Absatzzahlen
Im Geschäftsjahr 2019 konnte die RheinEnergie in den einzelnen Sparten folgende Absatzzahlen erreichen: Strom 17.566 GWh, Erdgas 7.515 GWh, Fernwärme 1.130 GWh, Energiedienstleistungen 721 GWh und Dampf 557 GWh.
Nach Kundengruppen ergeben sich in den Sparten folgende Absatzzahlen:
Markt- und Absatzentwicklung
Nach wie vor herrscht ein intensiver Preiswettbewerb im Energiemarkt mit hoher Markttransparenz durch Vergleichsportale, Verbraucherschutzorganisationen, Energieberater etc. Bei unverändert hoher Wechselbereitschaft der Kunden führt dies zu Kunden- und Absatzverlusten in allen vertrieblichen Segmenten.
Um dem Wettbewerbsdruck zu begegnen, setzt die RheinEnergie konsequent auf marktgängige Produkte in Verbindung mit immer umfangreicheren, kundenorientierten Beratungs- und Dienstleistungen im Sinne eines ganzheitlichen Lösungsanbieters. Begleitet wird dies durch umfassende Aktivitäten zur Bindung und Rückgewinnung von Kunden in allen Segmenten sowie die Entwicklung beziehungsweise den Ausbau neuer Online-Vertriebswege. Sowohl im Bereich der Haushalts- als auch der Sonderkunden gilt es, den Kunden zu vermitteln, dass der Preis nicht der alleinige Entscheidungsfaktor bei der Auswahl des Energielieferanten sein sollte.
Der Stromabsatz der RheinEnergie an Vertriebskunden konnte 2019 sowohl im Privat- als auch im Sonderkundensegment nicht das Volumen des Vorjahres erreichen. Im Bereich der Privat- und kleinen Gewerbekunden ist ein Rückgang der Kundenzahlen zu verzeichnen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Zusammenhang mit dem Anteilserwerb an der Stadtwerke Sankt Augustin GmbH (vormals Energieversorgungsgesellschaft mbH) ein Teil der bisherigen RheinEnergie-Kunden eingebracht wurden. Weiterhin erklärt sich der Absatzrückgang aus den im Durchschnitt sinkenden Stromverbräuchen der Kunden. Hier wirken unter anderem technische Optimierungen (zum Beispiel durch energieeffizientere Geräte) und ein bewussteres Verbrauchsverhalten der Kunden zusammen. Diese Faktoren bewirken auch im Vergleich zur Planung eine Unterschreitung des Absatzes an Privat- und kleine Gewerbekunden. Durch Kundengewinnung konnten im Sonderkundensegment die Planansätze übertroffen werden.
Die unter der Rubrik „Vermarktung Eigenerzeugung“ ausgewiesene Absatzmenge umfasst im Wesentlichen den Verkauf des in den Heizkraftwerken der RheinEnergie erzeugten Stroms an die RheinEnergie Trading GmbH. Die aufgrund von Kraftwerksrevisionen geringere Erzeugungsmenge des Vorjahres konnte 2019 deutlich übertroffen werden. Ursächlich waren neben der höheren Kraftwerksverfügbarkeit auch die deutlich verbesserten Marktbedingungen, was auch zu einer gegenüber den Planansätzen höheren Erzeugungsmenge führte.
Der Erdgasabsatz der RheinEnergie stieg gegenüber dem Vorjahr um 9,1 %. Während der Absatz im Geschäft mit Privat- und kleinen Gewerbekunden bei geringfügig niedrigeren Durchschnittstemperaturen als im Vorjahr und nach wie vor starkem Wettbewerb insgesamt auf Vorjahresniveau lag, nahm der Absatz an Sonderkunden vor allem aufgrund höherer Absatzmengen bei einigen großen Industriekunden zu. Da in der Planung für den Absatz der Wärmeenergieträger insgesamt von niedrigeren Durchschnittstemperaturen ausgegangen wurde, als sie sich im Verlauf des Jahres 2019 tatsächlich eingestellt haben, konnten in den primär temperaturabhängigen Segmenten die angestrebten Absatzmengen nicht erreicht werden. Vornehmlich betrifft dies hier den Absatz im Privat- und Gewerbekundensegment. Im Bereich der Sonderverträge konnte im Wesentlichen durch den Mehrabsatz an Großkunden/Energieversorgungsunternehmen (EVU) eine Mengensteigerung gegenüber Plan erreicht werden.
Die RheinEnergie verzeichnete beim Verkauf von Fernwärme an Sondervertragskunden gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 1,7 %, die überwiegend durch Netzerweiterungen und den Zubau neuer Anschlüsse begründet ist. Dies wirkte sich trotz gegenläufiger temperaturbedingter Abweichung im Ergebnis auch positiv auf die Planerreichung aus.
Die Nachfrage nach Energiedienstleistungen hat im Jahr 2019 weiter zugenommen. Die RheinEnergie hat entsprechend verschiedene Contracting-Projekte geplant und entwickelt; Bestandsprojekte wurden mit dem Ziel der Vertragsverlängerung technisch, wirtschaftlich und rechtlich analysiert. Dennoch konnten wie bei den übrigen Wärmeenergieträgern temperaturbedingt trotz des Anstiegs die Ansätze des Wirtschaftsplans nicht erreicht werden.
Der Verkauf von Prozessdampf an industrielle Kunden verblieb auf dem Niveau des Vorjahres und – ebenfalls temperaturbedingt – unterhalb des geplanten Wertes.
Strompreise
Aufgrund von Veränderungen und Steigerungen bei Beschaffungskosten, Netzentgelten, Abgaben und Umlagen kam es zu einer deutlichen Kostensteigerung, so dass die Erhöhung der Vertriebspreise der RheinEnergie zum 1. April 2019 unumgänglich war. Im Zusammenhang mit der Preisanpassung wurde auch eine Regionalisierung der Preisstruktur vorgenommen, um der unterschiedlichen Kostensituation in verschiedenen Netzgebieten gerecht zu werden.
Die Preise für Sondervertragskunden werden zum Vertragsabschluss individuell kalkuliert.
Erdgaspreise
Aufgrund der Bezugspreis- und der Netzentgeltveränderungen sowie der starken Erhöhung der Bilanzierungsumlage musste die RheinEnergie auch den Erdgaspreis für die Privat- und kleineren Gewerbekunden zum 1. April 2019 erhöhen.
Die Preise für Sondervertragskunden werden zum Vertragsabschluss individuell kalkuliert.
Wärmepreise
Da die Fernwärmearbeitspreise mit einem zeitlichen Versatz an die Entwicklung der Erdgaspreise sowie weiterer Indizes gekoppelt sind, stiegen die Arbeitspreise auf Basis der vertraglichen Grundlagen zum 1. April 2019 und sanken zum 1. Oktober 2019. Ganzjährig betrachtet sind die Arbeitspreise nahezu konstant geblieben. Die Grundpreise erhöhten sich jeweils.
Energiedienstleistungen
Die RheinEnergie hat ihr Energiedienstleistungsportfolio im Berichtsjahr weiter ausgebaut. Unter anderem hat das Unternehmen das Heim-TankE-Angebot an die NRW-Förderbedingungen für Elektroladesäulen angepasst. Zudem hat die RheinEnergie ihr Fotovoltaik-Produkt für Privatkunden („SolarKomfort“) überarbeitet und kann das Produkt nun besser auf den individuellen Bedarf der Kunden zuschneiden.
Beratungs- und Serviceleistungen
Ausgezeichneter Service
Der TÜV Rheinland hat den Kundenservice der RheinEnergie im Berichtsjahr zum wiederholten Male ausgezeichnet. Zudem hat das Verbraucherportal www.energieverbraucherportal.de die RheinEnergie erneut im Wettbewerb „TOP-Lokalversorger“ prämiert. Im Gegensatz zu rein preisorientierten Vergleichsportalen werden hier auch die lokalen Serviceleistungen eines Energieversorgers berücksichtigt. Die RheinEnergie darf damit weiterhin als „TOP-Lokalversorger“ für Strom, Erdgas und erstmals auch für Wasser werben.