Kölner Verkehrs-Betriebe AG Geschäftsbericht 2022
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Prognosebericht

Die zum Teil massiven konjunkturellen Auswirkungen durch den Ukraine-Krieg im Jahr 2022 wirken auch im Jahr 2023 nach. Zwar zeichnet sich allmählich ein Rückgang der zwischenzeitlich stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise und der Inflation ab, diese liegen jedoch weiterhin deutlich über dem Vorkriegsniveau. Auch bestehen zum Teil noch erhebliche Beeinträchtigungen von Lieferketten, die zu Engpässen und Preissteigerungen in der Beschaffung führen können. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa werden neben den anhaltenden Ereignissen im Ukraine-Krieg von anderen geopolitischen Entwicklungen – wie beispielsweise dem Handelskonflikt zwischen China und den USA – beeinflusst. In welcher Art und wie lange sich diese Entwicklungen auswirken, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehen. Es muss jedoch damit gerechnet werden, dass es kurz- und mittelfristig nicht zu einer Erholung der Konjunktur auf das Vorkriegsniveau kommen wird.

Im Rahmen der Verkehrserlös-Planung 2023 der KVB wurde ein weiterer Anstieg der Fahrgastzahlen unterstellt, danach wird Mitte 2023 wieder das Fahrgastniveau des Jahres 2019 erreicht. Mögliche Auswirkungen aus dem DeutschlandTicket sind in der Planung nicht berücksichtigt. Aufgrund der von Bund und Land zugesagten Ausgleichszahlungen bewerten wir die Einführung des DeutschlandTickets für 2023 als ergebnisneutral – wir verweisen auf unsere Ausführungen im Risiken- und Chancenbericht.

Für das Geschäftsjahr 2023 plante die KVB im Herbst 2022 unter Berücksichtigung der Auswirkungen aus der Corona-Pandemie und der Ukraine-Krise, der Erhöhung der VRS-Ticketpreise und der erwarteten Kostensteigerungen ein Unternehmensergebnis von -141,2 Mio. €. Wie von VRS-Beirat und VRS-Zweckverband beschlossen, wurden die Ticketpreise zum Jahresbeginn 2023 um durchschnittlich 3,5 % erhöht, eine zweite Tarifsteigerung um 3,87 % wird zum 1. Juli 2023 folgen.

Für das Geschäftsjahr 2023 wurden im Herbst 2022 Umsatzerlöse in Höhe von 322,1 Mio. € geplant, darin enthalten sind 300,8 Mio. € Verkehrserlöse. Eine aktualisierte Prognose erfolgt Mitte April 2023 nach dem ersten Quartal 2023.

Der Investitionsplan für das Geschäftsjahr 2023 schließt mit Ausgaben für Betriebsinvestitionen in Höhe von 280,1 Mio. € ab.

Investitionsschwerpunkte liegen im Jahr 2023 weiterhin darin, neue Elektrobusse und Bahnen zu beschaffen sowie die Infrastruktur auszubauen und zu erneuern.

Die für das Jahr 2023 geplanten Betriebsinvestitionen betreffen:

   
Infrastruktur Fahrweg 59,8  Mio. €
Stadtbahnfahrzeuge 72,1  Mio. €
Elektromobilität 79,2  Mio. €
Modernisierung Betriebshöfe, Werkstätten u. Ä. 36,9  Mio. €
Angebotsausweitungen, Kapazitätserweiterungen Linien 4, 12, 18 u.ä. 8,4  Mio. €
Übrige Investitionen 23,7  Mio. €

Die KVB kann die Ausgaben für Investitionen inklusive Darlehenstilgung voraussichtlich nur zu 23,0 % aus eigenen Mitteln finanzieren, einschließlich einer Eigenkapitalzuführung von 20,3 Mio. €. Deshalb kommt den zufließenden Investitionszuschüssen mit 23,7 % eine besondere Bedeutung zu. Die verbleibenden geplanten Investitionsausgaben einschließlich der kurzzeitigen Vorfinanzierung von Zuschüssen werden durch Fremdmittel gedeckt.

Köln, den 31. März 2023
Kölner Verkehrs-Betriebe Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Stefanie Haaks     Jörn Schwarze     Dr. Thomas Schaffer     Peter Densborn