Die Verkehrsmittel Stadtbahn, Bus und Leihrad der KVB sind wesentliche Bestandteile des Umweltverbundes in Köln, den die KVB gemeinsam mit der Stadt Köln und weiteren Unternehmen im Rahmen der verkehrspolitischen Strategie „Köln mobil 2025“ maßgeblich gestaltet. Ziel von „Köln mobil 2025“ ist es, dass bis 2030 über zwei Drittel der Wege mit den Verkehrsmitteln des Umweltverbundes (einschließlich Zu-Fuß-Gehen) zurückgelegt werden und auf diese Weise auch zur Senkung von Emissionen beigetragen wird. Der ÖPNV hat im Umweltverbund die Rückgratfunktion. KVB und Stadt möchten den Anteil des ÖPNV von 21 % (Stand 2018) bis 2030 auf 25 % steigern.
Im Rahmen des 2019 ausgerufenen Klimanotstands betonte der Rat die Relevanz einer Verkehrswende und beauftragte die Verwaltung unter anderem mit einer Mobilitätstransformation im Sinne der Strategie „Köln mobil 2025“ und dem Aufbau einer Elektro-Ladeinfrastruktur.
Die KVB ist der zentrale ÖPNV-Anbieter in Köln und von wesentlicher Bedeutung für die erfolgreiche Umsetzung der Mobilitätstransformation. Dabei verfolgt die KVB eine „Strategie der soliden Schritte“. Die technisch und wirtschaftlich möglichen Weiterentwicklungen werden vorgenommen, um den Umweltvorteil auszubauen. Reine imagefördernde Maßnahmen lehnt das Unternehmen ab.
Für die Mobilitätstransformation sind die Stadtbahn mit zwölf Linien, der Bus mit über 50 Linien und das KVB-Rad mit bald 3.000 Leihrädern drei zentrale Säulen ihrer Strategie. Die KVB-App zur Verknüpfung der Verkehrsmittel im Umweltverbund – also zuzüglich CarSharing, Taxi, weiterer Leihradangebote, Lastenräder etc. – ist die vierte Säule.
Bereits in den vergangenen Jahren hat das Unternehmen erhebliche Beiträge geleistet. Dazu gehörten zum Beispiel der Ausbau des Verkehrsangebotes mit Stadtbahn und Bus, der Einsatz von Ökostrom im Stadtbahn- und Busbetrieb, die Einführung und Etablierung des KVB-Rades, der Ausbau des P&R-Angebots sowie energieeffiziente Bau- und Betriebsweisen.
Der Einsatz von Ökostrom im Stadtbahnbetrieb seit Jahresbeginn 2016 führt zum Beispiel jährlich zu einer Vermeidung von 57.000 t CO2. Die Umstellung der Bus-Linie 133 auf E-Bus-Betrieb im Dezember 2016 führte zu einer weiteren Senkung des CO2-Ausstoßes um 520 t jährlich.
Seit seiner Einführung im Mai 2015 ist das KVB-Rad mit insgesamt über 4,6 Mio. CO2-freien Fahrten (bis Ende 2019) und einer durchschnittlichen Distanz von 1,6 km ein wichtiges Bindeglied im Umweltverbund geworden.
Die Dimension der Reduzierung von CO2-Emissionen durch die KVB wird mit Blick auf die Werte je Personen-Kilometer (Pkm) noch deutlicher: Lag die CO2-Emission der KVB 2015 noch bei 62,34 Gramm (g) CO2 je Pkm, so emittierte das Unternehmen 2019 noch 18,66 g CO2 je Pkm. Dies geht zum einen auf den Stand hochwertiger Technik, zum anderen auf den hohen Besetzungsgrad der Fahrzeuge zurück. Die Fahrgäste teilen sich nicht nur Bus und Bahn, sondern in gewisser Weise auch die Emissionen. Bis 2030 möchte die KVB den CO2-Ausstoß auf 10 g je Pkm senken.
Für die Umsetzung dieser Klimaschutzziele und für die Luftreinhaltung setzt das Unternehmen auf ein breites Bündel von Maßnahmen, die teilweise zeitnah realisiert werden können, zum Teil aber auch längere Planungszeiten benötigen. Dazu gehören unter anderem:
- Taktverdichtungen auf Bus- und Stadtbahn-Linien,
- die Einrichtung neuer Buslinien,
- die Baumaßnahme der 3. Stufe Nord-Süd Stadtbahn zwischen Marktstraße und
- Bonner Verteiler im Kölner Süden,
- die Realisierung weiterer Ausbauvorhaben des ÖPNV-Bedarfsplans, wie etwa die Projekte „Ertüchtigung Ost-West-Achse“, Rondorf–Meschenich, Mülheim Süd und die Kapazitätserweiterungen der Stadtbahn-Linien 4, 13 und 18, die durch die Aufstockung der Fördergelder im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung beschleunigt werden können,
- der Technologiewandel hin zu emissionsfreien Bussen mit der Umstellung von sechs Linien auf E-Mobilität im Jahr 2021 und der Umstellung des gesamten Busbetriebs bis 2030,
- die Umstellung von weiteren sechs Bus-Linien auf E-Mobilität im Jahr 2021 mit dem Zielhorizont, bis 2030 in mehreren Stufen alle Linien umzustellen,
- die Erweiterung und Attraktivitätssteigerung des P&R-Angebots,
- die Etablierung von Mobilitätsstationen,
- die Ausweitung des KVB-Leihradangebotes auf ganz Köln mit dann 3.000 KVB-Rädern im Jahr 2021.
Dafür wurden 2019 wichtige Weichen gestellt.