Masterplan Sauberkeit
Die AWB koordiniert federführend für die Stadt Köln die vom Rat beschlossene Erstellung eines „Masterplans Sauberkeit“. Ziel ist es, bisherige Maßnahmen zur Verbesserung der Stadtsauberkeit darzustellen und neue Ideen und Leistungen zu entwickeln. Der „Masterplan Sauberkeit“ wurde im Jahr 2023 unter einer breiten Beteiligung von verschiedenen Stakeholdern und der Bürgerschaft sowie unter Berücksichtigung von „Best-Practice“-Lösungen aus anderen vergleichbaren Großstädten erarbeitet und soll im Jahr 2024 dem Rat der Stadt Köln zur Beschlussfassung vorgestellt werden.
Einsatz gegen Littering
Illegale Müllablagerungen, das sogenannte Littering, sind nach den Ergebnissen einer Langzeitstudie der Jahre 2005 – 2017 des VKU (Verband kommunaler Unternehmen e.V.) in jeder deutschen Großstadt, und somit auch in Köln, ein massives Problem. Sie stören nicht nur das Stadtbild, sondern schaden auch der Umwelt. Seit dem Jahr 2016 steigt die Anzahl wilder Müllablagerungen immer stärker an und lag im Berichtsjahr bei rund 24.000 (Vorjahr rund 20.000).
Die AWB hat sich diesem Thema gemeinsam mit der Stadt Köln im Berichtsjahr erneut intensiv gewidmet und eine Informationskampagne durchgeführt, um verstärkt an das Verantwortungsgefühl der Menschen zu appellieren. Außerdem hat die AWB im Berichtsjahr die Reinigung von Grünflächen und Spielplätzen ausgeweitet.
Im rechtsrheinischen Köln wurde das Pilotprojekt „Qualitätsverbesserung in den Bezirken“ mit weiteren Maßnahmen zur Vermeidung der Vermüllung des öffentlichen Raums fortgesetzt. Papierkörbe wurden häufiger und flexibel geleert, Hotspots gezielt gereinigt. Das Projekt soll auch im Jahr 2024 fortgesetzt und im Rahmen des „Masterplans Sauberkeit“ weiterentwickelt werden.
Zusätzliche Papierkörbe für Köln
Die AWB hat das Angebot an Papierkörben an öffentlichen Straßen und in Grünanlagen weiter ausgebaut und ältere Modelle gegen neue ausgetauscht. Insgesamt gibt es mittlerweile rund 23.400 Papierkörbe in Köln. Davon sind rund 2.000 mit Hundekottütenspendern ausgestattet.
Gezielte Aufwertung des öffentlichen Raums
Der öffentliche Raum wird immer intensiver genutzt und steht für die AWB daher im Fokus. Orte wie Ebertplatz, Hansaring, Neumarkt, die Bezirkszentren und das erweiterte Domumfeld prägen das Erscheinungsbild der Stadt Köln.
Die AWB hat sich diesen Orten auch im Jahr 2023 mit großer Aufmerksamkeit gewidmet und sie regelmäßig mit speziellem Gerät intensiv gereinigt. Hierbei wurden auch Kaugummis, schwer zu beseitigende Verunreinigungen auf Bodenbelägen und Farbschmierereien entfernt. Zudem haben wir häufiger als gewöhnlich die Papierkörbe geleert, um das Stadtbild und den öffentlichen Raum in Ordnung zu halten.
Ein weiterer Schwerpunkt im Berichtsjahr war die Fortführung des städtischen Pilotprojekts zur Öffnung von Schulhöfen für die Öffentlichkeit. Hierbei steht die AWB der Stadt Köln als kompetenter Partner bei der Stadtbildpflege zur Seite. Das Projekt soll im Jahr 2024 fortgesetzt und weiterentwickelt werden.
Reinigung von Stadtmobiliar
Seit dem Jahr 2019 reinigt die AWB in erweitertem Umfang städtisches Mobiliar, wie Bänke, Verkehrsbeschilderungen, Ampeln und Absperrungen. Im Berichtsjahr hat die AWB in allen neun Stadtbezirken städtisches Mobiliar gereinigt.
Toiletten
Die AWB hat das öffentliche Toilettenangebot in Köln im Jahr 2023 weiter ausgebaut und leistet damit einen weiteren wichtigen Beitrag zur Stadtbildpflege. So konnte mit sogenannten Brennpunkt-WCs (BWCs) ein neues Angebot entwickelt werden. Mit BWCs kann endlich auch in prekären Quartieren mit Problembereichen, etwa wo verstärkt Drogen konsumiert werden, das Angebot an öffentlichen Toiletten ausgebaut werden. Sie sind dazu besonders gegen Missbrauch und Vandalismus geschützt. In Hamburg wird dieser Toilettentyp bereits erfolgreich erprobt. Mit zwei ersten Standorten in den Stadtteilen Porz und Mülheim wird er im kommenden Jahr auch in Köln eingesetzt. Es wird bereits geplant, darüber hinaus weitere BWCs aufzustellen.
Zum Ende des Berichtsjahres wurden insgesamt sieben sogenannte „Stein-auf-Stein“-Toiletten, dreizehn moderne City-Toiletten und ein Urinal betrieben. Daneben standen den Bürgerinnen und Bürgern sieben saisonale und 30 ganzjährige mobile Toiletten in Grünanlagen zur Verfügung.
Grill-Scouts
Seit dem Jahr 2011 setzt die AWB sogenannte „Grill-Scouts“ ein. Sie waren zwischen Mai und September 2023 insgesamt 25-mal im Einsatz, haben Parkbesucher über nächstgelegene Asche- und Müllbehälter informiert und Picknick-Müllbeutel verteilt. Schwerpunkte waren die Grünanlagen am Aachener und Decksteiner Weiher, der Volksgarten und weitere stark frequentierte Parks sowie die Poller Wiesen und der Innere Grüngürtel.
Aktion „Kölle putzmunter“
Wie in den Vorjahren übernahm die AWB die Koordination und Logistik der Aktion „Kölle putzmunter“, die im Jahr 2021 ihr 20-jähriges Bestehen feierte. Die wichtigsten Kooperationspartner der AWB sind die Stadt Köln und die Kölner Zeitung „Express“. Im Berichtsjahr gab es mehr als 520 Sammelaktionen mit rund 22.000 Teilnehmenden, beteiligt waren daran 404 Vereine und Institutionen, 93 Schulen und 30 Kindertagesstätten. Herausragend war eine große Reinigungsaktion zum Ende der Karnevals-Session, die mit den „Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V.“ stattfand. Auch der „RhineCleanUp Day“, „Let’s clean up Europe“ sowie der „World Cleanup Day“ wurden von „Kölle putzmunter“ begleitet und unterstützt.
Vermarktungsniveau für Sekundärrohstoffe
Die Erlöse für Sekundärrohstoffe waren im Berichtsjahr im Gegensatz zum Vorjahr keinen starken Schwankungen unterworfen und haben sich im Wesentlichen seitwärts entwickelt.
Nachdem die Altpapierpreise im zweiten Halbjahr 2022 eingebrochen waren, haben sie sich im ersten Halbjahr 2023 leicht erholt und im weiteren Verlauf des Berichtsjahres auf niedrigem Niveau stabilisiert. Insgesamt lagen die Marktpreise für die Massensorten im Berichtsjahr im Jahresdurchschnitt zwischen 70 € und 100 € pro Tonne unter den Vorjahrespreisen. Angebot und Nachfrage haben sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Massensorten auf niedrigem Niveau die Waage gehalten. Dabei traf ein weiterhin sehr schwaches Mengenaufkommen in der Sammlung auf eine schwache Nachfrage von heimischen Papierfabriken sowie rückläufige Konditionen im Export.
Die schwache Konjunktur bei den wichtigsten Stahl verarbeitenden Industrien, insbesondere dem Baugewerbe, hat die Schrottpreise im Berichtsjahr stagnieren lassen. Die schwache Nachfrage seitens der heimischen Industrie wurde im zweiten Halbjahr 2023 zum Teil durch eine steigende Nachfrage aus dem Ausland kompensiert, so dass die Preise im Jahresdurchschnitt stabil blieben.
Auch die Erlöse für Alttextilien haben sich im Berichtsjahr nahezu unverändert gezeigt. Im Gegensatz zu den anderen Sekundärrohstoffen waren die Preise im Jahr 2022 jedoch stark angestiegen und verblieben im Berichtsjahr auf sehr hohem Niveau. Geprägt durch weiterhin geringe Sammelmengen und eine starke Nachfrage aus dem In- und Ausland sind die Preise im Vergleich zum Vorjahresdurchschnitt sogar nochmals um circa 5% gestiegen.
Auch der Markt für Elektroaltgeräte zeigte sich im Berichtsjahr erneut unverändert zum Vorjahr. Für die Sammelgruppe 4 (Elektrokleingeräte) konnten im zweiten Halbjahr 2023 leicht höhere Zuzahlungen realisiert werden. Die sogenannte Optierung, also der profitorientierte Verkauf der gesammelten Geräte im Wege der Eigenvermarktung, ergibt aus Sicht der Stadt Köln aber weiterhin keinen Sinn. Die Stadt Köln hat sich in Abstimmung mit der AWB vielmehr entschlossen, bis auf Weiteres auf die Eigenvermarktung zu verzichten und die Geräte kostenneutral der stiftung „elektro-altgeräte register“ (ear) zu überlassen.