AWB Köln GmbH Geschäftsbericht 2023
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Ziele und Strategien

Wir haben unser Geschäft auch im Jahr 2023 weiterentwickelt und unsere Kosten- und Leistungsstruktur nachhaltig optimiert. Aus unserem breiten Dienstleistungsspektrum haben sich vielfältige Aufgaben ergeben. Zudem stand das Thema Nachhaltigkeit erneut im Mittelpunkt des Handelns und Gestaltens.

Vertriebliche Aktivitäten

Auch im Jahr 2023 wurde dem Rat der Stadt Köln ein Sachstandsbericht zum Abfallwirtschaftskonzept der Stadt Köln vorgelegt. Dieser nunmehr vierte Sachstandsbericht zum Abfallwirtschaftskonzept aus dem Jahr 2018 beschreibt den aktuellen Stand der Kölner Kreislauf- und Entsorgungswirtschaft sowie die Fortschritte bei den abfallwirtschaftlichen Maßnahmen.

Um das Thema Abfallvermeidung als gesellschaftliche Gesamtaufgabe noch stärker in den Fokus zu rücken, hatte der Rat der Stadt Köln die Verwaltung mit der Erstellung eines „Zero Waste“-Konzeptes beauftragt. Das in Zusammenarbeit von AWB, AVG und externer Begleitung erarbeitete Konzept wurde dem Rat im Dezember 2023 vorgestellt und genehmigt.

Das aus Mitarbeitenden der Stadt Köln und der AWB eigens gegründete Zero-Waste-Team setzt erste Maßnahmen des Konzeptes im Jahr 2024 um.

Masterplan Sauberkeit

Die AWB koordiniert federführend für die Stadt Köln die vom Rat beschlossene Erstellung eines „Masterplans Sauberkeit“. Ziel ist es, bisherige Maßnahmen zur Verbesserung der Stadtsauberkeit darzustellen und neue Ideen und Leistungen zu entwickeln. Der „Masterplan Sauberkeit“ wurde im Jahr 2023 unter einer breiten Beteiligung von verschiedenen Stakeholdern und der Bürgerschaft sowie unter Berücksichtigung von „Best-Practice“-Lösungen aus anderen vergleichbaren Großstädten erarbeitet und soll im Jahr 2024 dem Rat der Stadt Köln zur Beschlussfassung vorgestellt werden.

Einsatz gegen Littering

Illegale Müllablagerungen, das sogenannte Littering, sind nach den Ergebnissen einer Langzeitstudie der Jahre 2005 – 2017 des VKU (Verband kommunaler Unternehmen e.V.) in jeder deutschen Großstadt, und somit auch in Köln, ein massives Problem. Sie stören nicht nur das Stadtbild, sondern schaden auch der Umwelt. Seit dem Jahr 2016 steigt die Anzahl wilder Müllablagerungen immer stärker an und lag im Berichtsjahr bei rund 24.000 (Vorjahr rund 20.000).

Die AWB hat sich diesem Thema gemeinsam mit der Stadt Köln im Berichtsjahr erneut intensiv gewidmet und eine Informationskampagne durchgeführt, um verstärkt an das Verantwortungsgefühl der Menschen zu appellieren. Außerdem hat die AWB im Berichtsjahr die Reinigung von Grünflächen und Spielplätzen ausgeweitet.

Im rechtsrheinischen Köln wurde das Pilotprojekt „Qualitätsverbesserung in den Bezirken“ mit weiteren Maßnahmen zur Vermeidung der Vermüllung des öffentlichen Raums fortgesetzt. Papierkörbe wurden häufiger und flexibel geleert, Hotspots gezielt gereinigt. Das Projekt soll auch im Jahr 2024 fortgesetzt und im Rahmen des „Masterplans Sauberkeit“ weiterentwickelt werden.

Zusätzliche Papierkörbe für Köln

Die AWB hat das Angebot an Papierkörben an öffentlichen Straßen und in Grünanlagen weiter ausgebaut und ältere Modelle gegen neue ausgetauscht. Insgesamt gibt es mittlerweile rund 23.400 Papierkörbe in Köln. Davon sind rund 2.000 mit Hundekottütenspendern ausgestattet.

Gezielte Aufwertung des öffentlichen Raums

Der öffentliche Raum wird immer intensiver genutzt und steht für die AWB daher im Fokus. Orte wie Ebertplatz, Hansaring, Neumarkt, die Bezirkszentren und das erweiterte Domumfeld prägen das Erscheinungsbild der Stadt Köln.

Die AWB hat sich diesen Orten auch im Jahr 2023 mit großer Aufmerksamkeit gewidmet und sie regelmäßig mit speziellem Gerät intensiv gereinigt. Hierbei wurden auch Kaugummis, schwer zu beseitigende Verunreinigungen auf Bodenbelägen und Farbschmierereien entfernt. Zudem haben wir häufiger als gewöhnlich die Papierkörbe geleert, um das Stadtbild und den öffentlichen Raum in Ordnung zu halten.

Ein weiterer Schwerpunkt im Berichtsjahr war die Fortführung des städtischen Pilotprojekts zur Öffnung von Schulhöfen für die Öffentlichkeit. Hierbei steht die AWB der Stadt Köln als kompetenter Partner bei der Stadtbildpflege zur Seite. Das Projekt soll im Jahr 2024 fortgesetzt und weiterentwickelt werden.

Reinigung von Stadtmobiliar

Seit dem Jahr 2019 reinigt die AWB in erweitertem Umfang städtisches Mobiliar, wie Bänke, Verkehrsbeschilderungen, Ampeln und Absperrungen. Im Berichtsjahr hat die AWB in allen neun Stadtbezirken städtisches Mobiliar gereinigt.

Toiletten

Die AWB hat das öffentliche Toilettenangebot in Köln im Jahr 2023 weiter ausgebaut und leistet damit einen weiteren wichtigen Beitrag zur Stadtbildpflege. So konnte mit sogenannten Brennpunkt-WCs (BWCs) ein neues Angebot entwickelt werden. Mit BWCs kann endlich auch in prekären Quartieren mit Problembereichen, etwa wo verstärkt Drogen konsumiert werden, das Angebot an öffentlichen Toiletten ausgebaut werden. Sie sind dazu besonders gegen Missbrauch und Vandalismus geschützt. In Hamburg wird dieser Toilettentyp bereits erfolgreich erprobt. Mit zwei ersten Standorten in den Stadtteilen Porz und Mülheim wird er im kommenden Jahr auch in Köln eingesetzt. Es wird bereits geplant, darüber hinaus weitere BWCs aufzustellen. 

Zum Ende des Berichtsjahres wurden insgesamt sieben sogenannte „Stein-auf-Stein“-Toiletten, dreizehn moderne City-Toiletten und ein Urinal betrieben. Daneben standen den Bürgerinnen und Bürgern sieben saisonale und 30 ganzjährige mobile Toiletten in Grünanlagen zur Verfügung.

Grill-Scouts

Seit dem Jahr 2011 setzt die AWB sogenannte „Grill-Scouts“ ein. Sie waren zwischen Mai und September 2023 insgesamt 25-mal im Einsatz, haben Parkbesucher über nächstgelegene Asche- und Müllbehälter informiert und Picknick-Müllbeutel verteilt. Schwerpunkte waren die Grünanlagen am Aachener und Decksteiner Weiher, der Volksgarten und weitere stark frequentierte Parks sowie die Poller Wiesen und der Innere Grüngürtel.

Aktion „Kölle putzmunter“

Wie in den Vorjahren übernahm die AWB die Koordination und Logistik der Aktion „Kölle putzmunter“, die im Jahr 2021 ihr 20-jähriges Bestehen feierte. Die wichtigsten Kooperationspartner der AWB sind die Stadt Köln und die Kölner Zeitung „Express“. Im Berichtsjahr gab es mehr als 520 Sammelaktionen mit rund 22.000 Teilnehmenden, beteiligt waren daran 404 Vereine und Institutionen, 93 Schulen und 30 Kindertagesstätten. Herausragend war eine große Reinigungsaktion zum Ende der Karnevals-Session, die mit den „Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V.“ stattfand. Auch der „RhineCleanUp Day“, „Let’s clean up Europe“ sowie der „World Cleanup Day“ wurden von „Kölle putzmunter“ begleitet und unterstützt.

Vermarktungsniveau für Sekundärrohstoffe

Die Erlöse für Sekundärrohstoffe waren im Berichtsjahr im Gegensatz zum Vorjahr keinen starken Schwankungen unterworfen und haben sich im Wesentlichen seitwärts entwickelt.

Nachdem die Altpapierpreise im zweiten Halbjahr 2022 eingebrochen waren, haben sie sich im ersten Halbjahr 2023 leicht erholt und im weiteren Verlauf des Berichtsjahres auf niedrigem Niveau stabilisiert. Insgesamt lagen die Marktpreise für die Massensorten im Berichtsjahr im Jahresdurchschnitt zwischen 70 € und 100 € pro Tonne unter den Vorjahrespreisen. Angebot und Nachfrage haben sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Massensorten auf niedrigem Niveau die Waage gehalten. Dabei traf ein weiterhin sehr schwaches Mengenaufkommen in der Sammlung auf eine schwache Nachfrage von heimischen Papierfabriken sowie rückläufige Konditionen im Export.

Die schwache Konjunktur bei den wichtigsten Stahl verarbeitenden Industrien, insbesondere dem Baugewerbe, hat die Schrottpreise im Berichtsjahr stagnieren lassen. Die schwache Nachfrage seitens der heimischen Industrie wurde im zweiten Halbjahr 2023 zum Teil durch eine steigende Nachfrage aus dem Ausland kompensiert, so dass die Preise im Jahresdurchschnitt stabil blieben.

Auch die Erlöse für Alttextilien haben sich im Berichtsjahr nahezu unverändert gezeigt. Im Gegensatz zu den anderen Sekundärrohstoffen waren die Preise im Jahr 2022 jedoch stark angestiegen und verblieben im Berichtsjahr auf sehr hohem Niveau. Geprägt durch weiterhin geringe Sammelmengen und eine starke Nachfrage aus dem In- und Ausland sind die Preise im Vergleich zum Vorjahresdurchschnitt sogar nochmals um circa 5% gestiegen.

Auch der Markt für Elektroaltgeräte zeigte sich im Berichtsjahr erneut unverändert zum Vorjahr. Für die Sammelgruppe 4 (Elektrokleingeräte) konnten im zweiten Halbjahr 2023 leicht höhere Zuzahlungen realisiert werden. Die sogenannte Optierung, also der profitorientierte Verkauf der gesammelten Geräte im Wege der Eigenvermarktung, ergibt aus Sicht der Stadt Köln aber weiterhin keinen Sinn. Die Stadt Köln hat sich in Abstimmung mit der AWB vielmehr entschlossen, bis auf Weiteres auf die Eigenvermarktung zu verzichten und die Geräte kostenneutral der stiftung „elektro-altgeräte register“ (ear) zu überlassen.

Geschäftsfeldentwicklung und Digitalisierung

Im Bereich der Digitalisierung wird weiterhin ein breites Projektportfolio mit dem Ziel der wirtschaftlichen Effizienzsteigerung und einer stärkeren Kundenorientierung vorangetrieben. Der Schwerpunkt im Jahr 2023 lag auf dem Bereich des betrieblichen ERP (Enterprise Resource Planning). Darunter versteht man ein Softwaresystem, mit dem das gesamte Unternehmen – hier primär die betrieblichen Prozesse – geführt werden kann, weil es Automatisierung sowie die betroffenen Prozesse unterstützt. Ziel ist es, durch Digitalisierung die wirtschaftliche Effizienz zu steigern und die Leistungserbringung zu optimieren. Nach Abschluss des Vergabeverfahrens wurde mit der Umsetzung des Projekts begonnen. Die Umsetzung soll im Wege einer neuen, agilen Form der Projektorganisation erfolgen. Mit dem Abschluss des zweiten Vergabeverfahrens wurde ein weiteres Großprojekt, die CRM-Implementierung, in die Vorprojektphase überführt: Die Weiterentwicklung des Vertriebs mit den Zielen Kundenzentrierung, Vertriebssteuerung und Optimierung des Kundenservice erhält damit die notwendigen Rahmenbedingungen. Aus der Vielzahl innovativer Pilotprojekte zur Geschäftsfeldentwicklung sind der Abschluss eines Vergabeverfahrens zu KI-basierten Themen in Kooperation mit der Stadt Köln sowie die Digitalisierung der Prozesse zur Auftragsannahme und Disposition für einen Großkunden hervorzuheben.

In Vorbereitung auf die bevorstehende Einstufung als KRITIS-Unternehmen durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat die AWB Ende 2021 ihr IT-Konzept überarbeitet und im Jahr 2023 die IT-Infrastruktur, Server und Rechenzentrums-Ausstattung weiter modernisiert. So wurden die redundanten Rechenzentren der AWB im dritten Quartal 2023 in ein neues Rechenzentrum der NetCologne migriert, das die geforderten Anforderungen an Strom, Klimatisierung und Internetanbindung erfüllt. Gleichzeitig werden die Mindeststandards für Rechenzentren der SWK erfüllt.

Die Standardisierung der IT-Arbeitsplätze konnte im Jahr 2023 ebenfalls abgeschlossen werden.

Zur Steigerung der Sicherheit wurde eine neue Sicherheitssoftware auf den Endgeräten der Beschäftigten installiert, welche 24/7 aktiv von Spezialisten überwacht wird und proaktiv auf mögliche Angriffe reagiert.

Kundenkontakte im Service-Center

Das Service-Center verzeichnete im Berichtsjahr 2023 rund 395.000 Kundenkontakte. Das entspricht genau der gleichen Anzahl Kontakte wie im Vorjahr. Die Zahl der Gesamtkontakte verteilt sich auf 161.000 (41 %) telefonische und 234.000 (59 %) Online-Kontakte. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der telefonischen Kontakte um rund 7 %, gesunken, die der Online-Kontakte dagegen um rund 5,5 % gestiegen. Insgesamt gingen im Jahr 2023 im Kundenservice 24.200 Meldungen über diverse Verunreinigungen im Stadtgebiet ein.

AWB-Website

Die Internetsite der AWB ist der wichtigste Kanal, um mit den Kölner Bürgerinnen und Bürgern zu kommunizieren. Die Homepage informiert über Neuigkeiten und wichtige Themen in puncto Abfallentsorgung und Stadtsauberkeit. Seit Dezember 2023 ist die Website dank Künstlicher Intelligenz in insgesamt 13 Sprachen verfügbar. Zudem ist sie komplett barrierefrei und kann an nahezu alle individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Die Kölnerinnen und Kölner können hier personalisierte Abfuhrkalender aufrufen und Termine vereinbaren. Darüber hinaus steht ein informativer Bereich zu Nachhaltigkeits- und Zero-Waste-Themen zur Verfügung.

Digitaler Abfallkalender

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Nachfrage nach gedruckten Produkten immer geringer wird. Dafür steigen die Zugriffszahlen auf digitale Angebote deutlich an, so dass auf eine gedruckte Fassung des Abfallkalenders fast vollständig verzichtet werden kann. Die Online-Angebote werden permanent ausgebaut. Alle wichtigen Informationen stehen in digitaler Form zur Verfügung. Dadurch konnte an dieser Stelle der Papierverbrauch deutlich verringert werden.

Die AWB Köln-App

Auch die kostenlose App der AWB liefert wichtige Services auf einen Blick. Hierzu gehört beispielsweise die automatische Erinnerung an die Abholung der Mülltonnen via Push-Nachrichten oder die Beauftragung von Sperrmüll-, Elektro-Altgeräte- und Grünschnitt-Abfuhr. Über eine Kartenfunktion werden die verschiedenen Entsorgungsstandorte angezeigt. Zudem können Kölner Bürgerinnen und Bürger über die App auch sogenannten „wilden Müll“ melden. Die App wird täglich auf durchschnittlich rund 37.500 Geräten aktiv genutzt.

Social Media

Die AWB ist auf den Plattformen Facebook, Instagram und YouTube präsent. Mit einem Fanwachstum im Berichtsjahr von bis zu 33 % (Instagram 2023) haben sich die Kanäle zu einem wichtigen Bestandteil der Kundenkommunikation etabliert, über die rund 465.000 Personen erreicht werden konnten. Die Beiträge informieren über die Leistungen der AWB Köln, schärfen das Unternehmensprofil als Arbeitgeber und teilen unterhaltsame wie lehrreiche Tipps für einen möglichst nachhaltigen und abfallarmen Alltag.

Presse- und Medienarbeit

Die AWB nutzt die Presse- und Medienarbeit, um strategische Zielsetzungen der AWB zu kommunizieren. Darüber hinaus stehen operatives Storytelling und tagesaktuelle betriebliche Veränderungen im Vordergrund. Außerdem soll die Marke AWB gestärkt werden, um in der Außenwirkung auch langfristig als Partner der Stadt Köln und attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Der Erfolg der Presse- und Medienarbeit spiegelt sich in 235 Medienanfragen sowie je 60 Pressemitteilungen und Presseproduktionen wider.

Pädagogische Beratungsangebote und Umweltbildungsaktionen

Die AWB bietet zu den Themen Abfallvermeidung, „Zero Waste“, Wertstoffsammlung und Stadtsauberkeit in Tageseinrichtungen für Kinder sowie in Schulen und bei Erwachsenen kostenlose Beratungen, Aktionen und Führungen über einen AWB-Betriebshof an.

Im Jahr 2023 wurden in mehr als 700 Beratungen und Aktionen rund 12.200 Kinder und 6.000 Erwachsene erreicht. Die Zahl der Anfragen für das Umweltbildungsteam der AWB Köln ist ungebrochen hoch.

Das neu aufgelegte Theaterstück der AWB mit dem Schwerpunkt Abfallvermeidung wurde im Berichtsjahr erstmals vor Kindern im Alter von fünf bis sieben Jahren aufgeführt. Ein Onlinespiel für Kinder und Jugendliche ab dem achten Lebensjahr ist seit Januar 2024 im Einsatz. Mit den Akteuren der Kölner Umweltbildung ist die AWB gut vernetzt, besonders durch das BNE Netzwerk („Bildung für nachhaltige Entwicklung“) Köln. 

Bei Großveranstaltungen kommen Infostände und Spiele zum Einsatz, um die Kölnerinnen und Kölner zu informieren und zu sensibilisieren. Beispiele sind: Benefizrennen des Kölner Kinderschutzbundes, Langer Tag der Stadtnatur in Gut Leidenhausen, Klima Tag im Kölner Zoo, Tag des guten Lebens, Ehrenamtstag, Weltkindertag.

Leistungserbringung und Produktivität

Folgende Aufgaben haben die Hauptleistungsbereiche der AWB – Stadtreinigung und Abfallbeseitigung – im Berichtsjahr geprägt:

Systemabfuhr (Restmüll- und Biomüllsammlung)

Im Rahmen der klassischen Systemabfuhr war die AWB zum 31. Dezember 2023 für rund 278.500 (Vorjahr rund 277.100; Plan 2023 rund 279.500) Entleerungen pro Woche verantwortlich. Dazu zählen auch Biomüllgefäße und solche von Arztpraxen. Bis zum Ende des Berichtsjahres hat die AWB im gesamten Stadtgebiet wöchentlich rund 94.500 Biotonnen entleert (Vorjahr rund 92.900; Plan 2023 rund 94.300). Der Anschlussgrad der Biotonne stieg bis Ende 2023 nochmals leicht von 65,8 % im Vorjahr auf 66,8 %. Im Vergleich zu den für 2023 geplanten rund 279.500 Entleerungen in der Systemabfuhr liegen die tatsächlichen Leerungen geringfügig um 0,4 % darunter. Dies liegt im Bereich der üblichen Prognoseungenauigkeit.

Dabei hat die AWB rund 228.400 t Restmüll (Vorjahr rund 229.800 t) und rund 42.600 t Biomüll (Vorjahr rund 39.000 t) im Kölner Stadtgebiet eingesammelt und über Straße sowie Schiene in die städtischen Entsorgungsanlagen transportiert. Daneben fielen insgesamt rund 38.700 t Sperrgut (Vorjahr rund 39.400 t) an. Davon sammelte die AWB rund 20.500 t (Vorjahr rund 21.500 t) im Rahmen des Holsystems (einschließlich Entfernung des sogenannten „wilden Mülls“) ein.

Abfuhr Altpapier- und Wertstofftonne

Am 31. Dezember 2023 betrug die Anschlussquote für die Blaue Tonne (Papiersammlung) 90,4 % (Vorjahr 90,1 %) und für die Gelbe Tonne (Wertstofftonne) 87,8 % (Vorjahr 87,3 %). Die gesammelte und verwertete Altpapiertonnage lag rund 2.800 t unter dem Vorjahreswert und die Sammelmengen aus den Wertstofftonnen liegen auf dem Vorjahresniveau.

Wertstoff-Center

In den Monaten Januar bis Dezember 2023 lieferten die Kunden insgesamt rund 18.100 t Sperrgut (Vorjahr rund 18.000 t) bei den Wertstoff-Centern an. Daraus konnte die AWB rund 8.100 t Altholz (Vorjahr rund 7.900 t) separieren.

Darüber hinaus nahmen AWB-Beschäftigte rund 3.900 t Grünschnitt (Vorjahr rund 3.700 t) sowie rund 1.600 t Altmetall (Vorjahr rund 1.600 t) in Wertstoff-Centern entgegen. Es wurden zudem rund 2.300 t Papier, Pappe und Kartonagen abgegeben (Vorjahr rund 2.400 t).

Die wöchentlichen Reinigungsmeter in der satzungsgemäßen Stadtreinigung beliefen sich im Jahr 2023 auf rund 9.420 Tsd. Meter (Vorjahr rund 9.389 Tsd. Meter). Damit konnte die AWB ihre Reinigungsleistung gegenüber dem Vorjahr erneut leicht steigern. Im Vergleich zur Planung gibt es keine relevante Abweichung. An öffentlichen Straßen standen zum 31. Dezember 2023 insgesamt rund 14.800 Papierkörbe (unverändert zum Vorjahr) für die Aufnahme von Kleinabfällen zur Verfügung. Weitere rund 8.600 Papierkörbe (Vorjahr rund 8.500 Papierkörbe) befinden sich in den städtischen Grünanlagen und sind teilweise mit Hundekottütenspendern ausgestattet.

Zusätzlich hat die AWB wie im Vorjahr nicht gewidmete Straßen und Straßen außerhalb geschlossener Ortslagen im Auftrag des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik gereinigt. Insgesamt handelte es sich dabei unverändert um rund 655 Tsd. Reinigungsmeter pro Woche. Die Stadtreinigung der AWB hat im Berichtsjahr auch erneut die satzungsgemäße Reinigungsverpflichtung des Amtes für Landschaftspflege und Grünflächen von insgesamt rund 113 Tsd. wöchentlichen Reinigungsmetern übernommen.

Wir haben im Jahr 2023 regelmäßig mehr als 1.600 Grünanlagen und Spielplätze von Abfällen befreit. Dazu gehört auch die sogenannte „Picknickreinigung“. Je nach Notwendigkeit haben wir 53 besonders stark frequentierte Anlagen (unverändert zum Vorjahr) auch an Sonn- und Feiertagen gereinigt. Aufgrund des sehr trockenen Sommers mit außergewöhnlich vielen Sonnenstunden waren wir mit 40 Wochenendeinsätzen überdurchschnittlich oft im Rahmen der Picknickreinigung im Einsatz.

Winterdienst

Im Jahr 2023 waren im Winterdienst 41 Einsatztage im Rahmen der Räum- und Vorsorgeeinsätze erforderlich. Dabei wurden rund 1.790 Tonnen Streusalz und 391.100 Liter Sole verbraucht.

Sonstiges

Die städtische Altkleidersammlung zählt ebenfalls zu den Aufgaben der AWB. Unter Berücksichtigung von Mehrfachleerungen wurden im Jahr 2023 wie im Vorjahr insgesamt rund 900 Sammelcontainer pro Woche geleert.

Auch die Betreuung der öffentlichen Toilettenanlagen gehörte im Berichtsjahr wieder zum Aufgabenbereich der Stadtreinigung. Insgesamt hat die AWB ganzjährig 50 Anlagen betreut. Im Sommerhalbjahr wurden zusätzlich sieben Mobiltoiletten in Grünanlagen aufgestellt und regelmäßig gereinigt.

Besonders zu erwähnen sind die überdurchschnittlichen Planungs- und Reinigungsleistungen im Rahmen des 200-jährigen Jubiläums des Kölner Karnevals sowie die stetig wachsenden Reinigungsanforderungen in den Feierzonen während der Karnevalszeit.

Die Werkstätten am Maarweg und an der Christian-Sünner-Straße erbringen für ihre internen und externen Kunden ein breites Spektrum an Dienstleistungen. Dazu gehören Reparaturen, Wartungen, Nachrüstungen, Instandsetzungen und gesetzliche Prüfungen sowie Außenmontagen, ein Hol- und Bringservice und Sondereinsätze sowie Bereitschaftsdienste.

An beiden Standorten hat die AWB in den vergangenen Jahren in die Qualifikation und Entwicklung ihrer Beschäftigten investiert. Außerdem hat die AWB neue Prüf- und Diagnosegeräte angeschafft, um das Dienstleistungsangebot auf dem neuesten Stand zu halten und den gesetzlichen Anforderungen nachzukommen.

Die Auftragsstunden summierten sich auf insgesamt rund 54.050 Stunden (Vorjahr rund 57.260 Stunden).

Das Gebäudemanagement hat die Bestandsobjekte der AWB laufend betreut und die Erstellung eines zukünftigen Nutzungskonzeptes für alle Gebäude vorbereitet.

In den vergangenen Jahren sind sämtliche Standorte an die Grenzen ihrer Kapazität gestoßen. Zusätzlich zum Bau des im September 2020 bezogenen neuen Betriebshofes Christian-Sünner-Straße überarbeitet die AWB daher auch die Nutzungskonzepte für sämtliche bestehenden Standorte.

Zur Ausweitung der Kapazitäten hat die AWB Ende des Jahres 2019 ein weiteres Betriebsgelände an der Robert-Perthel-Straße erworben. Für die künftige Nutzung wurden von einem Planungsbüro verschiedene Szenarien als Grundlage für eine finale Bebauungsplanung untersucht. Um eine ökonomisch und ökologisch optimale Nutzung des Geländes zu ermöglichen, haben Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung im November 2022 einen kompletten Neubau auf dem Gelände beschlossen. Für die betreffende Baumaßnahme wurde 2023 mit der Suche nach einem Planungsbüro begonnen.

Die AWB-Fahrschule konnte im Jahr 2023 ihre Leistungen im Bereich der Führerscheinausbildung und der gesetzlich vorgeschriebenen Fortbildungen für Berufskraftfahrer im Vergleich zum Vorjahr steigern. Dadurch ist es gelungen, den arbeitsmarktbedingten Fahrermangel durch Intensivierung der betriebsinternen Ausbildung zumindest teilweise zu kompensieren.

Im Berichtsjahr wurden für die AWB insgesamt 46 Fahrzeuge und diverse Geräte beschafft. Die Abteilung Stadtreinigung erhielt sechs Kleinkehrmaschinen, davon fünf mit Elektro- und eine mit Wasserstoffantrieb. Zusätzlich erhielt die Abteilung Stadtreinigung ein Kommunalschmalspurfahrzeug und drei Transporter für die Altkleidersammlung. Für die Abteilung Abfallwirtschaft kamen insgesamt 26 neue Fahrzeuge und Geräte zum Einsatz: 24 Abfallsammelfahrzeuge, davon zehn mit Gas-, einer mit Elektro- und einer mit Wasserstoffantrieb. Hinzu kamen zwei WC-Anhänger. Der Verwaltungsbereich erhielt zehn PKW mit Elektro- oder Hybridantrieb.

Im Berichtsjahr wurde das städtische Ziel, ein CO2-neutrales Köln bis 2035 zu erreichen, wie in den Vorjahren auch durch geeignete Maßnahmen im Fuhrpark der AWB unterstützt. 2023 wurde beispielsweise sowohl ein elektrisch als auch ein mit Wasserstoff angetriebenes Abfallsammelfahrzeug in Betrieb genommen. Inzwischen verfügen rund 15 % aller Fahrzeuge über einen alternativen Antrieb. Unter Berücksichtigung der Zusammensetzung der Flotte mit vielen kommunalen Spezialfahrzeugen und der geringen Verfügbarkeit von Fahrzeugen mit einem nachhaltigen Antrieb auf dem Markt ist das eine bemerkenswert positive Entwicklung.

In einer Arbeitsgruppe wurde eine Mobilitätsstrategie zur Umstellung des AWB-Fuhrparks auf nachhaltige Antriebe bis zum Jahr 2035 erarbeitet und mit externer Expertise validiert. Weiterhin wurde mit Abschluss der im gesamten Stadtwerke Köln Konzern umgesetzten Fortbildungsreihe „Qualifizierungsprogramm Nachhaltigkeit“ ein weiterer Baustein im Aufbau von Wissen um nachhaltiges Handeln in den Konzernunternehmen gelegt.