Kölner Verkehrs-Betriebe AG Geschäftsbericht 2019
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Wirtschaftsbericht *

Die Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB), Köln, verzeichnet im Hinblick auf die Fahrgastentwicklung ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019. Ein neuer Fahrgastrekord mit rund 286,0 Mio. Fahrgästen führte – neben der allgemeinen Tarifanpassung im VRS zum 1. Januar 2019 – zu einem Anstieg der Fahrgelderlöse. Die Verkehrserlöse konnten insgesamt um 10,0 Mio. € (3,8 %) auf 275,1 Mio. € gesteigert werden. 

Daneben stiegen der Material- und Personalaufwand um insgesamt 24,1 Mio. €. Der steigende Materialaufwand war geprägt durch vermehrte Fremdleistungen für den Betrieb. Tarifsteigerungen und Personalverstärkung verursachten den Anstieg der Personalkosten. 
 
Insgesamt schließt die KVB das aktuelle Geschäftsjahr vor organschaftlichem Verlustausgleich durch den Gesellschafter Stadtwerke Köln GmbH (SWK), Köln, mit einem Unternehmensergebnis von -100,0 Mio. € (Vorjahr -90,5 Mio. €) ab. Das Planergebnis in Höhe von -94,0 Mio. € konnte nicht erreicht werden.

* Die im Bericht ausgewiesenen prozentualen Abweichungen wurden grundsätzlich auf der Basis der ungerundeten Werte ermittelt.

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft befand sich trotz eines unsicheren globalen Umfelds im Geschäftsjahr 2019 weiterhin auf Wachstumskurs. Die konjunkturelle Dynamik hat sich allerdings merklich verlangsamt. Dies ist insbesondere auf die Schwäche der Industrie zurückzuführen. Die Konjunktur in Deutschland spiegelt sich im wachsenden Bruttoinlandsprodukt (BIP) wider, das im vergangenen Jahr preisbereinigt moderat um 0,6 % (Vorjahr 1,5 %) stieg.

Der Arbeitsmarkt blieb konstant, die Arbeitslosenquote lag zum Ende des Jahres – wie im Vorjahr – bei 4,9 %. Die Arbeitslosenzahl lag zum Jahresende unverändert bei 2,2 Mio., und damit weiterhin auf dem niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung.

Die Stimmung der Unternehmen in der Region zeigte sich robust. Die Hochstimmung aus den konjunkturellen Boom-Jahren war jedoch vorbei. Erste Anzeichen der Abschwächung machten sich in den Beschäftigungsplänen der Unternehmen bemerkbar. Als Hauptrisiko meldeten die Unternehmen nun seit über zwei Jahren den Fachkräftemangel, wobei die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen nochmals leicht abgenommen hatte. Die Arbeitslosenquote in Köln lag zum Jahresende bei 7,6 %. Insgesamt bleibt eine relativ robuste Binnennachfrage Basis der Konjunktur.

Im Jahr 2019 sind die Fahrgastzahlen in Deutschland mit mehr als 10,4 Mrd. Kunden im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erneut leicht gestiegen. Damit beförderten die Mitgliedsunternehmen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) im Geschäftsjahr jeden Tag rund 30 Mio. Fahrgäste in Deutschland mit Bus und Bahn und ersparten damit mehr als 20 Mio. Autofahrten. Der ÖPNV in Deutschland trug dazu bei, im Berichtsjahr insgesamt 10,5 Mio. Tonnen Treibhausgasemissionen zu vermeiden. Der moderate Zuwachs an Fahrgastzahlen entspricht einer Steigerung von 0,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Steigerung ist geringer als in den Jahren zuvor, da viele Unternehmen inzwischen an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Mit Blick auf die umwelt- und klimapolitischen Ziele im Verkehrssektor, die gerade in den Städten und Ballungsräumen nur über einen weiter wachsenden ÖPNV zu erreichen sind, müssen zeitnah Lösungen gefunden werden.

Analog zu den Fahrgastzahlen stiegen auch die Ticketeinnahmen der ÖPNV-Unternehmen im Berichtsjahr, und zwar insgesamt um 0,3 Mrd. € auf mehr als 13,3 Mrd. €.

Im Verkehrsverbund Rhein-Sieg wurde im Geschäftsjahr 2019 ein Fahrgastanstieg um 1,3 % beziehungsweise von 7,1 Mio. verzeichnet. Die erzielten Fahrgelderlöse der VRS-Unternehmen verbesserten sich – auch aufgrund steigender Fahrpreise – um 29,9 Mio. € oder 4,5 % auf rund 688 Mio. €. 

Geschäftsverlauf

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Fahrgastzahlen im Jahr 2019, zusammengefasst nach Fahrausweisgruppen:

Fahrgäste

in Mio.

  2019 2018 Veränderung
in %
ZeitTickets Erwachsene 147,3 147,0 0,2
ZeitTickets Auszubildende 84,0 83,1 1,1
BarTickets 25,8 24,7 4,5
Sonstige Tickets 11,4 11,0 2,4
Entgeltlicher Linienverkehr 268,5 265,8 1,0
Übriger Verkehr 17,5 16,5 6,1
Gesamt 286,0 282,3 1,3

Im Geschäftsjahr setzte sich die positive Entwicklung der vergangenen Jahre mit einem langfristigen Zuwachs an Fahrgästen fort. Im Berichtsjahr haben 286,0 Mio. Fahrgäste (+3,7 Mio. Fahrgäste beziehungsweise +1,3 %) die Busse und Bahnen der KVB genutzt.

Den Schwerpunkt bildete nach wie vor die besonders attraktive Ticketform der ZeitTickets, die insgesamt 80,9 % der Fahrgäste nutzten. Insbesondere konnte die KVB die Zahl der ZeitTickets Auszubildende um 0,9 Mio. (+1,1 %) steigern. In Summe profitierten rund 316.200 Stammkunden von den Vorteilen dieser Angebote – mehr als jeder vierte Kölner. Für die KVB wird es auch in den nächsten Jahren ein wesentliches Ziel bleiben, Stammkunden zu binden und zu gewinnen.

Insgesamt nutzen 25,8 Mio. Fahrgäste den BarTarif, 1,1 Mio. Fahrgäste mehr als im Vorjahr. Darin enthalten ist die Zahl der HandyTickets, die gegenüber dem Vorjahr von 366.477 auf 417.532 Nutzer anstieg. Die sonstigen Tickets mit ihrem Anteil von 4,0 % enthalten insbesondere Sonderangebote, Kooperationen, Kinderfreifahrten und verbundübergreifende Tickets.

Die Zahl der Fahrgäste im entgeltlichen Linienverkehr ist im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 2,7 Mio. Fahrgäste angestiegen. Auch die Zahl der Fahrgäste des übrigen Verkehrs erhöhte sich (+1,0 Mio. Fahrgäste). Die Schwarzfahrerquote erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 2,2 %.

Die folgende Übersicht zeigt die Betriebsleistungszahlen, die der beschriebenen Entwicklung der Fahrgastzahlen zugrunde liegen:

Betriebsleistung

  2019 2018 Veränderung
in %
Stadtbahnbetrieb      
Wagenkilometer in Tsd. km 34.555 34.291 0,8
Platzkilometer in Mio. km 6.220 6.172 0,8
Fahrten je Einwohner 160 159 0,6
Omnibusbetrieb      
Wagenkilometer in Tsd. km 20.506 19.580 4,7
Platzkilometer in Mio. km 1.853 1.783 3,9
Fahrten je Einwohner 51 50 2,0
Gesamt      
Wagenkilometer in Tsd. km 55.061 53.871 2,2
Platzkilometer in Mio. km 8.073 7.955 1,5
Fahrten je Einwohner 211 209 1,0

Die insgesamt gefahrenen Wagen- und Platzkilometer veränderten sich geringfügig. Die Abweichungen bewegen sich im Rahmen eines üblichen Betriebsablaufes und sind unter anderem auf Baumaßnahmen und Optimierungen in den Linienverläufen zurückzuführen.

Umsatzerlöse

in Mio. €

  2019 2018 Veränderung
in %
ZeitTickets Erwachsene 155,2 150,5 3,1
ZeitTickets Auszubildende 46,5 45,0 3,3
BarTickets 61,7 57,2 7,9
Sonstige 9,7 9,2 6,3
VRS-Ausgleich -14,3 -14,0 -2,1
Landeszuschüsse NRW Sozialticket 2,4 2,4 1,3
Mindererlöse KölnPass -0,9 -1,0 6,9
Fahrgelderlöse 260,3 249,3 4,4
Abgeltungszahlungen 12,5 11,9 5,2
Übrige Verkehrserlöse 2,3 3,9 -42,4
Verkehrserlöse gesamt 275,1 265,1 3,8
Sonstige Umsatzerlöse 24,3 22,9 6,0
Gesamt 299,4 288,0 3,9

Die gesamten Umsatzerlöse erhöhten sich im Geschäftsjahr um 11,4 Mio. € (+3,9 %) im Vergleich zum Vorjahr. Beide Teilbereiche – Fahrgelderlöse und sonstige Umsatzerlöse – haben sich positiv entwickelt.

Die positive Entwicklung der Fahrgelderlöse ist sowohl auf die gestiegenen Fahrgastzahlen als auch auf die zum 1. Januar 2019 erfolgte allgemeine Tarifanpassung im VRS um 3,5 % zurückzuführen. Im Ergebnis konnte die KVB im Geschäftsjahr 2019 Fahrgelderlöse von insgesamt 260,3 Mio. € (Vorjahr 249,3 Mio. €) vereinnahmen. Dies entspricht einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um 11,0 Mio. € (Vorjahreswachstum 3,4 Mio. €) beziehungsweise 4,4 % (Vorjahreswachstum 1,4 %). Die übrigen Verkehrserlöse umfassen im Wesentlichen erhöhte Beförderungsentgelte.

Insgesamt hat die KVB im Geschäftsjahr 2019 mit ihren Verkehrsleistungen 275,1 Mio. € umgesetzt, das entspricht 91,9 % (Vorjahr 92,1 %) des Gesamtumsatzes. Die sonstigen Umsatzerlöse umfassen vor allem Werbeerlöse, Leistungen für Dritte, Kostenerstattungen der Stadt Köln für die Unterhaltung der U-Bahn-Anlagen sowie Mieten und Pachten. Die Erhöhung betrifft insbesondere vermehrte Leistungen für Dritte.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die KVB definiert das Unternehmensergebnis als wesentlichen finanziellen Leistungsindikator.

Bilanz (Kurzfassung)

  31.12.2019 31.12.2018
Mio. € % Mio. € %
Anlagevermögen 768,7 74,3 741,5 79,0
Vorräte 31,6 3,1 29,4 3,1
Forderungen, RAP 231,7 22,4 166,1 17,7
Flüssige Mittel 2,0 0,2 2,1 0,2
Gesamtvermögen 1.034,0 100,0 939,1 100,0
Eigenkapital 347,1 33,6 328,5 35,0
Sonderposten Investitionszuschüsse 53,1 5,1 47,1 5,0
Rückstellungen 124,1 12,0 119,1 12,7
Finanzschulden 399,5 38,6 390,6 41,6
Andere Verbindlichkeiten, RAP 110,2 10,7 53,8 5,7
Gesamtkapital 1.034,0 100,0 939,1 100,0

Das bilanzielle Gesamtvermögen erhöhte sich im Geschäftsjahr von 939,1 Mio. € um 94,9 Mio. € auf 1.034,0 Mio. €. 

Insbesondere steigende Forderungen inklusive Rechnungsabgrenzungsposten (+65,5 Mio. €) – im Wesentlichen bedingt durch Veränderungen im Verrechnungskonto SWK – sowie ein Zuwachs an Anlagevermögen (+27,2 Mio. €) und Vorräten (+2,3 Mio. €) waren neben einem leichten Rückgang an flüssigen Mitteln (-0,1 Mio. €) ursächlich für die Steigerung auf der Aktivseite.

Auf der Passivseite erhöhten sich im Geschäftsjahr die Verbindlichkeiten inklusive Rechnungsabgrenzungsposten (+65,2 Mio. €), die Kapitalrücklage (+18,6 Mio. €), der Sonderposten für Investitionszuschüsse (+6,0 Mio. €) und die Rückstellungen (+5,1 Mio. €). In den Verbindlichkeiten sind Finanzierungsleistungen der Stadt Köln im Geschäftsjahr 2019 in Höhe von 60,1 Mio. € für die Kosten der Baubesichtigungsgrube im Zusammenhang mit dem Unglücksfall Waidmarkt enthalten.

Der weiterhin hohe Anteil des Anlagevermögens von 74,3 % (Vorjahr 79,0 %) am Gesamtvermögen spiegelt den Grad der Anlagenintensität der KVB wider. Das gesamte Anlagevermögen war am 31. Dezember 2019 zu 52,1 % (Vorjahr 50,6 %) durch Eigenkapital einschließlich des Sonderpostens für noch nicht verrechnete Investitionszuschüsse finanziert.

Die bilanzielle Eigenkapitalquote sank trotz der Erhöhung der Kapitalrücklage von 35,0 % im Vorjahr leicht auf 33,6 % zum 31. Dezember 2019. Da wirtschaftlich betrachtet der Sonderposten für noch nicht verrechnete Investitionszuschüsse dem Eigenkapital zuzurechnen ist, betrug das wirtschaftliche Eigenkapital insgesamt 400,2 Mio. € (Vorjahr 375,6 Mio. €) und die wirtschaftliche Eigenkapitalquote 38,7 % (Vorjahr 40,0 %).

Der Anteil der Rückstellungen am Gesamtkapital belief sich im Berichtsjahr auf 12,0 % (Vorjahr 12,7 %). Die Finanzschulden machten am Ende des Berichtsjahres 399,5 Mio. € (Vorjahr 390,6 Mio. €) aus. Das waren 38,6 % (Vorjahr 41,6 %) des Gesamtkapitals. Die nach Abzug der flüssigen Mittel verbleibende Nettoverschuldung stieg im Jahr 2019 auf 397,5 Mio. € (Vorjahr 388,5 Mio. €).

Beim Fremdkapital inklusive Rechnungsabgrenzungsposten hatten 453,3 Mio. € (71,5 %) langfristigen Charakter, 180,5 Mio. € (28,5 %) waren kurzfristig. Gegenüber dem Vorjahr stieg das langfristige Fremdkapital inklusive Rechnungsabgrenzungsposten um 7,3 Mio. €, das kurzfristige Fremdkapital inklusive Rechnungsabgrenzungsposten stieg um 63,0 Mio. €.

Bilanzstruktur

Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)

in Mio. €

  2019 2018
Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit -51,6 -56,2
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -81,6 -73,5
Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit 133,1 126,8
Veränderung der Zahlungsmittel -0,1 -2,9
Zahlungsmittel am Anfang der Periode 2,1 5,0
Zahlungsmittel am Ende der Periode 2,0 2,1

Die Kapitalflussrechnung (siehe ausführliche Aufgliederung im Anhang) stellt die wesentlichen finanzwirtschaftlichen Vorgänge und die Liquiditätssituation dar. Die Zahlungsströme werden getrennt nach den Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit, aus der Investitionstätigkeit sowie aus der Finanzierungstätigkeit gegliedert. 

Aus der laufenden Geschäftstätigkeit der KVB ergab sich im Berichtsjahr ein Mittelabfluss von 51,6 Mio. €. Im Vorjahr war ein Mittelabfluss von 56,2 Mio. € (Veränderung -4,6 Mio. €) zu verzeichnen. Das schlechtere Jahresergebnis (Veränderung -9,5 Mio. €), die Zunahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva (Veränderung -43,8 Mio. €) und die Zunahme der langfristigen Rückstellungen (Veränderung -4,4 Mio. €) bedingen trotz einer Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva (Veränderung +62,5 Mio. €) im Wesentlichen diese Entwicklung des Cashflows. 

Aus der Investitionstätigkeit flossen Mittel in Höhe von 81,6 Mio. € ab. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen verstärkte Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen von 81,3 Mio. €.

Bei der Finanzierungstätigkeit ergab sich ein Mittelzufluss von 133,1 Mio. €. Einzahlungen resultierten aus dem Ausgleich des Unternehmensergebnisses des Jahres 2018 in Höhe von -90,5 Mio. € durch die Konzernmutter, Eigenkapitalzuführungen in Höhe von 18,6 Mio. €, Darlehensaufnahmen in Höhe von 38,9 Mio. € sowie erhaltenen Investitionszuschüssen in Höhe von 21,8 Mio. €. Dem standen Auszahlungen für Tilgungen von Darlehen und Ausleihungen in Höhe von 30,0 Mio. € und gezahlte Zinsen in Höhe von 6,6 Mio. € gegenüber. 

Insgesamt konnte die KVB mit dem Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit die Mittelabflüsse aus dem operativen Geschäft und der Investitionstätigkeit fast vollständig decken. Der Zahlungsmittelbestand verringerte sich um 0,1 Mio. €.

Investitionen

in Mio. €

  2019 2018 Veränderung
in %
Stadtbahn 52,1 46,6 +11,8
Omnibus 4,6 21,2 -78,3
Gemeinsame 26,9 10,1 +166,3
Gesamt 83,6 77,9 +7,3

Die KVB hat im Geschäftsjahr 2019 im Wesentlichen in den Ausbau und die Erneuerung des Sachanlagevermögens investiert. Die Investitionsausgaben lagen dabei mit 83,6 Mio. € über dem Vorjahr (77,9 Mio. €). Die Zunahme resultiert überwiegend aus der Stellplatzerweiterung in der Hauptwerkstatt in Weidenpesch (17,1 Mio. €) und dem Grundstückskauf für den neuen Busbetriebshof in Köln-Porz (14,9 Mio. €). Die Investitionen in die Generalsanierungen der Bahnen der Serie 2100 bewegen sich mit 4,6 Mio. € etwas über Vorjahresniveau. 

Im Bereich Omnibus sind die Investitionen gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgegangen, da die Hersteller die Fahrzeuge aufgrund der hohen Nachfrage und der damit verbundenen Lieferengpässe nicht wie geplant im Berichtsjahr ausgeliefert haben, sondern erst im Jahr 2020 ausliefern werden. 

Gewinn- und Verlustrechnung (Kurzfassung)

in Mio. €

  2019 2018 Veränderung
in %
Gesamtleistung 307,0 293,1 4,8
Sonstige betriebliche Erträge 48,0 47,4 1,3
Materialaufwand -144,1 -134,3 -7,3
Personalaufwand -224,3 -210,0 -6,8
Abschreibungen -40,1 -40,2 0,1
Sonstige betriebliche Aufwendungen -32,3 -32,3 0,0
Finanzergebnis -13,9 -13,8 -0,9
Ergebnis nach Steuern -99,7 -90,1 -10,6
Steuern -0,3 -0,4 10,9
Unternehmensergebnis -100,0 -90,5 -10,5

Im Geschäftsjahr sank das Unternehmensergebnis um 10,5 % beziehungsweise 9,5 Mio. € auf fast -100,0 Mio. €. Das Planergebnis konnte nicht erreicht werden. Obwohl die Verkehrserlöse deutlich gestiegen sind (10,0 Mio. €) und ebenso die damit verbundene Gesamtleistung, konnte das Ergebnis des Vorjahres nicht wieder erreicht werden. Der Grund dafür waren die insgesamt gestiegenen Aufwendungen (24,0 Mio. €).

Zwei Posten haben den Gesamtaufwand steigen lassen: Der Materialaufwand stieg im Vergleich zum Vorjahr insbesondere aufgrund vermehrter Fremdleistungen für den Betrieb um 9,8 Mio. €. Ferner haben steigende Lohnkosten aufgrund der Tarifeinigung der Tarifvertragsparteien sowie eine gestiegene Mitarbeiterzahl den Personalaufwand um 14,3 Mio. € erhöht. Der Personalaufwand blieb vor dem Hintergrund eines niedriger als geplant liegenden Personalbestandes um insgesamt 2,1 Mio. € niedriger als geplant.

Die Summe der Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Anlagevermögens war im Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen im Berichtsjahr bei einem Volumen von 32,3 Mio. € auf Vorjahresniveau.

Das Finanzergebnis blieb im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant (Veränderung um -0,1 Mio. €). Der Aufwanddeckungsgrad sank von 79,0 % im Jahr 2018 um 0,9 Prozentpunkte auf 78,1 % im Berichtsjahr. Die Stadtwerke Köln GmbH gleicht als Muttergesellschaft das Unternehmensergebnis gemäß dem Organschaftsvertrag aus.

Der Deutsche Corporate Governance Kodex stellt wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften dar und enthält international und national anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Die Kölner Verkehrs-Betriebe AG bekennt sich insoweit zu der im Deutschen Corporate Governance Kodex enthaltenen Aussage, dass Unternehmen verantwortungsvoll und auf nachhaltige Wertschöpfung ausgerichtet zu leiten und zu kontrollieren sind.