Öffentliche Zwecksetzung
Die SWK und die Konzerngesellschaften haben die öffentliche Zwecksetzung erfüllt, die ihnen von der Stadt Köln im Rahmen der Daseinsvorsorge übertragen wurde.
Ertragslage
Der Jahresüberschuss des Konzerns im Jahr 2019 beträgt 81,2 Mio. €; dies sind 19,6 Mio. € oder 19,4 % weniger als im Vorjahr. Im Vergleich zu der für 2019 prognostizierten Ergebnisbandbreite von 65 bis 75 Mio. € ist dagegen ein deutliches Plus zu verzeichnen. Der Rückgang des Konzernjahresüberschusses betrifft vor allem die Geschäftsfelder Energie und Wasser, Öffentlicher Personennahverkehr sowie Telekommunikation. Die Ergebnisbeiträge der übrigen Geschäftsfelder sind gegenüber dem Vorjahr weitestgehend konstant geblieben.
Der Stadtwerke Köln Konzern erzielte im Berichtsjahr einen konsolidierten Umsatz (ohne Energiesteuer) von rund 5,49 Mrd. €. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dieses zwar einen leichten Rückgang von rund 160 Mio. € beziehungsweise 2,8 %. Dennoch markiert der Umsatz des Jahres 2019 den zweithöchsten Wert der Konzerngeschichte.
Im Geschäftsfeld Energie und Wasser betrugen die konsolidierten Umsatzerlöse 4.218 Mio. €, das sind 3,8 % weniger als im Vorjahr (4.382,5 Mio. €). Alleine der von Jahr zu Jahr schwankende Außenumsatz des Energiehandels ging um rund 251 Mio. € gegenüber dem Vorjahr zurück. Das Minus wurde teilweise über höhere Umsatzerlöse im Netzbereich kompensiert, die im Wesentlichen auf den Zugang neuer Netzgebiete zurückzuführen sind. Bei den Energieversorgern verzeichnete vor allem das Stromgeschäft Umsatzrückgänge, während die Umsatzerlöse der Sparten Gas, Wärme und Wasser leicht zulegen konnten.
Das Geschäftsfeld Öffentlicher Personennahverkehr verzeichnete mit einem Außenumsatz von 304,3 Mio. € einen Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert (294,3 Mio. €) von 3,4 %. Zu der Umsatzverbesserung trugen gleichermaßen der Anstieg der Fahrgastzahlen bei der KVB als auch die allgemeine Tarifanpassung bei. Auch die Erlöse, die nicht dem Verkehrsbereich zugeordnet werden (zum Beispiel Werbeerlöse, Kostenerstattungen) und die naturgemäß jährlichen Schwankungen unterworfen sind, legten im Berichtsjahr leicht zu.
Im Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr waren die Umsatzerlöse im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr rückläufig (-4,6 %) und betragen 232,0 Mio. € (Vorjahr 243,1 Mio. €). Ursächlich waren vor allem die Umsatzrückgänge in den operativen Bereichen, die im Wesentlichen auf ein geringeres Transportaufkommen, niedrigere Umschlagszahlen in den Häfen und gesunkene Kleinwasserzuschläge zurückzuführen sind. Hingegen konnte die HGK als Logistik-Holding höhere Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr aus Vermietung und Verpachtung sowie aus dem Betrieb des KLV Terminals Köln-Nord erzielen.
Das Geschäftsfeld Abfallentsorgung und -verwertung erzielte im Berichtsjahr Umsatzerlöse von 288,3 Mio. €, ein Plus von 11,3 Mio. € oder 4,1 % gegenüber dem Vorjahr (277,0 Mio. €). Der Zuwachs ist im Entsorgungsbereich zum einen auf die Neustrukturierung der Leistungen der AWB gegenüber der Stadt Köln im Rahmen der seit 1. Januar 2019 geltenden Leistungsverträge, zum anderen auf neu kalkulierte Leistungsentgelte zurückzuführen. Die gute Wirtschaftslage sorgte zudem im Entsorgungsbereich für hohe Gewerbeabfallmengen, die in Verbindung mit Entgeltanhebungen die Umsatzentwicklung positiv beeinflussten.
Die Umsatzerlöse im Geschäftsfeld Telekommunikation betrugen im Berichtsjahr 273,3 Mio. € und liegen damit 10,6 Mio. € oder 4,0 % über dem Wert des Vorjahres (262,7 Mio. €). Der Anstieg ist überwiegend auf das Umsatzwachstum im Geschäftskunden- und Privatkundenbereich zurückzuführen, vor allem im Wholesale- und Festnetzbereich.
Das Geschäftsfeld Liegenschaften verzeichnete im Berichtsjahr einen Umsatzrückgang von 19,8 Mio. € auf 11,5 Mio. €. Aufgrund des hohen Anteils an Projekttätigkeiten unterliegt der Umsatz in diesem Geschäftsfeld naturgemäß Schwankungen, da die Projekte über einen längeren Zeitraum geplant, entwickelt und vermarktet werden.
In den Sonstigen Geschäftsfeldern nahmen die Umsätze kumuliert um 3,8 Mio. € oder 2,4 % zu und summierten sich im Berichtsjahr auf 159,2 Mio. € (Vorjahr 155,4 Mio. €). Die Erlössteigerungen resultieren insbesondere aus dem Abrechnungs- und dem Vermietungsgeschäft mit Messgeräten.
Materialaufwand
Der Materialaufwand verringerte sich im Berichtsjahr um 238,8 Mio. € auf 3.845,5 Mio. € (Vorjahr 4.084,3 Mio. €). Allein im Geschäftsfeld Energie und Wasser und hier speziell beim Energiehandel verringerten sich die Materialaufwendungen parallel zu den niedrigeren Handelsumsätzen um 240,2 Mio. €. Das Rohergebnis als Saldo aus Umsatz und Materialaufwand belief sich im Berichtsjahr auf 1.641,0 Mio. €, das sind 79 Mio. € mehr als im Vorjahr (1.562,0 Mio. €). Der Anstieg betrifft im Wesentlichen das Geschäftsfeld Energie und Wasser sowie das Geschäftsfeld Telekommunikation, dessen Rohergebnis sich aufgrund der höheren Umsatzerlöse und der geringeren Materialaufwendungen für den Netzausbau verbesserte.
Sonstige betriebliche Erträge und betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen gegenüber dem Vorjahr (142,5 Mio. €) nur geringfügig zurück und beliefen sich auf 140,4 Mio. €. Im Geschäftsfeld Energie und Wasser fielen gegenüber dem Vorjahr deutlich weniger Erträge aus der Auflösung nicht mehr benötigter Rückstellungen an. Demgegenüber stehen höhere Erträge im Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr aufgrund eines Kompensationsanspruchs gegenüber der Stadt Köln infolge des Ratsbeschlusses, den Ausbau des Hafens Godorf zu beenden. Der Personalaufwand stieg im Berichtsjahr um rund 5 % auf 891,9 Mio. € an (Vorjahr 848,6 Mio. €). Neben den Tarifsteigerungen in allen Geschäftsfeldern waren der Anstieg der Mitarbeiterzahlen im Konzern sowie die höheren Aufwendungen für Altersversorgung für den Anstieg maßgeblich. Die Abschreibungen lagen bei 345,9 Mio. € und damit deutlich über dem Vorjahr (289,4 Mio. €). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der außerplanmäßigen Abschreibung kohlebasierter Kraftwerksanlagen im Geschäftsfeld Energie und Wasser. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 26,8 Mio. € auf 432,1 Mio. € (Vorjahr 405,3 Mio. €). Ursächlich sind vor allem höhere Konzessionsabgaben aufgrund der Erweiterung der Netzgebiete im Geschäftsfeld Energie und Wasser sowie die Vermögensverluste, die durch die Beendigung des Ausbaus des Hafens Godorf entstanden sind.
Finanzergebnis
Das Finanzergebnis erreichte einen Wert von 5,3 Mio. € und verbesserte sich damit gegenüber dem Vorjahr (-11,6 Mio. €) um 16,9 Mio. €. Die positive Abweichung resultiert in erster Linie aus einer Zuschreibung auf Finanzanlagen im Geschäftsfeld Energie und Wasser sowie aus einem verbesserten Beteiligungsergebnis im Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr. Rückläufig waren zudem die Zinsaufwendungen infolge des Rückgangs der langfristigen Kreditverbindlichkeiten und des nochmals gesunkenen Zinsniveaus.
Steuern
Die Steuern des Konzerns beliefen sich im Berichtsjahr auf 66,0 Mio. € (Vorjahr 68,0 Mio. €). Die Ertragsteuern reduzierten sich dabei um 1,3 Mio. € auf 55,9 Mio. €, während die sonstigen Steuern um 0,8 Mio. € auf 10,1 Mio. € zurückgingen.