die Tilgung von Darlehen bei gleichzeitig geringerer Neuaufnahme als im Vorjahr zurückgingen, stiegen die Verbindlichkeiten der RheinEnergie Trading aus den sogenannten Variation Margins infolge der Marktpreissituation an den Energiemärkten sprunghaft an. Soweit diese Positionen eine Laufzeit über ein Jahr aufweisen, sind diese im langfristigen Fremdkapital enthalten. Einen noch stärkeren Anstieg verzeichnete das kurzfristige Fremdkapital. Es beträgt per ultimo des Berichtsjahres 3.033,9 Mio. €, das ist ein Anstieg um 1.299,4 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Auch in dieser Veränderung dokumentiert sich der bereits erwähnte Effekt aus den per saldo von der RheinEnergie Trading erhaltenen Marginzahlungen im Zusammenhang mit der Energiebeschaffung für den Stadtwerke Köln Konzern. Zur Finanzierung der Marginzahlungen musste die SWK zum Bilanzstichtag temporär Kreditlinien in Anspruch nehmen, die den Anstieg des kurzfristigen Fremdkapitals mitbegründen. Schließlich wirkten sich die höhere Bildung von Rückstellungen zur vorsorglichen Abdeckung von eingegangenen Verpflichtungen, Drohverlusten und steuerlichen Risiken positionserhöhend aus.
In Verbindung mit der deutlich gestiegenen Bilanzsumme verringerte sich die Eigenkapitalquote von 29,7 % im Vorjahr auf 23,3 % im Berichtsjahr. Die Relation von Fremdkapital zu Eigenkapital stieg gegenüber dem Vorjahr an und beträgt 329 % (Vorjahr 237 %). Wie die Eigenkapitalquote spiegelt auch diese Kennzahl die Zunahme des Fremdkapitals infolge der stark gestiegenen Energiepreise wider. Der Anstieg des langfristigen Fremdkapitals wirkte sich positiv auf die Kennzahl Anlagendeckung aus; diese lag zum Stichtag 31. Dezember 2021 bei 106 %, nach 100 % im Vorjahr.
Trotz des turbulenten Energiemarktumfeldes und der damit verbundenen Herausforderungen für die Energiebeschaffung und das Liquiditätsmanagement weist der Stadtwerke Köln Konzern insgesamt weiterhin eine sehr zufriedenstellende Bilanz- und Kapitalstruktur auf.
Die Bilanzsumme der SWK GmbH erhöhte sich im Berichtsjahr auf 2.156,9 Mio. € (Vorjahr 1.411,0 Mio. €). Der Anstieg betrifft auf der Aktivseite überwiegend das Umlaufvermögen und die Flüssigen Mittel. Analog zur Erläuterung der Konzernbilanz beruht der Anstieg zu einem wesentlichen Teil auf den gestiegenen Preisen an den Energiemärkten und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Liquidität. Ein weiterer Grund sind die höheren Ansprüche aus Ergebnisabführungsverträgen gegenüber den verbundenen Unternehmen GEW und AWB. Die Eigenkapitalquote beträgt 34,4 %, nach 51,0 % im Vorjahr. Zwar konnte das Eigenkapital – absolut betrachtet – um 22,3 Mio. € auf 741,2 Mio. € zulegen. Noch deutlicher stieg jedoch das Fremdkapital, insbesondere die kurzfristigen Verbindlichkeiten und die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen. In beiden Positionen dokumentiert sich erneut der Preisanstieg an den Energiemärkten und die daraus resultierenden Liquiditätszuflüsse und -bedarfe. Das Anlagevermögen, das im Wesentlichen aus Finanzanlagen besteht, ist zu 107,6 % durch Eigen- und langfristiges Fremdkapital gedeckt (Vorjahr 98,4 %). Auf dieser Basis verfügt die SWK GmbH weiterhin über eine gute Bilanz- und Kapitalstruktur.