Stadtwerke Köln GmbH Geschäftsbericht 2022
02

Finanzlage

Konzern/GmbH

Die nachfolgende, verkürzte Form der gemäß DRS 21 erstellten Kapitalflussrechnung zeigt Herkunft und Verwendung der finanziellen Mittel im Stadtwerke Köln Konzern.

Konzern-Kapitalflussrechnung

(Kurzfassung)

  2022
Mio. €
2021
Mio. €
Cashflow    
   - aus der laufenden Geschäftstätigkeit -306,8 681,5
   - aus der Investitionstätigkeit -64,1 -485,6
   - aus der Finanzierungstätigkeit 16,8 118,3
Veränderung des Finanzmittelbestandes -354,1 314,2
Flüssige Mittel am 1. Januar des Jahres 712,6 398,4
Flüssige Mittel am 31. Dezember des Jahres 358,5 712,6

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt im Berichtsjahr -306,8 Mio. € und liegt damit um 988,3 Mio. € unter dem entsprechenden Vorjahreswert (681,5 Mio. €). Der negative Wert und der starke Rückgang gegenüber dem Vorjahr sind im engen Zusammenhang mit der Entwicklung der Energiepreise in den letzten beiden Geschäftsjahren zu sehen: Die zunächst stark angestiegenen und zuletzt wieder deutlich gefallenen Energiepreise führten in Verbindung mit der Energiebeschaffung an den Börsen und den dort zu hinterlegenden Sicherheitsleistungen („margins“) zunächst zu einem hohen Cash-Zufluss, zum Jahresende 2022 hin dann zu einem noch höheren Cash-Abfluss. Dagegen stieg das um die nicht liquiditätswirksamen Abschreibungen und Zuschreibungen sowie Veränderungen der Rückstellungen bereinigte Periodenergebnis im Konzern im Geschäftsjahr von 533,1 Mio. € im Vorjahr auf 670,7 Mio. € im Berichtsjahr kräftig an und dokumentiert - trotz der stark volatilen Energiepreise - weiterhin die große Ertragsstärke des Konzerns. Auf dieser Grundlage verfügte der Konzern auch im abgelaufenen Geschäftsjahr über eine ausreichende Liquiditätsbasis, um seine Investitionen, die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten sowie die Dividendenzahlungen an die Anteilseigner finanzieren zu können.

Cashflow aus Investitionstätigkeit

Die Auszahlungen des Konzerns für Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Finanzanlagen summierten sich im Berichtsjahr auf 498,8 Mio. €. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr (374,2 Mio. €) einen Anstieg um 124,6 Mio. €. Den Auszahlungen für Investitionen stehen Einnahmen aus Anlagenabgängen, Investitionszuschüssen, erhaltenen Zinsen und Dividenden in Höhe von 184,6 Mio. € (Vorjahr 138,6 Mio. €) gegenüber. Aus der Auflösung der im Vorjahr gebildeten Finanzmittelanlage in Höhe von 250,0 Mio. € ergibt sich ein Mittelzufluss von 250,0 Mio. € (Vorjahr 250,0 Mio. €). Insgesamt resultiert aus der Investitionstätigkeit ein Mittelabfluss von 64,1 Mio. € (Vorjahr 485,6 Mio. €).

Im Geschäftsfeld Energie und Wasser lag der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit auf der Erhaltung und Erweiterung der bestehenden Versorgungsanlagen und Netze für Strom, Gas, Wasser und Wärme. Des Weiteren wurden vereinzelt Maßnahmen zur Kapitalstärkung bei Beteiligungen vorgenommen. Das Investitionsvolumen lag insgesamt bei rund 176 Mio. € (Vorjahr rund 123 Mio. €). 

Im Geschäftsfeld Öffentlicher Personennahverkehr fiel die Investitionstätigkeit mit rund 126 Mio. € höher aus als im Vorjahr (rund 102 Mio. €). Eine wesentliche Ursache hierfür sind die Zugänge der neuen Stadtbahnwagen der Serie HF6. Darüber hinaus hat die KVB weiter in Elektromobilität investiert, wobei ein Schwerpunkt auf der Erweiterung der erforderlichen Infrastruktur lag, während die Auszahlungen für E-Busse niedriger ausfielen als im Vorjahr. Weitere Investitionen betrafen die Modernisierung von Betriebsanlagen und -gebäuden sowie die Errichtung von Wohnungen für Mitarbeitende der KVB.  

Die Investitionen im Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr beliefen sich im Berichtsjahr auf rund 62 Mio. €, nachdem sie im Vorjahr noch bei rund 58 Mio. € gelegen hatten. Während die Schwerpunkte der HGK auf der Erhaltung und dem Ausbau von Infrastruktur und Netzen lagen (rund 28  Mio. €), investierten die Shipping-Gesellschaften rund 30 Mio. € überwiegend in den Ersatz, Ausbau und die Modernisierung ihrer Binnenschifffahrtsflotte. 

Auch das Geschäftsfeld Telekommunikation hat seine investiven Maßnahmen gegenüber dem Vorjahr (rund 55 Mio. €) weiter gesteigert und erreichte ein Volumen von rund 64 Mio. €. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die höheren Investitionen in die Netzinfrastruktur zurückzuführen. Weitere Schwerpunkte waren wie im Vorjahr die G.fast-DSLAMs, die Kundenendgeräte, das Breitbandkabelnetz und die IT-Infrastruktur. 

Die Investitionstätigkeit im Geschäftsfeld Abfallentsorgung und -verwertung fiel mit rund 23 Mio. € deutlich höher aus als im Vorjahr. Die Anlagenzugänge des Berichtsjahres betrafen bei der AWB im Wesentlichen den Fuhrpark sowie die Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die AVG investierte in eine Anlage zur Kunststoffsortierung und führte Sanierungsmaßnahmen bestehender Anlagen durch.  

Die Investitionen der sonstigen Geschäftsfelder beliefen sich auf rund 48 Mio. €, mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr (23 Mio. €). Der wesentliche Anteil entfiel dabei auf den Erwerb von Geräten zur Verbrauchsmessung von Energie und Wasser, die Sanierung von Werkswohnungen sowie den Ausbau der Ladeinfrastruktur im Stadtgebiet Köln.

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief sich im Berichtsjahr auf 16,8 Mio. €, nachdem er im Vorjahr bei 118,3 Mio. € gelegen hatte. Ursächlich war im Wesentlichen die deutlich gestiegene Tilgung von Darlehensverbindlichkeiten, von im Vorjahr 143,1 Mio. € auf 252,0 Mio. € im Berichtsjahr. Die Aufnahme neuer Darlehensverbindlichkeiten belief sich auf 360,4 Mio. € und fiel nur geringfügig niedriger aus als im Vorjahr (363,8 Mio. €). Die Ausschüttung an die Gesellschafterin Stadt Köln betrug im Berichtsjahr auf 20,0 Mio. €, dies sind 30,4 Mio. € weniger als im Vorjahr (50,4 Mio. €).

Liquidität

Der Finanzmittelfonds betrug zum Ende der Berichtsperiode 358,5 Mio. € und lag damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 712,6 Mio. €. Der Vorjahreswert war jedoch durch das seinerzeit deutlich höhere Energiepreisniveau stark beeinflusst. Bezogen auf die durchschnittliche Höhe des Finanzmittelfonds der letzten Jahre ist die Konzernliquidität per 31. Dezember 2022 wieder als „normal“ einzustufen. Hiervon entfielen 329,6 Mio. € auf die SWK GmbH (Vorjahr 625,0 Mio. €). Zusammen mit den nicht ausgeschöpften Kreditlinien, die sich gegenüber dem Vorjahr durch die Akquisition neuer Linien erhöht haben, verfügt der Konzern auch in Zeiten stark volatiler Energiemärkte über eine befriedigende Finanzmittelausstattung. Durch ein zentrales Cash-Pooling werden die im Konzern verfügbaren Mittel bei der SWK GmbH effizient disponiert und angelegt. Mit der vorhandenen Liquiditätsausstattung sind der Konzern und die SWK GmbH in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen jederzeit nachkommen zu können.