RheinEnergie AG Geschäftsbericht 2022
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Wirtschaftsbericht

Energiepolitische sowie gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine sorgte für eine hohe Volatilität am Energiemarkt und wachsende Versorgungsängste bei vielen EU-Mitgliedstaaten. Nach Kriegsbeginn und als Reaktion auf Wirtschaftssanktionen gegen Russland sanken die Gaslieferungen aus Europas wichtigster Gasquelle auf ein Rekordtief. Diese Verknappung befeuerte die Preise an den Beschaffungsmärkten für Energie und erhöhte für Unternehmen die Preise massiv. Die Preissteigerungen ließen sich nur zum Teil an Verbraucher weitergeben. Aufgrund des Krieges nahmen außerdem die schon zuvor existenten globalen Lieferkettenprobleme weiter zu. Das trübte das gesamtwirtschaftliche Klima.

Um sich schnellstmöglich aus der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland zu befreien, bereitete die EU verschiedene Gesetzesvorlagen vor. Neben einem Verbot von Erdöleinfuhren gehörten dazu auch neue Regelungsvorschläge unter anderem zur Gasspeicherung, zur Gasnachfragesenkung, zur Verringerung des Stromverbrauchs und zum Ausbau der Energie-Infrastruktur.

Zu den größten energiewirtschaftlichen Herausforderungen im Berichtsjahr gehörte neben der sicheren Versorgung auch die Gewährleistung bezahlbarer Energie. Die Bundesregierung hat seit Frühjahr 2022 drei Entlastungspakete auf den Weg gebracht, um Verbraucher angesichts der massiv steigenden Preise zu unterstützen. Im dritten und vierten Quartal des Geschäftsjahres begannen Unternehmen wie die RheinEnergie mit Vorbereitungen auf die vom Gesetzgeber beschlossenen Soforthilfen für den Winter sowie die Preisbremsen für Strom, Gas und Wärme, die im Folgejahr in Kraft treten sollen.

Die Corona-Pandemie spielte im Jahr 2022 nur noch eine untergeordnete Rolle. Obwohl die Fallzahlen im ersten Halbjahr erneut stiegen, konnte die Versorgung durch die RheinEnergie zu jeder Zeit sichergestellt werden. Da eine neuerliche Covid-Herbstwelle ausblieb, verblieben die Aktivitäten zur Eindämmung der Pandemie ab Oktober auf niedrigem Niveau. So befindet sich die RheinEnergie diesbezüglich wieder im nahezu regulären Betrieb.

Im Fokus der energiepolitischen Entwicklungen auf europäischer Ebene stand im Berichtsjahr 2022 unter anderem das EU-Gasmarktpaket. Es soll die Integration von erneuerbarem und kohlenstoffarmem Wasserstoff in den europäischen Rechtsrahmen für den Gasbinnenmarkt regeln. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs wurde zudem das REPowerEU-Paket entwickelt, das darauf abzielt, die Abhängigkeit Europas von fossilen Brennstoffen aus Russland zu reduzieren und die Energiewende zu beschleunigen. Am 20. Mai 2022 veröffentlichte die Europäische Kommission Entwürfe delegierter Rechtsakte zum Thema „grüner Wasserstoff“. Diese legen die Erzeugungskriterien für sogenannten grünen Wasserstoff fest, mit deren Zuhilfenahme sich dieser im positiven Falle auf die Ziele im Verkehrssektor anrechnen lässt.

Die energiepolitischen Entwicklungen auf Bundesebene wurden zu Beginn des Berichtsjahres 2022 durch Gesetzesinitiativen der Bundesregierung zur Sicherung der deutschen CO2-Minderungsziele bestimmt. Nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs betrafen die energiepolitischen Entwicklungen vor allem die Beseitigung kriegsbedingter Verwerfungen am Energiemarkt. Die Regierung hat seit dem Frühjahr 2022 drei umfangreiche Entlastungspakete beschlossen. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören unter anderem der Wegfall der EEG-Umlage, eine temporäre Mehrwertsteuersenkung für Gas und Fernwärme und eine Dezember-Soforthilfe für Gas- und Fernwärmekunden.

Die konjunkturelle Entwicklung wurde im Jahr 2022 von Nachwirkungen der Corona-Pandemie, Lieferengpässen, hohen Inflationsraten und dem Krieg in der Ukraine belastet. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen blieb die deutsche Wirtschaft insgesamt über das Jahr hinweg gesehen robust. Das preis-, saison- und kalenderbereinigte Bruttoinlandsprodukt ist laut Statistischem Bundesamt gegenüber dem zweiten Quartal 2022 im Dritten noch einmal um 0,4 % gestiegen. Damit übertraf die Wirtschaftsleistung erstmals auch das Niveau vor der Coronakrise. Die Inflationsrate lag im Jahresdurchschnitt bei 6,9 %. Haupttreiber der Teuerung sind die hohen Energiepreise. Der Arbeitsmarkt erwies sich 2022 als stabil. Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen laut Bundesagentur für Arbeit um 195.000 auf 2.418.000 Menschen. Das Statistische Bundesamt vermeldete im Zeitraum von Januar bis September 2022 einen Rückgang der Insolvenzen sowohl bei Verbrauchern (-18,6 %) als auch bei Unternehmen (-0,4 %). Gegen Jahresende nahm die Zahl der Regelinsolvenzen leicht zu: von Oktober auf November um 1,2 % und von November auf Dezember um 3,1 %.

Primärenergieverbrauch

Der Energieverbrauch in Deutschland erreichte 2022 eine Höhe von 11.829 Petajoule (PJ) beziehungsweise 403,6 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Das entspricht einem Rückgang um 4,7 % gegenüber dem Vorjahr und bedeutet den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. 

Infolge stark gestiegener Energiepreise als Folge des Ukraine-Kriegs kam es sowohl zu kurzfristigen verhaltensbedingten Einsparungen als auch zu Energieeffizienzinvestitionen mit mittel- bis langfristiger Wirkung. Zu einer Minderung des Energieverbrauchs dürften auch preisbedingte Produktionskürzungen in einzelnen Wirtschaftsbranchen geführt haben. Knapp 1 % des Gesamtrückgangs wird auf die gegenüber 2021 wärmere Witterung zurückgeführt.

Trotz konjunktureller Eintrübungen im Jahresverlauf ging von der Wirtschaft ein verbrauchssteigernder Effekt aus. Eine Erhöhung des Energieverbrauchs ergab sich zudem aus dem Anstieg der Bevölkerungszahl in Deutschland um rund eine Million bis August 2022.

Die Anteile der verschiedenen Energieträger am nationalen Energiemix haben sich gegenüber dem Vorjahr verschoben. Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum Primärenergieverbrauch 2022 um 4,4 % auf 2.034 PJ (69,4 Mio. t SKE). Damit liegt ihr Anteil bei 17,2 %.

Der Anteil des Mineralöls am Primärenergieverbrauch stieg auf 35,2 % (Vorjahr 32,5 %). Der Erdgasanteil sank hingegen von 26,6 % auf 23,8 %. Sowohl der Verbrauch von Stein- als auch von Braunkohle erhöhte sich. Der Anteil der Steinkohle stieg von 8,9 % auf 9,8 %, während der Braunkohleverbrauch einen Sprung von 5 % auf 1.185 PJ (40,4 Mio. t SKE) verzeichnete. Der Anteil der Stromerzeugung durch Kernenergie lag 2022 nur noch etwa halb so hoch wie im Vorjahr und entsprach einem Anteil von 3,2 % am deutschen Gesamtverbrauch.

Insgesamt floss 2022 mehr Strom ins Ausland als umgekehrt. In Summe betrug der Stromaustauschsaldo -99 PJ (3,4 Mio. t SKE). Hauptgründe für diese Entwicklung sind Verschiebungen im europäischen Stromerzeugungsmix sowie die gestiegene Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland.

Preisentwicklung an den Beschaffungsmärkten

Das Berichtsjahr war geprägt von extremen Preissteigerungen und -schwankungen an den Beschaffungsmärkten. Die unterjährig immer weiter steigenden Beschaffungskosten wirkten sich auch auf die Preise für Endkunden aus. Der signifikante Anstieg der europäischen Gaspreise ist in erster Linie eine Folge des Ukraine-Kriegs und sinkender oder komplett ausbleibender Gaslieferungen aus Russland als Reaktion auf EU-Sanktionen. Diese Entwicklung bescherte den Notierungen am Gasmarkt immer neue Jahreshöchststände.

Gleichzeitig stieg die Nachfrage nach Importkohle in Europa. Die Bundesregierung erleichterte die Rückkehr von Braun- und Steinkohlekraftwerken aus der Netzreserve, so dass die Perspektive einer verbesserten konventionellen Kraftwerksverfügbarkeit am Strommarkt preissenkend wirkte. Auch die Preise am Ölmarkt markierten im Zuge der Ukraine-Krise Höchststände. Um am ohnehin schlecht versorgten Ölmarkt für Entlastung zu sorgen, beschlossen die USA sich von einem Teil ihrer strategischen Ölreserven zu trennen. Die hohe Inflation insbesondere in Europa und in den USA sowie Lockdowns in China setzten der Weltwirtschaft erheblich zu. Dadurch und durch die wiederum erstarkende Produktion in Frankreich fielen die Preise im letzten Jahresdrittel wieder.

  Preisentwicklung Brennstoffe, CO2 und Strom
  Lieferung im Kalenderjahr 2022

Strommarkt

Ausgehend von einem Niveau von etwa 120 €/MWh folgte der deutsche Frontjahreskontrakt Grundlast den Vorgaben aus den Brennstoff- und Emissionsmärkten und erzielte Ende August kurzzeitig ein Allzeithoch bei 1.050 €/MWh. Zum Jahresende tendierte er schließlich gegen 300 €/MWh.

Gasmarkt

Am Gasmarkt haben sich die Folgen des Ukraine-Kriegs besonders stark gezeigt. Im August überstieg der Gaspreis die Marke von 300 €/MWh für das TTF-Frontjahr. Die zunehmende Unabhängigkeit von russischem Gas, planmäßig gefüllte Gasspeicher vor Winterbeginn, mildes Wetter und LNG-Lieferungen nach Europa sorgten dafür, dass sich die Lage im Jahresverlauf etwas beruhigte. Zum Jahreswechsel tendierte der Frontjahreskontrakt Richtung 200 €/MWh.

Ölmarkt

Der Preis der Rohölsorte Brent handelte im Jahresverlauf volatil in einer Spanne von 75 bis 140 US-Dollar pro Barrel. Der Angriff Russlands auf die Ukraine trieb die Notierungen Anfang März infolge des erhöhten geopolitischen Risikos auf den Jahreshöchststand. Erst im letzten Jahresdrittel fielen die Preise unter die 100-US-Dollar-pro-Barrel-Marke.

Importkohlemarkt

Unter dem Einfluss der russischen Invasion, daraus resultierender Lieferausfälle und Einfuhrbeschränkungen stiegen die europäischen Kohlepreise bis August auf über 300 US-Dollar pro Tonne. Gegen Jahresende lag der Preis schließlich bei deutlich über 200 US-Dollar pro Tonne.

Emissionsmarkt

Der Emissionsmarkt handelte stark volatil in den Grenzen von rund 55 bis 100 €/t CO2, ohne einen Trend erkennen zu lassen.

Geschäftsverlauf

Die RheinEnergie Trading GmbH ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der RheinEnergie und fungiert als zentraler Marktzugang für Energie und Dienstleister für energienahe Produkte.

Die RheinEnergie hat die Bewirtschaftung ihres Strom- und Erdgasportfolios auf die RheinEnergie Trading übertragen. In diesem Zusammenhang hat sie die im Berichtsjahr abgesetzten Mengen in einem sehr schwierigen Marktumfeld am Großhandelsmarkt beschafft. Die RheinEnergie Trading hat zudem die Stromproduktion der RheinEnergie-Kraftwerke vermarktet. Um die Geschäfte optimal absichern zu können, erstreckt sich die gesamte Beschaffung und Vermarktung über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Sie erfolgt darüber hinaus diversifiziert und strukturiert, um durch eine Kombination flexibler Produkte und Standardverträge Optimierungspotenziale zu heben.

Die RheinEnergie erzeugt Strom in den von ihr betriebenen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen). Dabei handelt es sich überwiegend um Gas- und Dampfturbinenanlagen (GuD-Anlagen). Die mechanische Energie der Turbinen wird unmittelbar in elektrischen Strom umgewandelt. Die anfallende Wärme wird für Heizzwecke als Nah- oder Fernwärme genutzt.

Strom

Die elektrische Netzeinspeisung der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) lag bei 3.083 GWh und damit um 27,3 % niedriger als im Vorjahr. Der deutliche Rückgang bei der Erzeugung hängt vor allem mit den geopolitischen Verwerfungen auf dem Energiemarkt infolge der Ukraine-Krise zusammen sowie mit Einflüssen der Corona-Pandemie. Der Anteil der ins Netz eingespeisten und geförderten KWK-Strommenge betrug 31,2 % nach 31,9 % im Vorjahr.

Fernwärme

Die Fernwärmeabgabe fiel auch wegen des milden Winters gegenüber dem Vorjahr um 16,3 % auf 1.346 GWh. Der Anteil der in KWK erzeugten Fernwärme lag bei rund 83 %.

Dampf

Die Abgabe an die Prozessdampfkunden lag witterungsbedingt mit einer Menge von 480 GWh rund 11 % unter dem Vorjahresniveau. Die RheinEnergie hat rund 128 GWh selbst erzeugt, hiervon 96 % in Kraft-Wärme-Kopplung.

Brennstoffeinsatz und Emissionen

Insgesamt lag der Brennstoffeinsatz mit 6.665 GWh um 23 % unter dem Vorjahr. Hauptbrennstoff war Erdgas mit einem Anteil von etwa 85 % (im Vorjahr 90 %). Die brennstoffbedingten CO2-Emissionen aller Heiz- und Heizkraftwerke1 lagen bei rund 1,5 Mio. Tonnen und damit um 19,4 % unter dem Vorjahr.

1ohne Heizwerke und Blockheizkraftwerke Bezeichnung außenfähig anpassen; alle EZH-pflichtigen Anlagen von M eingeschlossen: 1.568.099 t CO2

Absatzzahlen

Im Berichtsjahr kam es aufgrund des Ukraine-Kriegs zu enormen Preissteigerungen an den Beschaffungsmärkten, durch die sich auch die Preise für Endkunden stark erhöhten. Als Reaktion auf diese Preisentwicklungen wurden von Seiten der Bundesregierung diverse Gesetze und Verordnungen erlassen, um die Mehrkosten für die Endkunden zu begrenzen. Dazu gehörte unter anderem eine Absenkung der EEG-Umlage. Zudem wurden sehr kurzfristig neue Gasumlagen eingeführt.

Bedingt durch die deutlichen Preissteigerungen ist der allgemeine Gasverbrauch im Jahr 2022 im Vergleich zu den Vorjahren und auch im Vergleich zu einem temperaturbereinigten Normjahr spürbar zurückgegangen. Aus diesem Grund war das Vertriebsgeschäft im Privat- und Gewerbekundensegment allgemein stark eingeschränkt. Einige Vertriebe stellten den Verkauf an Sondervertrags- und Industriekunden gänzlich ein.

Auch die RheinEnergie hat in Phasen mit extremen Preisbewegungen temporär die Vermarktung eingestellt beziehungsweise das Produktangebot eingeschränkt, um Beschaffungs- und Bewirtschaftungsrisiken zu reduzieren. Der Vermarktungsschwerpunkt lag 2022 vor allem auf Vertragsverlängerungen mit Bestandskunden.

Neukundenzugänge erfolgten in erheblichem Maß in der Grundversorgung. Gleichzeitig reduzierten sich Kundenverluste aufgrund günstigerer Wettbewerbsangebote auf ein Minimum. Bedingt durch Insolvenzen beziehungsweise Bilanzkreisschließungen diverser Versorger Ende 2021 mussten im Jahr 2022 zusätzliche Strom- und Erdgasmengen für eine große Menge von Neukunden beschafft werden, da diese Kundenzuwächse ungeplant und unvorhersehbar waren.

Im Rahmen der Vertragsverlängerungsgespräche mit Kunden im Bereich Energiedienstleistungen (EDL) ist die Nachfrage nach nachhaltigen und autarken Versorgungslösungen deutlich gestiegen. Nicht nur in den Wohnquartieren, auch in Gewerbe und Industrie gilt es, über eine Umstellung der Erzeugungstechnologie CO2-Emissionen signifikant zu reduzieren und das bestehende EDL-Anlagenportfolio zu „vergrünen“. Im Jahr 2022 konnten EDL-Projekte mit einer Anschlussleistung von insgesamt rund 21 MW erfolgreich verlängert werden.

Am 1. August 2022 wurde die RheinEnergie Express rückwirkend zum 1. Januar 2022 auf die RheinEnergie verschmolzen. Alle Kunden sind seit dem 1. August 2022 RheinEnergie-Kunden, die Verträge blieben unverändert.

Im Geschäftsjahr 2022 konnte die RheinEnergie in den einzelnen Sparten folgende Absatzzahlen erreichen: Strom 15.535 GWh, Erdgas 8.648 GWh, Fernwärme 1.024 GWh, Energiedienstleistungen 647 GWh und Dampf 481 GWh.

Nach Kundengruppen ergeben sich in den Sparten folgende Absatzzahlen:

Stromverkauf 2022
MWh
2021
MWh
gegenüber Vorjahr
%
Privat- und Gewerbekunden 1.818.912 1.574.984 15,5
Sonderkunden 10.157.779 9.324.328 8,9
Vertriebskunden 11.976.691 10.899.312 9,9
Vermarktung Eigenerzeugung 3.144.952 4.341.543 –27,6
Direktvermarktung und BHKWs 413.007 391.125 5,6
Stromverkauf 15.534.650 15.631.980 –0,6
Erdgasverkauf 2022
MWh
2021
MWh
gegenüber Vorjahr
%
Privat- und Gewerbekunden 2.425.124 2.282.531 6,2
Sonderkunden 6.223.156 6.029.156 3,2
Erdgasverkauf 8.648.280 8.311.687 4,0
Wärmeverkauf 2022
MWh
2021
MWh
gegenüber Vorjahr
%
Fernwärme 1.023.870 1.252.076 –18,2
Energiedienstleistungen 647.330 741.915 –12,7
Wärmeverkauf 1.671.200 1.993.991 –16,2
Dampfverkauf 2022
MWh
2021
MWh
gegenüber Vorjahr
%
Dampf 480.770 541.490 –11,2

Markt- und Absatzentwicklung

Der Stromabsatz der RheinEnergie konnte im Berichtsjahr im Privat- und Gewerbekundensegment aufgrund der Übernahme der bisher durch die RheinEnergie Express GmbH belieferten Kunden, mit 15,5 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Die positive Entwicklung im Kundenbestand wurde in der Planung für 2022 allerdings bereits erwartet und ist auch in dieser Form eingetreten. Im Sonderkundensegment konnte ein Zuwachs um 8,9 % gegenüber dem Vorjahr erzielt werden. Zudem wurden hier auch die Plan-Absatzzahlen für 2022 übertroffen.

Die unter der Rubrik „Vermarktung Eigenerzeugung“ ausgewiesene Absatzmenge umfasst im Wesentlichen den Verkauf des in den Heizkraftwerken der RheinEnergie erzeugten Stroms an die RheinEnergie Trading GmbH. Ursächlich für den Rückgang um -27,6 % waren in erster Linie verschlechterte Marktbedingungen, die auch zu einer gegenüber den Planansätzen geringeren Erzeugungsmenge führten. Die mit 5,6 % leichte Steigerung im Bereich Direktvermarktung ist das Ergebnis einer aktiv betriebenen vorherigen Portfoliokonsolidierung.

Der Erdgasabsatz lag bei Privat- und kleinen Gewerbekunden wegen der im Vergleich zum Vorjahr höheren Kundenanzahl über Vorjahresniveau und auch oberhalb des Planansatzes. Leicht gegenläufig wirkten jedoch in beiden Fällen höhere Durchschnittstemperaturen sowie die aufgrund des Ukraine-Kriegs zum Jahresende erforderlichen Energieeinsparvorgaben. Insgesamt lag der Absatz somit noch um 6,2 % über Vorjahresniveau. Der Absatz an Sonderkunden ist vor allem aufgrund höherer Absatzmengen bei einigen großen Industriekunden sowie Weiterverteilern im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 % gestiegen. Diese Absatzsteigerungen im Bereich der Sonderverträge fallen zudem deutlicher aus als in der Absatzplanung für 2022 erwartet.

Die RheinEnergie hat an Sondervertragskunden -18,2 % weniger Fernwärme verkauft als im Vorjahr. Der Rückgang ist weitestgehend witterungsbedingt. Dieser witterungsbedingte Effekt wirkte sich (in etwas geringerem Umfang) auch negativ auf die Erreichung der Fernwärmeabsatzplanung für 2022 aus. Die Nachfrage nach Energiedienstleistungen war im Berichtsjahr trotz einzelner coronabedingter Verschiebungen weiterhin hoch. Die RheinEnergie hat entsprechend verschiedene Contracting-Projekte geplant und entwickelt. Der sichtbare Absatzmengenrückgang ist daher auch hier in erheblichem Maße klimatisch begründet. Ebenso wie bei den anderen Wärmeenergieträgern wurden temperaturbedingt die Absatzmengen des Vorjahres deutlich um -12,7 % unterschritten und die Ansätze des Wirtschaftsplans 2022 nicht erreicht.

Der Verkauf von Prozessdampf an industrielle Kunden lag temperaturbedingt um -11,2 % unter dem Niveau des Vorjahres und blieb aufgrund von kundenseitigen Produktionseinschränkungen unter anderem infolge der Corona-Pandemie auch unterhalb des für 2022 geplanten Wertes.

Strompreise

Trotz Veränderungen und Steigerungen bei den Beschaffungskosten, Netzentgelten, Abgaben und Umlagen konnte die RheinEnergie bei Privat- und kleineren Gewerbekunden über das Jahr 2022 Erhöhungen der Vertriebspreise lange vermeiden. Infolge der steigenden Kundenanzahl bei gleichzeitig ansteigendem Preisniveau an den Beschaffungsmärkten mussten schließlich zum 1. August 2022 die Strompreise in den Kundensegmenten allgemein angepasst werden. Im Bereich der Sondervertrags- und Industriekunden erfolgten kundenindividuelle Angebote.

Gaspreise

Zum 1. Januar 2022 wurden die Preise für Bestandskunden angepasst. Aufgrund steigender Beschaffungskosten bei gleichzeitig deutlichen Kundenzuwächsen erfolgte eine weitere Anpassung zum 1. Oktober 2022. Mit Weitergabe der Erdgasumlage musste zum 1. November 2022 eine erneute Preisanpassung vorgenommen werden. Zwischenzeitlich wurde die Einführung der Gasbeschaffungsumlage wieder verworfen und die Mehrwertsteuer rückwirkend zum 1. Oktober 2022 auf 7 % abgesenkt. Tarife mit Preisgarantie für Privat- und Gewerbekunden außerhalb der Grundversorgung wurden fortlaufend an sich verändernde Beschaffungskosten angepasst. 

Fernwärmepreise

Die Fernwärmepreise der RheinEnergie haben sich gemäß der den Kundenverträgen zugrundeliegenden Preisgleitklausel entwickelt. Da der Arbeitspreis zu 50 % den Börsennotierungen für Erdgas und zu 50 % dem Wärmepreisindex des Statistischen Bundesamtes folgt, kam es im Berichtszeitraum zu ähnlichen Preissteigerungen wie im Wärmemarkt insgesamt.

Energiedienstleistungen

Die Nachfrage nach Energiedienstleistungen ist im Jahr 2022 weiter gestiegen, da die Absicht, Energiekosten einzusparen und Emissionen zu senken, zugenommen hat. Erneut wurden mehrere Contracting-Projekte in den Bereichen Wärme, Kälte, Druckluft, Photovoltaik und Beleuchtung abgeschlossen. Insbesondere nachhaltige Techniken stehen im Mittelpunkt des Interesses, wie etwa Groß- oder Hochtemperatur-Wärmepumpen.

Trinkwassergewinnung und -bezug

Die RheinEnergie fördert aus dem unterirdischen Reservoir der Kölner Bucht in mehreren Brunnengalerien Grundwasser. Über ihre Wasserwerke versorgt sie damit auch die Städte Pulheim und Brühl sowie in Teilen die Städte Bergisch Gladbach und Frechen mit Wasser. Zur Sicherung einer ausgeglichenen Wasserversorgungsbilanz werden sowohl das nutzbare Wasserangebot als auch der Bedarf fortlaufend prognostiziert und bewertet. Zunehmend beschäftigt sich die RheinEnergie mit Klimafolgen und deren Auswirkungen auf das Trinkwasser. Dazu gehört auch die Entwicklung von Konzepten für öffentliche Trinkwasserzapfstellen und zur Kühlung von Stadträumen in Hitzeperioden.

Nach Kundengruppen ergeben sich folgende Absatzzahlen:

Wasserverkauf 2022
1.000 m3
2021
1.000 m3
gegenüber Vorjahr
%
Trinkwasser:      
    Tarif 65.534 68.236 –4,0
    Sonderverträge

1.913

2.482 –22,9
    Versorgung außerhalb des Versorgungsgebiets 6.620 6.902 –4,1
Trinkwasserverkauf 74.067 77.620 –4,6
Betriebswasserverkauf (Sonderverträge) 1.822 1.854 –1,1
Wasserverkauf 75.889 79.474 –4,5

Markt- und Absatzentwicklung

Der Trinkwasserabsatz ist im Berichtsjahr um -4,6 % gegenüber dem Vorjahreswert gesunken und lag unter dem Niveau des Planansatzes. Der Betriebswasserverkauf lag aufgrund des Minderbedarfs der Kunden -1,1 % unter dem Absatz des Vorjahres, aber oberhalb des Planansatzes. Die Wasserpreise der RheinEnergie blieben 2022 unverändert.

Qualitätssicherung und Forschung

Die RheinEnergie schützt Grundwasservorkommen und unterstützt die natürlichen Prozesse der Reinigung mit moderner Technik. Sie kontrolliert die Wasserqualität gemäß gesetzlichen Anforderungen auf dem Weg von den Brunnen über die Wasserwerke und das Versorgungsnetz bis zu den Entnahmestellen. Ein zertifiziertes integriertes Managementsystem stellt die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse sicher.

Ressourcen nachhaltig schützen

Bei allen Tätigkeiten im Bereich Trinkwasserversorgung steht das Prinzip der Nachhaltigkeit im Fokus. Das gilt insbesondere für den vorbeugenden Gewässerschutz. Die RheinEnergie besitzt im Umfeld ihrer Wasserwerke 3,7 Mio. Quadratmeter Wald. Er dient dem Grundwasserschutz und ist als CO2-Speicher klimawirksam. Die Trinkwasserproduktion wird bis zum Jahr 2025 klimaneutral gestellt. Dazu wird der gesamte in den Pumpwerken und Wasserwerken benötigte Strom ab 2023 auf Ökostrom umgestellt. Weitere Kompensationsbeiträge für CO2-Emissionen erfolgen über ein eigenes Aufforstungsprogramm und Photovoltaik-Anlagen auf Wasserwerksstandorten.

Engagement in der Arbeitsgemeinschaft Rhein-Wasserwerke e.V.

Über ihre Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Rhein-Wasserwerke e.V. (ARW) engagiert sich die RheinEnergie für eine hohe Versorgungssicherheit und den langfristigen Gewässerschutz im Einzugsgebiet des Rheins. Die Arbeitsgemeinschaft engagiert sich zum Beispiel dafür, dass Flüsse nicht durch Arzneimittelrückstände oder nach Störfällen durch Industriechemikalien verunreinigt werden. Über die Internationale Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke im Rheineinzugsgebiet (IAWR e.V.) ist die RheinEnergie in diesen Belangen auch international vernetzt.

Rheinische NETZGesellschaft mbH

Die Rheinische NETZGesellschaft mbH (RNG) pachtet und betreibt die Elektrizitäts- und Gasnetze verschiedener rheinischer Energieversorgungsunternehmen, unter anderem das der RheinEnergie.

Zentrale Aufgabe der RNG ist es, eine zuverlässige Strom- und Gasverteilung im Netzgebiet sicherzustellen sowie einen transparenten und diskriminierungsfreien Zugang zu diesen Energienetzen zu gewährleisten. Darüber hinaus unterstützt die RNG die Netzeigentümer bei Konzessionsvergabeverfahren, um Bestandskonzessionen wieder- und neue Konzessionen hinzuzugewinnen. Alleinige Gesellschafterin der RNG ist die RheinEnergie.

Zur Vorbereitung auf mögliche Energiemangellagen infolge des Ukraine-Kriegs hat die RNG bestehende Prozesse der Krisenvorsorge Gas sowie des Krisenmanagements überprüft und optimiert. Weiterhin wurden Stakeholder bei Fragen rund um eine mögliche Gasmangellage oder sonstigen Krisensituationen unterstützt.

Aufgrund steigender Anforderungen an Verteilnetzbetreiber sowie des komplexen Marktumfelds wurde im Jahr 2022 ein internes Projekt gestartet, dass die Transformation von Prozessen, Organisation und Kultur beinhaltet.

Die RheinEnergie ist als strategischer Partner der Kommunen positioniert. Dazu bestehen Beteiligungsverhältnisse im Konzernverbund mit Stadtwerke-Gesellschaften und Energie- und Wasserversorgungsunternehmen in der rheinischen Region, die von Minderheits- bis zu Mehrheitspositionen reichen. Sowohl der regionale Konzernverbund als auch die Positionierung als Partner der Kommunen spiegeln die strategische Grundausrichtung der RheinEnergie wider. Die Stadtwerke-Gesellschaften liefern zudem einen bedeutsamen Beitrag zum Gesamtergebnis der RheinEnergie.

Rheinlandkooperation

Im Rahmen einer Vereinbarung mit dem Anteilseigner Westenergie, der sogenannten Rheinlandkooperation, hat die RheinEnergie die Möglichkeit, ihre Kompetenzen in einem größeren regionalen Raum einzusetzen. Die Rheinlandkooperation sieht vor, dass Westenergie und RheinEnergie Stadtwerkebeteiligungen im Rheinland künftig beim Kölner Energieversorgungsunternehmen rhenag AG bündeln. Dies geschieht in Abstimmung und im Einvernehmen mit den kommunalen Mitgesellschaftern und Geschäftsleitungen der einbezogenen Stadtwerke. An der rhenag wird die RheinEnergie zukünftig die Mehrheit der Anteile halten. Im Jahr 2022 wurden sämtliche Verhandlungen über die künftige Gesellschafterstrukturen beendet. Es ist beabsichtigt, nach Aufstellung des Jahresabschlusses 2022 die Vereinbarungen zur Rheinlandkooperation mit Ablauf des ersten Quartals 2023 rechtlich wirksam in Kraft zu setzen. In diesem Zusammenhang werden Beteiligungen der RheinEnergie und der Westenergie in die rhenag AG eingebracht. Des Weiteren ist vorgesehen, dass Westenergie über Kapitalmaßnahmen und Einbringungen in die RheinEnergie ihre Anteilsquote von 20,0 % auf 24,22 % erhöht. Folglich wird die GEW nach Vollzug somit noch mehrheitlich 75,78 % der Anteile an der RheinEnergie halten.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die Umsatzerlöse der RheinEnergie belaufen sich im Geschäftsjahr ohne Strom- und Energiesteuer auf insgesamt 3.516 Mio. € (Vorjahr 2.517 Mio. €). Der wesentliche Anteil dieser Erlöse entfällt mit 2.059 Mio. € (Vorjahr 1.403 Mio. €) auf die Stromsparte, die einen signifikanten Zuwachs um 657 Mio. € verzeichnet. Auch die Geschäftserlöse Gas sind von im Vorjahr 264 Mio. € deutlich mit 295 Mio. € auf 559 Mio. € angestiegen. Während die Umsätze für Wasser leicht rückläufig sind, zeigt sich auch im Bereich Fernwärme inklusive Dampf und Nahwärme ein Anstieg der Umsatzerlöse. Der Effekt ist im Wesentlichen preisbedingt. 

Für die weiteren Hintergründe dieser Entwicklung auf Beschaffungs- und Absatzmärkten verweisen wir auf die Abschnitte „Energiepolitische sowie gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen“ bis „Geschäftsverlauf“.

Vom Gesamtumsatz ohne Strom- und Energiesteuer entfielen auf die Verkaufserlöse nach Sparten (ohne periodenfremde Effekte): Strom 2.059 Mio. € (Vorjahr 1.403 Mio. €), Erdgas 559 Mio. € (Vorjahr 263 Mio. €), Wärme (inklusive Dampf) 238 Mio. € (Vorjahr 184 Mio. €) und Wasser 132 Mio. € (Vorjahr 135 Mio. €).

Die sonstigen betrieblichen Erträge mit 84 Mio. € haben sich konstant zum Vorjahr entwickelt (Vorjahr 84 Mio. €). Die Entwicklung des Materialaufwands auf 2.879 Mio. € (Vorjahr 1.868 Mio. €) hängt im Wesentlichen mit der Optimierung des Kraftwerkseinsatzes als auch mit dem preisbedingten Anstieg der Beschaffungskosten zusammen. Der Personalaufwand mit 269 Mio. € ist verglichen zum Vorjahr leicht rückläufig (Vorjahr 271 Mio. €). Im Bereich der Löhne und Gehälter (199 Mio. €; Vorjahr 198 Mio. €) führen moderate Tarifsteigerungen zu einem Anstieg. Demgegenüber haben sich die Aufwendungen für soziale Abgaben sowie Altersversorgung und Unterstützung mit 70 Mio. € aufgrund von im Wesentlichen geringeren Zuführungen zu Pensionsrückstellungen vermindert (Vorjahr 73 Mio. €). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um 28 Mio. € erhöht. Hierfür ursächlich sind vor allem Sondereffekte aus der Reorganisation des Netz- und Vertriebsbereichs als auch Zuführungen zu Rückstellungen und aufwandswirksame Verbindlichkeiten für verschiedene Rückforderungsansprüche. Insgesamt fällt das operative Ergebnis mit 137 Mio. € gegenüber dem Vorjahr um 55 Mio. € niedriger aus.

Das Finanzergebnis der Gesellschaft beläuft sich auf 46 Mio. € und ist gegenüber dem Vorjahr um 58 Mio. € gestiegen. Insoweit wirken sich im Berichtsjahr im Wesentlichen höhere Gewinnabführungen und ein geringerer Verlustausgleich von Tochtergesellschaften positiv aus.

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag liegen mit rund 15 Mio. € deutlich über dem Vorjahresniveau (Vorjahr 7 Mio. €). Hintergrund hierfür sind Nachbelastungen für Ertragssteuern aus Vorjahren und höhere Umlagen für das Berichtsjahr.

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) liegt mit 183 Mio. € (Vorjahr 180 Mio. €) leicht über dem Vorjahresniveau. Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen (= EBITDA) beträgt 247 Mio. € (Vorjahr 245 Mio. €). Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (= EBIT) beläuft sich im Geschäftsjahr 2022 auf 191 Mio. € (Vorjahr 191 Mio. €). Das Ergebnis nach Steuern erreicht 168 Mio. € (Vorjahr 173 Mio. €). Von dem Ergebnis nach Steuern erhält der Gesellschafter Westenergie eine Ausgleichszahlung nach § 304 AktG von 22 Mio. € (Vorjahr 28 Mio. €). Zur Stärkung der Eigenkapitalbasis wurde den Gewinnrücklagen wie im Vorjahr ein Betrag von 10 Mio. € zugeführt. Demzufolge wird ein Gewinn in Höhe von 136 Mio. € an den mit 80 % beteiligten Mehrheitsgesellschafter GEW Köln AG abgeführt.

Aus laufender Geschäftstätigkeit verzeichnet die Gesellschaft einen Mittelzufluss von 247 Mio. € (Vorjahr 118 Mio. €). Unter Berücksichtigung des Cashflows aus der Investitionstätigkeit von -105 Mio. € (Vorjahr -68 Mio. €) und aus der Finanzierungstätigkeit von -187 Mio. € (Vorjahr -70 Mio. €) ergibt sich unter zusätzlicher Berücksichtigung der flüssigen Mittel zu Beginn des Geschäftsjahres zum Bilanzstichtag ein Finanzmittelbestand von 36 Mio. € (Vorjahr 81 Mio. €).

Der Cashflow aus Investitionen leitet sich aus den Anschaffungen von immateriellen Vermögensgegenständen, Sachanlagen und Finanzanlagen des Jahres 2022 ab; sie sind aus dem Anlagenspiegel ersichtlich. Neben Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen führt die Verschmelzung einer Tochtergesellschaft sowie Rückzahlungen aus Kapitalrücklagen zu einem leichten Rückgang des Finanzanlagevermögens.

Der Finanzmittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit ist im Wesentlichen auf die Veränderung der Forderungen und der Verbindlichkeiten aus Konzernverrechnung mit 118 Mio. € zurückzuführen.

Neben dem in der Bilanz und Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Finanzmittelbestand wird der übrige Teil der liquiden Mittel der RheinEnergie im Konzern-Cash-Pool der Stadtwerke Köln GmbH (SWK) disponiert und angelegt. Die entsprechende Position ist als Forderung aus dem Verrechnungsverkehr in einer Größenordnung von 232 Mio. € (Vorjahr 206 Mio. €) unter den Forderungen gegen verbundene Unternehmen ausgewiesen.

Die Finanzschulden zum 31. Dezember 2022 sind gegenüber dem Vorjahr mit 86 Mio. € (Vorjahr 123 Mio. €) weiterhin rückläufig. Unter Berücksichtigung der vorhandenen liquiden Mittel von 36 Mio. € (Vorjahr 81 Mio. €) sowie der kurzfristig verfügbaren Mittel aus dem Cash-Pool von 232 Mio. € (Vorjahr 206 Mio. €) ergibt sich, dass das Unternehmen zum 31. Dezember 2022 eine Nettofinanzforderung von 182 Mio. € aufweist (Vorjahr 164 Mio. €).

Vor dem Hintergrund dieser finanzwirtschaftlichen Ausgangsposition sowie eines funktionierenden Finanzmanagements verfügt die RheinEnergie über ausreichende Mittel, um den laufenden Liquiditätsbedarf zu decken und anstehende Investitionen realisieren zu können.

Die Bilanzsumme der RheinEnergie lag zum 31. Dezember 2022 mit 2.233 Mio. € mit etwa 5 % über dem Vorjahresniveau (2.120 Mio. €). Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme hat sich leicht auf 62 % (Vorjahr 63 %) verringert.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich das Sachanlagevermögen um 47 Mio. € (Vorjahr 22 Mio. €) erhöht. Ursächlich hierfür waren Investitionen in Umspann-, Verteilungs- und Speicheranlagen. Das Finanzanlagevermögen hat sich durch die Verschmelzung einer Tochtergesellschaft sowie durch Kapitalrückzahlungen einer Beteiligung um 4 Mio. € leicht vermindert. Die übrigen Veränderungen in der Zusammensetzung der Aktivseite der Bilanz ergeben sich im Wesentlichen aus einem deutlichen Anstieg des Umlaufvermögens, der überwiegend auf preisbedingte Veränderungen der Sparten Strom, Gas und Fernwärme zurückzuführen ist. In Hinblick auf die Preisentwicklungen im Vertrieb verweisen wir auf die Ausführungen im Abschnitt „Geschäftsverlauf“. Die Forderungen gegen die SWK aus dem Cash-Pooling haben sich auf 232 Mio. € um insgesamt 25 Mio. € erhöht. Gegenläufig verringerten sich die Kassenbestände und Guthaben gegenüber Kreditinstituten um 45 Mio. €.

Auf der Passivseite kommt es im Geschäftsjahr 2022 zu einem Netto-Anstieg der Rückstellungen um 130 Mio. €. Ursächlich hierfür sind vor allem Zuführungen zu Personalverpflichtungen sowie die Berücksichtigung energiewirtschaftlicher Vorsorgen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich durch planmäßige Tilgungen auf 19 Mio. € verringert.

Mit einer konstanten Eigenkapitalquote von etwa 42 % (Vorjahr 44 %) verfügt die RheinEnergie über eine solide Kapitalausstattung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in einer konsolidierten Betrachtung die Eigenkapitalquote niedriger ist. Das Anlagevermögen ist durch Eigenkapital, Sonderposten sowie langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten zu 95 % gedeckt (Vorjahr 96 %).

Insgesamt verfügt die RheinEnergie über eine solide Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Arbeiten bei der RheinEnergie

Personalstand zum 31. Dezember 2022

Personalstand 31.12.2021 31.12.2022 gegenüber Vorjahr
  gesamt männlich weiblich gesamt %
Arbeitnehmer 2.709 1.890 756 2.646 –2,3
Auszubildende 82 65 22 87 6,1
Gesamt 2.791 1.955 778 2.733 –2,1
Gesamt in %   71,5 28,5 100,0  

Ausbildung

Die RheinEnergie bietet eine abwechslungsreiche Ausbildung sowie ein Kombistudium in einem sehr guten Lern- und Arbeitsklima. Zum Standard gehören das Lernen mit digitalen Plattformen und die Bereitstellung von Notebooks für Auszubildende. Während der Ausbildung können Auszubildende für ihren Beruf Zusatzqualifikationen erwerben und auf ein vielseitiges Angebot von Trainings und Workshops zugreifen. Darüber hinaus profitieren sie von flexiblen Arbeitszeiten, Zusatzleistungen wie einem Großkundenticket und zusätzlicher betrieblicher Altersvorsorge (Entgeltumwandlung, Cafeteria-System für finanzielle Leistungen u.a.).

Fortbildung

Die RheinEnergie verfügt über ein umfangreiches betriebliches Bildungsangebot. Im Berichtsjahr haben zahlreiche Mitarbeitende an Inhouse-Seminaren zur Förderung unterschiedlicher Kompetenzen teilgenommen. Darüber hinaus gibt es ein umfangreiches Angebot an speziellen Trainings für Führungskräfte.

Gesundheits- und Personalpolitik

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur. Die RheinEnergie bietet individuelle Arbeitszeitmodelle, Homeoffice-Arbeitsplätze, flexible Arbeitszeiten und Teilzeitmöglichkeiten für Fach- und Führungskräfte.

Um den Wiedereinstieg nach der Elternzeit zu erleichtern, steht die Kindertagesstätte „RheinEnergie-Glühwürmchen“ bis zu 36 Kindern der Altersklasse U3 offen. Die Sozialberatung der RheinEnergie berät Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Hilfsangeboten bei der Pflege von Angehörigen, in persönlichen Krisen sowie bei Sucht- oder Schuldenproblemen.

Arbeitssicherheit

Die Arbeitssicherheit und der Schutz der Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben für die RheinEnergie einen hohen Stellenwert. Im Jahr 2022 lagen die unfallbedingten Arbeitszeitausfälle (LTIF – Lost Time Injury Frequency) der RheinEnergie bei 4,5 (2021: 5,8).

Erklärung zur Unternehmensführung

Die RheinEnergie sorgt für Rahmenbedingungen, die allen Geschlechtern gleiche Einstiegs-, Entwicklungs- und Aufstiegschancen ermöglichen. In diesem Zusammenhang hat das Unternehmen einen Frauenanteil von mindestens 35,7 % für die Bereichsleiterebene sowie von mindestens 34,6 % für die Abteilungsleiterebene bis zum 30. Juni 2027 formuliert. Die in 2021 gesetzten Ziele konnten hierbei für die Besetzung des Vorstands mit 50 % übertroffen werden (Zielgröße Vorstand 2021 30 %). Die Zielgrößen aus 2021 für Bereichs- und Abteilungsleitung mit 35 % waren mangels vorliegender Bewerbungen demgegenüber nicht zu erreichen. Der Anteil von Abteilungsleitungen liegt bei 26,8 %, für Bereichsleitungen bei 0 %. Durch die gezielte Weiterentwicklung des Cross-Mentorings und Diversity-Programms sollen künftig verstärkt auch weiblichen Nachwuchskräften mehr Sichtbarkeit und Anreize geboten werden, um die Anzahl der weiblichen Bewerbungen zu erhöhen.

Die konkreten Maßnahmen zur Förderung von Chancengleichheit erstrecken sich auf vier wesentliche Handlungsfelder: Berufsausbildung, Stellenausschreibung und Stellenbesetzung, Personalentwicklung sowie die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Nachhaltigkeit

Steigerung der Energieeffizienz

Die RheinEnergie konnte im Berichtsjahr diverse Effizienzprojekte mit unterschiedlichen Technologien und Versorgungskonzepten umsetzen. Bei Industriekunden ging es vor allem um die Optimierung der Wärme, Kälte-, Druckluft und Dampfversorgung sowie um intelligente und effiziente Beleuchtung. Durch diese Maßnahmen ließen sich insgesamt rund 2.400 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. In der Immobilienwirtschaft lag der Fokus auf nachhaltigen Quartierskonzepten sowie Einzellösungen für große Immobilien. Mithilfe von Contracting-Lösungen konnten mehrere Projekte im Kölner Raum an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Im Rahmen der Solaroffensive Köln hat die RheinEnergie für die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln erste Gebäude mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet.

Darüber hinaus hat die RheinEnergie im November 2022 die Auditierung zur Re-Zertifizierung des Energiemanagementsystems erfolgreich abgeschlossen. Neben dem Ersatz älterer Anlagentechnik soll künftig auch die weitere Digitalisierung helfen, Effizienzmöglichkeiten zu erkennen und den Energieeinsatz zu optimieren.

Photovoltaik-Anlagen

Die RheinEnergie bündelt ihre netzgebundenen Photovoltaik-Einspeiseanlagen im Tochterunternehmen RheinEnergie Solar GmbH. Im Jahr 2022 hat die PV-Freiflächenanlage in Hemau mit einer Leistung von rund 19 MWp den Betrieb aufgenommen. Darüber hinaus wurde auf dem Betriebsgelände der Neska in Ladenburg eine Aufdachanlage mit einer Leistung von rund 3 MWp aufgestellt. Die insgesamt installierte PV-Leistung der Rhein-Energie Solar GmbH betrug zum Jahresende 2022 rund 58 MWp.

Biogas und Biomethan

Die RheinEnergie ist alleinige Gesellschafterin der RheinEnergie Biokraft Randkanal-Nord GmbH & Co. KG. Diese betreibt seit Ende des Jahres 2011 die Biogasanlage Randkanal-Nord mit einer installierten elektrischen Leistung von 2,4 MW. Die zusätzlich erzeugte Wärme wird über das Fernwärmenetz der evd energieversorgung dormagen GmbH ganzjährig effizient zur Gebäudeheizung und Warmwasserversorgung genutzt.

Windkraft-Anlagen

In der RheinEnergie Windkraft GmbH bündelt die RheinEnergie sämtliche Windkraftprojekte. Im Jahr 2022 betrieb das Tochterunternehmen insgesamt 106 Anlagen mit einer installierten Leistung von rund 208 MW. Obwohl der politisch angestrebte Ausbau der erneuerbaren Energien in den kommenden Jahren noch mehr neu entwickelte Projekte benötigt, stocken auch aufgrund unklarer politischer Rahmenbedingungen Genehmigungen von neuen Windkraftprojekten derzeit (noch) erheblich. Neben eigenen, neuen sog. „Greenfield“ Windenergie-Projekten entwickelt die RheinEnergie insbesondere auch potenzielle Repowering-Aktivitäten an den Standorten von Bestandswindparks. Beide Maßnahmen sollen zum Ausbau des Anlagenportfolios bei der RheinEnergie Windkraft GmbH führen.

Solarthermische Stromerzeugung/Andasol 3

Die RheinEnergie ist über ihre 49%ige Beteiligung an der AS 3 Beteiligungs-GmbH mittelbar zu 12,3 % an dem solarthermischen Parabolrinnenkraftwerk Andasol 3 in Andalusien beteiligt. In solchen Kraftwerken erhitzen Parabolspiegel eine Trägerflüssigkeit. Die damit gewonnene Wärme treibt eine Turbine an, die umweltfreundlich Strom produziert. Im Jahr 2022 produzierte die Anlage 129,6 GWh Strom.

Verstärkter Fernwärmeausbau

Die RheinEnergie hat ihr Fernwärmenetz im Berichtsjahr um rund 10 MW ausgebaut. Besonders hervorzuheben sind Vertragsabschlüsse im Bereich Messe/City. Da die Fernwärme einen wesentlichen Beitrag zur klimaneutralen Wärmeversorgung von Köln leisten soll, wurde des Weiteren mit der Erarbeitung eines Transformationsplans - zunächst für das Innenstadtnetz - im Rahmen der Bundesförderung effiziente Wärmenetze begonnen. Innerhalb des Transformationsplans wird der strategische Ausbau und der Dekarbonisierungspfad der Fernwärme bis zum Jahr 2045 beschrieben.

Smart-Meter-Infrastruktur

Zu Beginn des Jahres 2017 startete die RheinEnergie gemäß Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) den Rollout moderner Messeinrichtungen (mME) und intelligenter Messsystemen (iMS). Im Rahmen des Rollouts sollen bis zum Jahr 2032 jährlich zwischen 40.000 und 80.000 mME und bis zu 14.000 iMS installiert werden.

Trotz pandemiebedingter Einschränkungen in den Logistikketten und bei der Verfügbarkeit elektronischer Bauteile konnte die RheinEnergie den planmäßigen Rollout der modernen Messsysteme umsetzen. Im Jahresverlauf wurden rund 100.000 mME installiert, so dass bis zum Jahresende rund 48 % des Zählerbestandes auf mME umgestellt worden sind. Der Gesamtbestand im Feld liegt aktuell bei rund 560.000 mME.

Einschränkungen gab es beim Rollout der iMS, da die Lieferfähigkeit seitens der Hersteller von Basiszählern und Gateways im Jahr 2022 eingeschränkt war, so dass nur 3.500 iMS neu installiert werden konnten. Damit lag der Gesamtbestand Ende 2022 bei rund 8.800 iMS.

Klimaneutralität bis 2035

Die RheinEnergie hat sich mit der Bürgerinitiative Klimawende Köln darauf verständigt, das Unternehmen noch schneller auf erneuerbare Energien umzustellen. Zusammen mit der Bürgerinitiative und der Stadt Köln wurde im Berichtsjahr ein gemeinsames Eckpunktepapier konzipiert, das als Ziel für die weitgehende Dekarbonisierung der Energiewelt in Köln das Jahr 2035 vorgibt. Bis dahin müssen gemäß der Vereinbarung alle Sektoren der RheinEnergie inklusive Strom- und Wärmeversorgung komplett klimaneutral beiziehungsweise dekarbonisiert sein.

Die RheinEnergie baut dazu ihr Portfolio an erneuerbarer Energie systematisch und strukturiert aus. Sie stellt – konditioniert durch die Marktverfügbarkeit entsprechender Brennstoffe – ihre Wärmeerzeugung auf grüne Quellen um und dekarbonisiert so alle ihre Wärmenetze. Bestandteil dieser Strategie sind auch Techniken wie Groß- und Hochtemperatur-Wärmepumpen, etwa an den Kraftwerksstandorten in Niehl und Merkenich.

Ein weiterer wichtiger Baustein der Klimaschutz-Roadmap ist das Programm „Energie & Klima 2030“ (EK 2030). Im Rahmen des Programms wurden klimaschonende Investitionen in den zentralen Handlungsfeldern der RheinEnergie getätigt. Diese umfassen den Fernwärmeausbau, die Steigerung der Energieeffizienz und den Ausbau der erneuerbaren Energien. Im Berichtsjahr hat der Aufsichtsrat der RheinEnergie das „EK 2030“-Programm bis 2030 verlängert und mit einem neuen Budget in Höhe von 12 Mio. € ausgestattet.

Treibhausgasbilanzierung nach Greenhouse Gas Protocol (GHG)

Die RheinEnergie hat ihre Emissionsbilanzierung im Jahr 2022 erstmals mittels des internationalen Treibhausgas-Bilanzierungsstandards „Greenhouse Gas Protocol“ (GHG) erhoben. Seit Sommer 2022 ist dieser Standard im Unternehmen implementiert, so dass die Treibhausgasbilanz für das Jahr 2021 nach GHG-Standard ermittelt wurde. Demnach verantwortete das Unternehmen im Jahr 2021 rund 6,5 Mio. t CO2-Äquivalente. Entsprechend der Vorgaben des GHG-Protokolls werden dabei auch indirekte Treibhausgasemissionen der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten berücksichtigt.

Tätigkeitsbereiche gemäß § 6b Abs. 3 EnWG

Bei der RheinEnergie sind folgende Tätigkeitsbereiche im Sinne von § 6b Abs. 3 Satz 1 Nr. 1–6 EnWG zu unterscheiden:

1.    Elektrizitätsverteilung
Unter der Elektrizitätsverteilung werden im Geschäftsjahr 2022 aufgrund der Übertragung der Netzbetreiberfunktion auf die Rheinische NETZGesellschaft mbH, Köln, zum 1. Januar 2006 die aus der wirtschaftlichen Nutzung des Eigentumsrechts an Elektrizitätsversorgungsnetzen resultierenden Geschäftsvorfälle zusammengefasst.

2.    Gasverteilung
Unter der Gasverteilung werden im Geschäftsjahr 2022 aufgrund der Übertragung der Netzbetreiberfunktion auf die Rheinische NETZGesellschaft mbH, Köln, zum 1. Januar 2006 die aus der wirtschaftlichen Nutzung des Eigentumsrechts an Gasversorgungsnetzen resultierenden Geschäftsvorfälle zusammengefasst.

Die im Zusammenhang mit der Netzbetreiberfunktion im engeren Sinne (DSO = Distribution System Operator) stehenden Geschäftsvorfälle sowohl im Strom- als auch im Gasbereich werden für das Geschäftsjahr 2022 bei der Rheinischen NETZGesellschaft mbH ausgewiesen.

Öffentliche Zwecksetzung ­und Zweck­erreichung (Berichterstattung gemäß § 108 Abs. 3 Nr. 2 GO NRW)

An diesem Jahresergebnis partizipierten die Anteilseigner mit einer angemessenen Eigenkapitalverzinsung. Die Kunden der RheinEnergie sowie die Kunden der verbundenen Unternehmen und der Beteiligungen wurden auch 2022 wieder sicher und im bundesweiten Vergleich zu wettbewerbsgerechten Preisen mit Strom, Wärme, Erdgas und Wasser beliefert. Dabei wurden umweltschonende Energieerzeugungstechniken und schadstoffarme Brennstoffe eingesetzt.