Stadtwerke Köln GMBH Nachhaltigkeitsbericht 2019
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Die Unternehmen des Stadtwerke Köln Konzerns sichern mit ihren Leistungen die Grundversorgung der Kölner Bürgerinnen und Bürger und schaffen wesentliche Voraussetzungen für ein lebenswertes, wachsendes und wirtschaftlich starkes Köln. Ihre Geschäftstätigkeit ist am Grundsatz des nachhaltigen Wirtschaftens ausgerichtet, und die Unternehmen berücksichtigen, etwa bei der Investition in Infrastrukturen oder bei der Gestaltung ihrer Produkte und Dienstleistungen, auch soziale und ökologische Kriterien.

Nachhaltige Unternehmensverantwortung

Nachhaltige Unternehmensverantwortung im Verständnis des Stadtwerke Köln Konzerns schließt immer die Umsetzung von wirtschaftlichen, umweltbezogenen und sozialen Zielen mit ein.  

  • DNK 1: Strategische Analyse und Maßnahmen
     
Dimensionen der nachhaltigen Unternehmensverantwortung im Stadtwerke Köln KonzernEine nachhaltige Unternehmensentwicklung bedeutet das Umsetzen von wirtschaftlichen,
umweltbezogenen und sozialen Zielen

Dynamische Veränderungen der Märkte, der Wandel technischer und politischer Rahmenbedingungen, die wachsende Bedeutung des Umwelt- und Klimaschutzes und nicht zuletzt die Veränderungen der Gesellschaft auch vor dem Hintergrund des tiefgreifenden demografischen Wandels sowie wachsende Bedürfnisse und Wünsche der Kunden und das Wachstum der Stadt Köln erfordern laufende Anpassungen des unternehmerischen Handelns der Stadtwerke Köln. 

Die Stadtwerke-Unternehmen stellen sich diesen Entwicklungen und passen ihre strategische Ausrichtung laufend daran an. In Zuge dessen spielt Nachhaltigkeit als gemeinsames Thema im Konzernverbund seit 2015 eine zunehmende Rolle. 

Erste Anfänge der Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit als eigenständigem Thema mit dem Dreiklang Ökologie, Ökonomie und Soziales gab es zu Beginn der 2000er Jahre: 2003 unterzeichnete die KVB die Charta für nachhaltige Entwicklung der UITP, des internationalen ÖPNV-Dachverbandes. Damit verpflichtete sie sich, die drei Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung in ihren Aktivitäten fest zu verankern.

2010/12 veröffentlichten AWB und AVG Köln erstmals Nachhaltigkeitsberichte, die sich am Deutschen Nachhaltigkeitskodex orientieren. Zudem engagieren sich die beiden Entsorgungsunternehmen seitdem in der Nachhaltigkeitsinitiative großer kommunaler Unternehmen der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung.

Seit 2015 beschäftigen sich die Unternehmen des Stadtwerke-Verbundes gemeinsam und systematisch mit dem Thema Nachhaltigkeit:

Die Meilensteine der vergangenen Jahre waren: 

  • Kommunikation: Die konzernweiten Nachhaltigkeitsaktivitäten werden in den seit dem Berichtsjahr 2015 jährlich erscheinenden SWK-Nachhaltigkeitsberichten und in den DNK-Entsprechenserklärungen seit dem ­Berichtsjahr 2017 transparent dargestellt.
  • Organisation und Prozesse: Seit 2016 schafft der SWK-Konzern eigene interne Organisationsstrukturen für Nachhaltigkeitsthemen, dazu gehören u. a. die Gründung der Koordinierungsstelle Nachhaltigkeit bei der SWK und die Benennung von Nachhaltigkeitskoordinatoren in den einzelnen Unternehmen und ihre Vernetzung im Koordinierungskreis Nachhaltigkeit (KKN).
  • Identifikation und Operationalisierung von Nachhaltigkeitszielen: Seit 2018 intensiviert der ­SWK-Konzern die Arbeit an der Operationalisierung von Nachhaltigkeitsthemen und der Fortentwicklung hin zu einem konzernweiten Nachhaltigkeitsprogramm.

2018 und 2019 wurden im Rahmen eines internen Prozesses zur Ermittlung der wesentlichen Nachhaltigkeitsfelder, in denen die Unternehmensaktivitäten relevante Auswirkungen haben oder die für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen entscheidend sind, die folgenden internationalen Nachhaltigkeitsziele als besonders relevant für die Stadtwerke Köln identifiziert und in Bezug zu den Themen der Stadtwerke Köln gesetzt:

Diese Themen wurden im Laufe des Prozesses zu folgenden Handlungsfeldern geclustert: 

  • Umwelt- und Klimaschutz
  • Mitarbeiterverantwortung    
  • Nachhaltiges Wirtschaften    
  • Kunden und Produkte   
  • DNK 2 und 3: Wesentlichkeit und Ziele
     
Globale NachhaltigkeitszieleBezug zu den Themen der Stadtwerke Köln

Das Thema Nachhaltigkeit stand 2019 auf der Tagesordnung der Aufsichtsräte der SWK-Unternehmen.Die Aufsichtsräte bestätigten die strategische Relevanz von Nachhaltigkeit für die Unternehmen und für den Stadtwerke-Verbund insgesamt und unterstrichen die Notwendigkeit von Definition und Priorisierung von Nachhaltigkeitszielen. Zudem befürworteten sie den Ausbau des Nachhaltigkeitsmanagements und die konkrete Verankerung von Nachhaltigkeit auf Ebene der Unternehmensziele.

Als Grundlage für die weitere Arbeit des Koordinierungskreises Nachhaltigkeit wurden im zweiten Halbjahr 2019 die Führungskräfte in den Unternehmen sowie der SWK-Aufsichtsrat im Rahmen einer Online-Umfrage zu den durch den KKN identifizierten wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen befragt. Eine zentrale Fragestellung der Online-Umfrage lautete: Welche Nachhaltigkeitsthemen sollte der Stadtwerke Köln Konzern aus Ihrer Sicht aus strategischen Gründen in den nächsten Jahren noch stärker berücksichtigen?

Trotz der Vielfalt der Branchen, in denen die Unternehmen des Stadtwerke-Verbundes tätig sind, und den sich daraus ergebenden unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen in der Geschäftstätigkeit ergaben sich in der Auswertung der Befragungsbeiträge hohe Übereinstimmungen, die eine Ableitung gemeinsamer Ziele ermöglichen.

Die wesentlichen Ergebnisse der Online-Umfrage:

  • Dem Thema Nachhaltigkeit wird eine hohe strategische Bedeutsamkeit zugewiesen. 
  • In den Unternehmen werden als wichtigste Zukunftsthemen Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterentwicklung und Digitalisierung genannt.
  • Für den Konzernverbund werden u. a. die Themen Nachhaltige Stadtentwicklung, Digitalisierung, Kundenzufriedenheit und Verkehrswende als noch intensiver zu bearbeitende Zukunftsthemen hervorgehoben.
  • Dabei werden die Themenfelder Digitalisierung und Nachhaltige Stadtentwicklung als besonders geeignete Themen für die konzernweite Zusammenarbeit herausgestellt.

Die Befragungsergebnisse bestätigten die im Vorfeld formulierte Leitidee: „Die Stadtwerke Köln mit ihren Unternehmen sind Motor für eine nachhaltige Entwicklung Kölns. Durch den generationenübergreifenden Erhalt und den Ausbau der ihr anvertrauten Infrastruktur sowie durch nachhaltige Dienstleistungen für alle Menschen in der Stadt tragen die Unternehmen der SWK zur Zukunftsfähigkeit der Stadt und der Lebensqualität ihrer Bürger bei. Sie füllen so die globalen Ziele konkret mit Leben.“

Auf Basis der Online-Umfrage wurden Ende 2019 Strategiethemen identifiziert und im Zusammenspiel von SWK-Geschäftsführung und den Unternehmensleitungen der Konzerngesellschaften unter dem Titel „SWK 2030“ erste übergeordnete Ziele verabschiedet:

  • Umwelt- und Klimaschutz mit nachhaltiger Stadtentwicklung: Die Stadtwerke Köln unterstützen die Stadt Köln dabei, die CO2-Emissionen ab 2030 auf 6 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zu begrenzen (KölnKlimaAktiv). 
  • Kunden- und Verbraucherorientierung für Kundenzufriedenheit: Die Stadtwerke Köln möchten die Bedürfnisse ihrer Kunden möglichst nachhaltig erfüllen und die Zufriedenheit ihrer Kunden und Verbraucher weiter stärken.
  • Individuelle Verortung von Nachhaltigkeit in den Konzernunternehmen: Die Stadtwerke Köln möchten die Verankerung von Nachhaltigkeit in den Konzernunternehmen stärken. Um die wertvollen Kenntnisse und Ideen der Belegschaften zu nutzen, sollen die Mitarbeiter gezielt durch ein Programm mobilisiert werden.
  • Kommunikation und Dialog mit unseren internen und externen Stakeholdern: Die Stadtwerke Köln stärken die Transparenz gegenüber ihren Stakeholdern und etablieren hierzu Prozesse und Formate, mit denen sowohl die internen Stakeholder, wie Mitarbeiter, als auch externe Stakeholder, wie die (Stadt-)Gesellschaft, über die Nachhaltigkeitsleistungen des Konzerns informiert und perspektivisch in die Gestaltung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele eingebunden werden können.

Mit der Koordination der Prozesse und Maßnahmen und der Begleitung der unternehmensinternen Umsetzung der Ziele ist die Koordinationsstelle Nachhaltigkeit bei der SWK in enger Zusammenarbeit mit den Konzerngesellschaften – insbesondere mit den dortigen Nachhaltigkeitskoordinatoren – beauftragt. Zudem werden die jeweiligen fachzuständigen Austauschgremien und weitere Experten aus den Unternehmen in die Umsetzung der Ziele einbezogen. 

Dabei gewährleistet ein agiler Managementzyklus, bestehend aus Monitoring, Evaluierung und regelmäßigem Reporting, die Umsetzung und die Zielerreichung der jeweiligen Maßnahmen und Initiativen im Rahmen der Strategie „SWK 2030“. Basierend auf diesem Prozessverständnis können im Zeitverlauf weitere Anpassungen vorgenommen werden. 

Aus dem Unternehmenszweck der Daseinsvorsorge leitet sich für die Unternehmen der Stadtwerke Köln eine besondere Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung ab. Um diese Aufgabe heute und in der Zukunft sicherzustellen, ist die Geschäftstätigkeit seit jeher am Grundsatz des nachhaltigen Wirtschaften ausgerichtet und wird daher nicht nur von wirtschaftlichen, sondern auch von sozialen und ökologischen Zielstellungen bestimmt. 

Jede Gesellschaft ist grundsätzlich für ihr eigenes Nachhaltigkeitsmanagement verantwortlich (Subsidiaritätsprinzip). Die Sicherstellung einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaften des Stadtwerke Köln Konzerns ist somit oberste Verantwortlichkeit der jeweiligen Unternehmensleitungen. 

  • DNK 5: Verantwortung

Nachhaltigkeit ist jedoch ein laufender Prozess, der das Zusammenwirken aller Beteiligten erfordert. Wie im Kapitel „Strategie“ beschrieben, ist die Zusammenarbeit an konzernweiten Nachhaltigkeitszielen und Prozessen für alle Konzerngesellschaften äußerst relevant. Dabei arbeiten sie eng zusammen. 

  • DNK 6: Regeln und Prozesse

 

Grundsätzlich erfolgt die Steuerung der Geschäftstätigkeit auf Basis betriebs- und ­personalwirtschaftlicher sowie ökologischer Kennzahlen. Diese Daten werden in den Fachabteilungen der Unternehmen des Stadtwerke Köln Konzerns gemäß interner Regelsysteme erhoben und in Bereichen wie Controlling, Personalwirtschaft und Umweltschutz zusammengeführt und kontrolliert. Dies garantiert die Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz dieser Daten. 

  • DNK 7: Kontrolle

Um Unternehmensrisiken frühzeitig zu erfassen, zu identifizieren, zu analysieren und außerdem innerhalb der Unternehmen zu kommunizieren, gehen die SWK-Gesellschaften systematisch vor. Sie haben ein dreigliedriges Monitoringsystem etabliert, das folgende Ebenen umfasst: 

  • Die operative Ebene: Basierend auf internen Regelsystemen verantworten die Mitarbeiter für ihren Bereich die Balance zwischen Risiken und Chancen.
  • Die Ebene der operativen Kontrolle, die für die operativ tätigen Mitarbeiter Werkzeuge und Prozesse für die Kontrolle zur Verfügung stellt. Dies ist vor allem das Betätigungsfeld von Risiko­management oder Compliance.
  • Eine weitere unabhängige Organisationseinheit ist die Interne Revision, die die beiden ersten Ebenen überwacht und unterstützt. Zugleich unterstützt die Interne Revision die Unternehmensleitung und das Aufsichtsgremium bei der abschließenden Überwachung und Kontrolle bestehender und potenzieller Risiken. 
  • DNK 20: Gesetzes- und Richtlinien­kon­formes Verhalten