KÖLNBÄDER GmbH Geschäftsbericht 2022
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Für die KölnBäder gab es viele Herausforderungen. Zusätzliche schwierige Rahmenbedingungen infolge der kriegerischen Ereignisse in der Ukraine führten zu erheblich gestiegenen Kosten. Durch strenge Kostendisziplin und gute Umsätze in den Sommermonaten sowie im Bereich Eis konnten die KölnBäder ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Das Ergebnis liegt unter dem des Wirtschaftsplans, der Jahresfehlbetrag vor Verlustübernahme in Höhe von 19,0 Mio. € ist um 1,6 Mio. € niedriger ausgefallen.

1. Geschäftsentwicklung

Kommunen leisten einen wichtigen Beitrag zur Daseinsvorsorge und ermöglichen es Bürgerinnen und Bürgern in diesem Rahmen, sich sportlich und gesundheitsorientiert zu betätigen. Dazu zählt der Betrieb von Schwimmbädern als Sportstätten für breite gesellschaftliche Kreise und Menschen jeglichen Alters.

Die KölnBäder verfolgen im Stadtwerke Köln Konzern konsequent ihre Strategie, den Bürgerinnen und Bürgern ein attraktives und bezahlbares Bäder-Angebot zu machen und die Anlagen gleichzeitig so wirtschaftlich wie möglich zu betreiben. Um die hohe Qualität der Anlagen zu sichern und noch weiter zu verbessern, investieren die KölnBäder laufend in Modernisierungsmaßnahmen. So wurden im Zündorfbad die Elektrolyseanlage sowie eine 1-m-Sprunganlage neu errichtet, im Lentpark wurde die technische Trennung des Saunateichs vom Schwimmbereich vorgenommen.

Zudem wurden weitere Projekte fortgeführt: Für die Neugestaltung der Saunalandschaft und des Fitnessbereichs im Agrippabad wurden zentrale Leistungen ausgeschrieben. Zudem wurde die Baugenehmigung für den Neubau der sanierungsbedürftigen Südfassade des Bades erteilt. Für die Errichtung des Kids-Spa im Zollstockbad wurde mit der Ausführungs- und Vergabeplanung begonnen und das Ausschreibungsverfahren der Bauleistungen vorbereitet. Mit Blick auf den Bau der Schwimm-Kita am Wahnbad wurden weitere Details geplant und die Wirtschaftlichkeitsberechnung an die aktuelle Kostenentwicklung angepasst. Im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsüberprüfung werden auch die Kosten einer Zertifizierung nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen geprüft.

Bäder, Saunen, Fitness, Eissport: Das abwechslungsreiche, qualitativ hochwertige Freizeit- und Vereinsangebot rund ums Wasser bleibt bezahlbar. Zum Jahresbeginn wurden die Eintrittspreise für Erwachsene vor dem Hintergrund erheblich gestiegener Kosten maßvoll angehoben. Den KölnBädern war dabei die sozialverträgliche Ausgestaltung der Anpassung wichtig. Für Kinder und Jugendliche sind die Eintrittspreise deshalb in allen Bädern, im Eisbereich und bei den Saunalandschaften unverändert geblieben. Auch die im Rahmen des KölnPass gewährten Rabatte gelten unverändert weiter.

Die KölnBäder begegnen aktuellen ökonomischen Herausforderungen mit zahlreichen wirkungsvollen Maßnahmen. Nach dem Ende der coronabedingten Schließungen standen die Bemühungen im Fokus, die Kosten des laufenden Betriebs zu optimieren sowie die Umsatzerlöse zu steigern. Das Geschäftsjahr 2022 stand damit erneut im Zeichen der Stabilisierung des Unternehmensergebnisses. Dabei spielte die drohende Energiekrise eine große Rolle: Mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine, der Gefahr eines drohenden Blackouts und der Aufforderung des Bundeswirtschaftsministers, 15 % Energie einzusparen, stand dieses Thema gesamtgesellschaftlich im Fokus. 

Dem Aufruf der Bundesregierung folgend, haben die KölnBäder ihren Betrieb im Zuge der geforderten Energieeinsparungen teilweise eingeschränkt. Die spätere Aufheizung und Öffnung der Freibäder, der spätere Eisbetrieb im Lentpark sowie die ab Herbst getroffenen Maßnahmen zur Energieeinsparung waren trotz ihrer Auswirkung auf die Besucherzahlen wesentliche Bestandteile der Ergebnisoptimierung im Berichtsjahr. Zu den Maßnahmen zählten auch die Schließung der kleinen Saunaanlagen und energieintensiven Außenbereiche der Kombibäder.

Nach dem Ende der pandemischen Ausnahmesituation haben die KölnBäder ihren Kurs fortgesetzt, gemäß den Vorgaben des Stadtwerke Köln Konzerns das Ansteigen ihres Verlustes zu verhindern. Das Konzept zum Einsparen von Energie und Ressourcen wurde im Berichtsjahr fortgeführt und war ein zentrales Element der Kostenkontrolle. 

Die im Zuge der drohenden Gasversorgungskrise getroffenen Maßnahmen zur Energieeinsparung sind auch ein geeignetes Mittel, den gestiegenen Energiekosten zu begegnen. Sie sind damit in mehrfacher Hinsicht den Unternehmenszielen dienlich. Sie schonen Ressourcen und bewirken, dass durch einen Fokus auf Kernsegmente das bereitgestellte Angebot in den verfügbaren Zeitfenstern stärker ausgelastet wird. 

Im Berichtsjahr haben sich die Energiekosten trotz der Einsparungsmaßnahmen deutlich um rund 0,5 Mio. € erhöht, was durch  die gestiegenen Energiepreise, vor allem im Bereich Wärme begründet ist. Für die Jahre 2022 und 2023 konnte ein neuer Stromliefervertrag mit der RheinEnergie über Ökostrom abgeschlossen werden, in dem sich die Entwicklung des Strompreises und die zunehmende Besteuerung von CO2-Emissionen niederschlagen, weil der Preis für die beiden Geschäftsjahre feststeht.

Im Bereich Wärme sind die Preise deutlich angestiegen, sodass es hier zu Mehrkosten kam, die durch die Einsparungen teilweise aufgefangen werden konnten.

Die KölnBäder erwirtschaften neben ihrem angestammten Geschäft zusätzliche Erträge mit Kursen sowie Veranstaltungen, insbesondere im Rahmen von Kindergeburtstagen und Ausflügen von Schulklassen. Nach dem Ende der coronabedingten Einschränkungen konnten diese zusätzlichen Leistungen wieder regulär angeboten werden. Lediglich beim Eissport-Angebot gab es aus energiepolitischen Gründen Einschränkungen: Die Eisbahn im Lentpark startete später als in den Vorjahren, auf dem Ebertplatz war lediglich ein Eisstockschießen auf einer Kunsteisfläche möglich.

Die Eisbahn auf dem Heumarkt konnte wieder ohne Einschränkungen betrieben werden, sodass hier ein neuer Besucherrekord von 67.796 Gästen zu verzeichnen war.

Die Anlagen werden so nachhaltig wie möglich betrieben und es wird laufend in deren Modernisierung investiert. So wurden im Agrippabad im Zuge von Energiesparmaßnahmen im Umkleidebereich der Badelandschaft energieeffiziente LED-Strahler eingebaut und zudem Unterwasserscheinwerfer im Vierjahreszeitenbecken sowie im Lehrschwimmbecken durch LED ersetzt. Im Stadionbad wurde die Bodenbeleuchtung des Saunagartens auf stromsparende LED umgerüstet, ebenso die Beleuchtung des Hallen- und Technikbereichs im Zollstockbad.

Zudem wurde die geplante Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Ossendorfbades vorangetrieben. Im Berichtsjahr konnten ein Betriebsführungsvertrag sowie ein Pacht- und Überlassungsvertrag mit der RheinEnergie abgeschlossen werden.

Zum Ende des Berichtsjahres sind 297 Arbeitnehmende inklusive Saisonkräfte beschäftigt, darunter elf Auszubildende. Das Unternehmen ist sich seiner sozialen Verantwortung bewusst und positioniert sich als zukunftsgewandter Arbeitgeber mit einer aktiven Personalpolitik. Im Zuge dessen wurden die Ausbildungsquoten erhöht und Personaltools geschaffen, um dem gegenwärtig herausfordernden Arbeitskräftemarkt entgegenzutreten. Die KölnBäder sind seit 2017 mit dem Zertifikat „audit berufund familie“ ausgezeichnet.

Aufgrund verschiedener Personalbeschaffungsmaßnahmen, wie Speed-Dating und gezielter Werbung auch auf Social-Media-Kanälen, konnten für die Freibadesaison insgesamt 55 Rettungsschwimmer und Mitarbeitende für die Kassen zusätzlich gewonnen werden.

Als nachhaltig handelndes Unternehmen verpflichten sich die KölnBäder, attraktive Freizeit- und Gesundheitsangebote bereitzustellen. Sämtliche 13 Bäderkomplexe befinden sich dank des Investitionsprogramms in einem technisch und optisch sehr guten Zustand. Zudem übernehmen die KölnBäder aktiv gesellschaftliche Verantwortung, indem sie für Schulen und Vereine die Voraussetzungen für einen zeitgemäßen Schwimm- und Eissport schaffen und darüber hinaus viele Kurse anbieten. Zu der breiten Palette von Schwimmkursen für alle Altersgruppen gehört seit vielen Jahren das gemeinsam mit der Stadt Köln aufgelegte Programm „Sicher schwimmen!“. Mit Erfolg zielt dieses bundesweit beachtete Pilotprojekt darauf ab, die Zahl der Nichtschwimmer durch optimierten Schwimmunterricht an den Schulen deutlich zu reduzieren. 

Nach dem Ende der coronabedingten Einschränkungen konnten die Kurse wieder vollumfänglich angeboten werden. Tatsächlich wurden sogar deutlich mehr Kurse als in der Vor-Corona-Zeit angeboten, um die ausgefallenen Zeiten nachzuholen und möglichst vielen Kindern die Gelegenheit zu geben, sicher schwimmen zu lernen.

Zahlreiche städtische und stadtnahe Unternehmen räumen Inhabern des KölnPass freiwillig finanzielle Vergünstigungen ein. Auch die KölnBäder ermöglichen es Kölner Bürgerinnen und Bürgern, ihre Bäder und Eisbereiche (ohne Saunalandschaften) zu stark reduzierten Tarifen zu nutzen, ohne dass das Unternehmen für die Mindereinnahmen einen Ausgleich erhält.