Die RheinEnergieStiftung Jugend/Beruf, Wissenschaft, gegründet 1998 als GEW Stiftung Köln, unterstützt aus den Erträgen des Stiftungskapitals von rund 27 Mio. € zu gleichen Teilen Projekte aus dem sozialen und wissenschaftlichen Bereich. Dabei müssen die Projekte einen Bezug zur Stadt Köln bzw. zum Wirtschaftsraum Köln haben. Im sozialen Bereich hat sich die Stiftung dabei zur Aufgabe gemacht, die Chancengleichheit und die Integration leistungsschwacher und/oder sozial benachteiligter Jugendlicher beim Start ins Berufsleben zu verbessern. Ein weiteres Ziel ist die (Hoch-)Begabtenförderung. Im Bereich Wissenschaft und Forschung konzentrierte sich die Stiftung in den letzten Jahren insbesondere auf die Förderung von Gemeinschaftsprojekten der Universität zu Köln und der Technischen Hochschule Köln. Seit Aufnahme des operativen Stiftungsbetriebes hat die Stiftung bis heute insgesamt 420 Projekte – 277 soziale und 143 wissenschaftliche – mit einem Gesamtvolumen von knapp 16,5 Mio. € gefördert.
Mit dem 2019 bewilligten Projekt im sozialen Bereich der Stiftung „Eine inklusive Schule geht ins Veedel“ des Vereins Perspektive Bildung e.V. wurde erstmals eine jüngere Gruppe mit in den Blick genommen. Dies erklärt sich aus dem besonderen Schulkonzept der Helios Gesamtschule, in der das Projekt angesiedelt ist. Diese verfolgt nicht nur einen inklusiven Ansatz, sondern arbeitet auch mit alternativen Lernformaten, die die Partizipation der Schülerinnen und Schüler am Alltagsleben im Veedel zum Ziel haben. Bereits ab der sechsten Klasse lernen die Kinder verschiedene Berufsfelder kennen und Verantwortung zu übernehmen. Die von der RheinEnergieStiftung finanzierte Netzwerkkoordination stellt hierfür die entsprechenden Kontakte zu Betrieben, Institutionen und Vereinen her, in denen sich die Kinder einbringen können. Mit verschiedenen Einrichtungen wie Terres des Hommes oder Engagement Global oder auch dem Kölner Künstlertheater wurden bereits diverse Werkstätten zu den Themen Kinderrechte, Konsum, Glück etc. durchgeführt. Neben der Akquise ist es die Aufgabe der Netzwerkkoordination, die Werkstattleitungen einzuarbeiten und pädagogisch-fachlich zu begleiten. Sie stellt ihnen das pädagogische und didaktische Konzept der Schule vor, klärt, ob die Bedingungen für eine Mitarbeit gewährleistet sind, und sichert die Qualität der Angebote durch regelmäßige Hospitationen mit anschließendem Feedbackgespräch und halbjährlich stattfindenden Austauschtreffen mit dem Helios Team. Die RheinEnergieStiftung Jugend/Beruf, Wissenschaft fördert das Projekt seit Sommer 2019 mit zunächst 28.000 € für das erste Jahr.
Im wissenschaftlichen Bereich wurde im Herbst 2019 das Gemeinschaftsprojekt der Universität zu Köln und der Technischen Hochschule Köln „Optimierung der kommunikativen Effizienz von Internetseiten für Menschen mit Lernschwierigkeiten“ bewilligt. Ziel des Projektes ist es, die Übersetzung von Texten in Leichte Sprache mittels eines Algorithmus zu erleichtern und so mehr Menschen den Zugang zu Informationen zu ermöglichen. Derzeit fällt die Entscheidung, ob ein Text verständlich ist, in Rücksprache mit Prüfern, die selbst zur Gruppe der Betroffenen gehören. Meist findet der Prüfvorgang deshalb in Werkstätten für Menschen mit Behinderung statt. Als Regel gilt dabei, dass eine Textpassage erst dann als verständlich erachtet wird, wenn alle Prüfer sie verstehen. Ist dies nicht der Fall muss der Satz bzw. der Textteil nochmals überarbeitet und erneut geprüft werden. Dieses aufwändige Prozedere soll abgekürzt und die Anzahl der Prüf-Runden verringert werden. Auf diese Weise sollen den Betroffenen mehr Webseiten in Leichter Sprache angeboten werden können. Beispielhaft soll eine Seite der Stadt Köln mit touristischen Informationen erstellt werden, wobei sowohl softwareergonomische Aspekte als auch kommunikativ-sprachlichen Aspekte fokussiert werden sollen. Ziel ist es, Gestaltungskriterien zu entwickeln, die eine optimale Nutzung von Informationsseiten im Internet in Leichter Sprache für die Zielgruppe darstellen.
Die Fördersumme für dieses auf zwei Jahre angelegte Projekt beträgt insgesamt 140.000 €, wobei jeweils die Hälfte auf die Universität und die Technische Hochschule entfallen.