KÖLNBÄDER GmbH Geschäftsbericht 2023
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Die KölnBäder konnten im Berichtsjahr erstmals seit Corona wieder regulär öffnen, wenngleich es in den ersten drei Monate noch zu Einschränkungen aufgrund der Energiesparmaßnahmen kam. Im Verlauf des Berichtsjahrs gab es verschiedene Herausforderungen zu bewältigen, insbesondere die erheblich gestiegenen Energiekosten. Hinzu kamen spürbare Kostensteigerungen beim Personal aufgrund von neuen Tarifabschlüssen sowie im Bereich der Baumaßnahmen. Dank strenger Kostendisziplin und guter Umsätze konnten die KölnBäder dennoch ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Das Ergebnis liegt unter dem des Wirtschaftsplans, der Jahresfehlbetrag vor Verlustübernahme in Höhe von 19,8 Mio. € ist um 1,8 Mio. € niedriger ausgefallen.

1. Geschäftsentwicklung

Kommunen leisten einen wichtigen Beitrag zur Daseinsvorsorge und ermöglichen es Bürgerinnen und Bürgern in diesem Rahmen, sich sportlich und gesundheitsorientiert zu betätigen. Dazu zählt der Betrieb von Schwimmbädern als Sportstätten für breite gesellschaftliche Kreise und Menschen jeglichen Alters.

Als nachhaltig handelndes Unternehmen verpflichten sich die KölnBäder, attraktive Sport-, Freizeit- und Gesundheitsangebote bereitzustellen. Die KölnBäder leisten mit der Bereitstellung von Wasserfläche zu sozialverträglichen Eintrittspreisen einen unverzichtbaren Beitrag für die Gesellschaft, indem sie ein abwechslungsreiches, hochwertiges und bezahlbares Sport- und Freizeitangebot für die Bürgerinnen und Bürger schaffen. Gleichzeitig verfolgen die KölnBäder im Stadtwerke Köln Konzern konsequent ihre Strategie, die Anlagen so wirtschaftlich wie möglich zu betreiben.

Für die langfristige Sicherung der Daseinsvorsorge für den Schwimmsport wurde im Berichtsjahr der Arbeitskreis „Bäderkonzept 2030“ mit dem Sportamt und dem Amt für Schulentwicklung sowie Vertretern des Dezernates 4 der Stadt Köln fortgeführt. Mit dem Arbeitskreis werden auch die beiden strategischen Ziele der KölnBäder „Schaffung von 1.000 m² Wasserfläche“ und „Neubau Genovevabad“ aktiv weiterentwickelt. 

Sämtliche 13 Bäderkomplexe befinden sich dank des fortlaufenden Investitions- und Sanierungsprogramms in einem technisch und optisch guten Zustand. Um die hohe Qualität der Anlagen weiter zu sichern und zu verbessern, investieren die KölnBäder laufend in Modernisierungsmaßnahmen. So wurden im Agrippabad und im Ossendorfbad Brauchwasseraufbereitungsanlagen installiert, durch die Energiekosten eingespart werden. Im Agrippabad wurde zudem die Heizungssteuerung erneuert, im Höhenbergbad eine Chlorungsanlage für das Spülwasserbecken errichtet und im Wahnbad die Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik der Lüftungsanlagen modernisiert.

Das Projekt „PänzPark“ im Zollstockbad befand sich im Berichtszeitraum in der Bauausführung. Hier entsteht ein spezieller Bereich für Klein- und Kita-Kinder, mit verschiedenen spielerischen und auch digitalen Angeboten zur Wassergewöhnung. 

Zudem übernehmen die KölnBäder aktiv gesellschaftliche Verantwortung, indem sie für Schulen und Vereine die Voraussetzungen für einen zeitgemäßen Schwimm- und Eissport schaffen und darüber hinaus viele Kurse anbieten. Zur breiten Palette von Schwimmkursen für alle Altersgruppen gehört seit vielen Jahren das gemeinsam mit der Stadt Köln aufgelegte Programm „Sicher schwimmen!“. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Zahl der Nichtschwimmer durch optimierten Schwimmunterricht an den Schulen zu reduzieren.

Die KölnBäder haben erneut deutlich mehr Kurse als in der Vor-Corona-Zeit angeboten, um möglichst vielen Kindern die Gelegenheit zu geben, sicher schwimmen zu lernen.

Zahlreiche städtische und stadtnahe Unternehmen räumen Inhabern des KölnPass freiwillig finanzielle Vergünstigungen ein. Auch die KölnBäder ermöglichen es Kölner Bürgerinnen und Bürgern, ihre Bäder und Eisbereiche (ohne Saunalandschaften) zu reduzierten Tarifen zu nutzen, ohne dass das Unternehmen für die Mindereinnahmen einen Ausgleich erhält.

Die KölnBäder begegnen aktuellen ökonomischen Herausforderungen mit zahlreichen wirkungsvollen Maßnahmen. Im Berichtsjahr standen Bemühungen im Fokus, die Kosten des laufenden Betriebs zu optimieren sowie die Umsatzerlöse zu steigern. Das Geschäftsjahr 2023 stand für die KölnBäder damit erneut im Zeichen der Stabilisierung des Unternehmensergebnisses. Dabei spielten Energiesparmaßnahmen zunehmend eine Rolle. In den ersten Wintermonaten des Berichtsjahres haben die KölnBäder, die im Zuge des Ukraine-Krieges von der Bundesregierung verordneten Einsparungen, mit verschiedenen Maßnahmen umgesetzt. Der Energieverbrauch ist gegenüber dem genehmigten Wirtschaftsplan unterm Strich moderat gestiegen, da die KölnBäder sukzessiv vom eingeschränkten zum normalen Betrieb übergegangen sind, nachdem sich die Lage im Hinblick auf die Gasversorgung in Deutschland beruhigt hatte. Die geplanten Kosten konnten wegen der entspannteren Lage am Erdgasmarkt eingehalten werden. Gleichzeitig hat im Berichtszeitraum der Aufsichtsrat, die maßvolle Erhöhung der Eintrittspreise zum 01. Januar 2024, vor dem Hintergrund erheblich gestiegener Kosten, genehmigt. Zum 1. November 2023 griff bereits eine Preisanpassung für das Eislaufen im Lentpark.

Die KölnBäder haben damit, gemäß den Vorgaben des Stadtwerke Köln Konzerns einen Anstieg ihres Verlustes verhindern können. Das Konzept zum Einsparen von Energie und Ressourcen wurde im Berichtsjahr fortgeführt und war ein zentrales Element der Kostenkontrolle. 

Der Vertrag mit der RheinEnergie über die Lieferung von Ökostrom, in dem sich die Entwicklung des Strompreises und die zunehmende Besteuerung von CO2-Emissionen niederschlägt, gilt für die Jahre 2022 und 2023 und ist insofern unverändert zum Vorjahr.

Zusätzliche Erträge sind in den strategischen Zielen der KölnBäder im Bereich der Entwicklung neuer Geschäftsfelder enthalten. Dazu zählen insbesondere Kooperations- und Betriebsführungsvereinbarungen und Vermietungen von Flächen an externe Nutzer. Diese stammen meist aus dem Medienbereich, hinzu kommen Veranstaltungen und Kindergeburtstage.

Seit Gründung betreibt die Gesellschaft das Kartäuserwallbad mit einem Betriebsführungsvertrag für die Stadt Köln. Im Berichtsjahr bestanden zudem mehrere Kooperationsvereinbarungen in erster Linie mit der Stadt Köln, von denen die Kooperation zur Betriebsführung der Schulschwimmbäder hervorzuheben ist. Im Berichtsjahr wurde diese Kooperation neu verhandelt, sodass künftig sechs Schulschwimmbäder verschiedenen Anlagen der KölnBäder organisatorisch als „korrespondierende Bäder“ zugeordnet werden, um eine juristisch einwandfreie Betriebsaufsicht zu gewährleisten.

Die Kooperationen in der Adventszeit mit der Stadt Köln für die Kunststoffeisfläche am Ebertplatz wurde fortgeführt, ebenso die traditionelle Kooperation für die Eisbahn auf dem Weihnachtsmarkt am Heumarkt. Letztere nutzten 57.884 Besucher und damit 291 weniger als im Vorjahr. Grund für den Rückgang waren die schlechten Witterungsbedingungen.

Die KölnBäder betreiben ihre Anlagen so nachhaltig wie möglich und investieren deshalb laufend in deren Modernisierung. So wurden im Zuge von Energiesparmaßnahmen die beiden Brauchwasseraufbereitungsanlagen im Agrippabad und im Ossendorfbad installiert. Damit werden 75 Prozent des Filterspülwassers wieder dem Beckenkreislauf zugeführt.

Im Laufe des Berichtsjahres konnte die geplante Photovoltaikanlage auf dem Dach des Ossendorfbads errichtet werden. Aufgrund großer Nachfrage in diesem Bereich sowie damit verbundener Schwierigkeiten auf Auftragnehmerseite steht die endgültige Inbetriebnahme noch aus.

Die KölnBäder beschäftigten zum Ende des Berichtsjahres 298 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer inklusive Saisonkräfte, darunter zehn Auszubildende. Das Unternehmen ist sich seiner sozialen Verantwortung bewusst und positioniert sich als zukunftsgewandter Arbeitgeber mit einer aktiven Personalpolitik. In diesem Sinne haben die KölnBäder im Berichtsjahr ihre Strategie einer steigenden Ausbildungsquote fortgesetzt. Um dem gegenwärtig herausfordernden Arbeitskräftemarkt entgegenzutreten, wurde im Rahmen einer Recruiting-Kampagne ein Imagefilm zur Personalgewinnung produziert und ein Bewerbermanagementtool implementiert. Des Weiteren sind die KölnBäder seit 2017 mit dem Zertifikat „audit berufundfamilie“ ausgezeichnet. Das Audit wurde im Berichtsjahr verlängert. 

Aufgrund verschiedener Personalbeschaffungsmaßnahmen wie Speeddating und gezielter Werbung auch auf Social-Media-Kanälen konnten für die Freibadesaison insgesamt 80 Rettungsschwimmer und Mitarbeitende für die Kassen zusätzlich gewonnen werden.