Nachhaltigkeit, Forschung und Entwicklung
Im Bereich Nachhaltigkeit, Forschung und Entwicklung konzentrieren sich die Aktivitäten im Stadtwerke Köln Konzern darauf, die veränderten energiepolitischen Weichenstellungen durch anwendungsorientierte Projekte, die auf nachhaltiges Wirtschaften und den Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien abzielen, aktiv zu begleiten. Die Initiative geht dabei im Wesentlichen von den energiewirtschaftlichen Beteiligungen aus. Im Bereich der Elektromobilität beteiligt sich insbesondere die KVB an verschiedenen Aktivitäten. Alle Aktivitäten sind im Nachhaltigkeitsbericht des Stadtwerke Köln Konzerns dokumentiert und auf der Homepage der Stadtwerke Köln abrufbar.
Klimaneutralität bis 2035
Das klimapolitisch primäre Ziel der RheinEnergie ist die vollständige Dekarbonisierung der Strom- und Wärmeversorgung bis spätestens 2035. Der erste Schritt auf diesem Weg war die Versorgung aller Haushalts- und Gewerbekunden mit Ökostrom.
Weitere Bausteine zum Erreichen der Klimaneutralität sind der bundesweite Ausbau der erneuerbaren Energien inklusive einer Solaroffensive in Köln, die Umstellung der Stromversorgung auf regenerativen Strom, die Umgestaltung der Heizkraftwerke sowie der Aus- und Umbau der Fernwärmenetze. Dabei leistet das Programm „Energie & Klima 2030“, das Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz sowie zum Ausbau von Fernwärme und erneuerbaren Energien vorsieht, einen wesentlichen Beitrag. Im Jahr 2022 wurde das Programm bestätigt und mit einem weiteren Budget in Höhe von 12,0 Mio. € ausgestattet.
Fernwärmeausbau
Die RheinEnergie hat ihr Fernwärmenetz im Berichtsjahr um rund 12 MW ausgebaut. Besonders hervorzuheben sind hierbei die neuen Vertragsabschlüsse im Bereich Messe/City.
Erneuerbare Energien
Die RheinEnergie Solar GmbH (RheinEnergie Solar), in der die RheinEnergie sämtliche Solarprojekte und Fotovoltaik-Aktivitäten bündelt, hat im Berichtsjahr eine Fotovoltaik-Freiflächenanlage mit einer Gesamtleistung von rund 19 MWp in Hemau in Bayern in Betrieb genommen. Zudem wurde auf dem Betriebsgelände der NESKA in Ladenburg eine Aufdachanlage mit einer Leistung von 3 MWp aufgestellt. Die installierte Fotovoltaik-Leistung der RheinEnergie Solar und ihrer Tochtergesellschaften betrug Ende 2022 rund 58 MWp.
Zudem haben RheinEnergie und KölnBäder die vertragliche Grundlage zur Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Ossendorfbads geschaffen.
Darüber hinaus ist die RheinEnergie über ihre 49%ige Beteiligung an der AS 3 Beteiligungs GmbH mittelbar mit 12,3 % am solarthermischen Parabolrinnenkraftwerk Andasol 3 in Andalusien beteiligt. Im Berichtszeitraum produzierte das Kraftwerk 129,6 GWh Strom.
Die RheinEnergie ist außerdem mittelbar Betreiberin der Biogasanlage Randkanal-Nord, die über eine installierte elektrische Leistung von 2,4 MWel verfügt. Die zusätzlich erzeugte Wärme wird über das Fernwärmenetz der evd energieversorgung dormagen GmbH ganzjährig effizient zur Gebäudeheizung und Warmwasserversorgung genutzt.
Die RheinEnergie bündelt sämtliche Windkraftprojekte in der RheinEnergie Windkraft GmbH. Im Berichtsjahr hat die Gesellschaft 106 Anlagen mit einer installierten Leistung von rund 208 MW betrieben.
Im Jahr 2022 hat die RheinEnergie erstmals eine Emissionsbilanzierung mittels des internationalen Treibhausgas-Bilanzierungsstandards „Greenhouse Gas Protocol“ (GHG) erhoben. Nach erfolgreicher Implementierung konnte im Sommer 2022 die Treibhausgasbilanz für das Jahr 2021 nach GHG-Standard ermittelt werden. Die RheinEnergie verantwortete im Jahr 2021 rund 6,5 Mio. t CO2-Äquivalente.
Nachhaltige Mobilität
Seit dem Jahr 2016 nutzt die KVB ausschließlich zertifizierten Ökostrom. Weiterhin hat die Gesellschaft im Berichtsjahr die Ladeinfrastruktur für E-Busse im Stadtgebiet weiter ausgebaut und in Köln-Porz mit dem Bau eines neuen Betriebshofs für die erweiterte E-Busflotte begonnen. Darüber hinaus wurden im Jahr 2022 weitere Buslinien auf den Betrieb mit Batteriebussen um-gestellt. Schließlich hat die KVB die Zahl der Leihräder erhöht und das Stationsnetz des KVB-Rades weiter ausgebaut. Ein Pilotprojekt mit 15 KVB-Lastenrädern ist Ende 2022 gestartet.
Die AWB hat eine Mobilitätsstrategie zur Umstellung des AWB-Fuhrparks auf nachhaltige Antriebe bis zum Jahr 2035 erarbeitet. Gegenwärtig verfügen rund 15 % aller Fahrzeuge über einen alternativen Antrieb.
Nachhaltige Stadtentwicklung
Der Deutzer Hafen wurde im Frühjahr 2020 mit dem Vorzertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in Platin ausgezeichnet. Ein DGNB-zertifiziertes Ingenieurbüro begleitet die Umsetzung der hier dokumentierten Nachhaltigkeitsziele. Ein ergänzend zur DGNB-Vorzertifizierung erstelltes „Handbuch Nachhaltigkeit“ dokumentiert die Nachhaltigkeitsziele für den Deutzer Hafen sowie deren Realisierbarkeit transparent und kompakt.
Klimagerechte Binnenschifffahrt
Die HGK hat im Jahr 2022 Nachhaltigkeitsziele definiert und daraus eine Nachhaltigkeitsstrategie abgeleitet. Die HGK Shipping setzt seit dem Jahr 2021 in ihrer Schiffsflotte auf hybride und alternative Antriebe. In Zukunft sollen auch mit Wasserstoff betriebene Schiffe die Flotte verstärken. Bereits im Vorjahr hatte die Gesellschaft zwei solcher Schiffe in Auftrag gegeben.