RheinEnergie AG Geschäftsbericht 2023
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Prognosebericht 2024

Energiepolitischer Ausblick: Europa

Für 2024 wird erwartet, dass die Gasbinnenmarkt-Richtlinie und Gasbinnenmarkt-Verordnung sowie die Reform für ein europäisches Strommarktdesign verabschiedet werden. Maßgeblich für die weitere energiepolitische Entwicklung des Jahre 2024 und darüber hinaus wird das Ergebnis der Europawahl im Juni 2024 sein.

Energiepolitischer Ausblick: Deutschland

Die energiepolitischen Entwicklungen im Jahr 2024 werden insbesondere im Wärmebereich von Bedeutung sein. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist zum 1. Januar 2024 in Kraft getreten, die Vorgaben des Wärmeplanungsgesetzes müssen in Landesrecht umgesetzt und dann auf kommunaler Ebene erfüllt werden. Es stehen Gesetzesinitiativen zu den Themen Strommarktdesign, Kraftwerksstrategie, Energieeffizienz, Gasbinnenmarkt, erneuerbare Energien sowie die Konkretisierung der Rahmenbedingungen für die Wasserstoffwirtschaft im Raum.

Volkswirtschaftlicher Ausblick

Die Konjunkturprognosen der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute sind zum Jahreswechsel von einer schwachen Industriekonjunktur, der Krise in der Bauwirtschaft sowie sinkenden Konsumausgaben geprägt.

Für das Jahr 2024 rechnet das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) damit, dass die gesamtwirtschaftliche Produktion wieder anziehen wird. Die kräftigen Reallohnzuwächse würden die Aktivität in den konsumnahen Branchen anregen und angesichts der hohen Auftragsbestände werde auch die Industrie ihre Produktion wieder etwas hochfahren können, so die Experten. Sie erwarten ebenso wie die Fachleute des Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung (ifo) einen deutlichen Inflationsrückgang, weil sich der allgemeine Preisauftrieb abschwäche und die Energiepreise zumindest wieder etwas sinken würden. Nach 6,0 % im Jahr 2023 sieht das IfW die Inflation 2024 und 2025 bei etwa 2,0 %. Das ifo Institut rechnet mit 2,6 % im Jahr 2024 und 1,9 % im Jahr 2025.

Umsatz- und Ergebniserwartung

Im Rahmen der regelmäßig aktualisierten und weiterentwickelten Unternehmensstrategie stellt sich die RheinEnergie den Herausforderungen in energiepolitischer, rechtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht. Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung der internen Prozesse und den beabsichtigten Investitionen in die Dekarbonisierung über alle Wertschöpfungsstufen hinweg soll die Basis für Wachstum und dauerhafte Ertragskraft erhalten werden.

Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet die RheinEnergie in den einzelnen Sparten in etwa folgende Absatzzahlen: Strom 14.600 GWh (inklusive Erzeugungsmengen), Erdgas 5.600 GWh, Fernwärme 1.200 GWh, Energiedienstleistungen 700 GWh, Dampf 500 GWh und Wasser 75 Mio cbm.

Die RheinEnergie plant für das Geschäftsjahr 2024 im Wesentlichen preisbedingt steigende Umsätze (ohne Strom- und Energiesteuer) in Höhe von rund 4,3 Mrd. € und ein Ergebnis vor Ertragsteuern in einer Größenordnung von rund 204 Mio. €. Bei den Investitionen steht neben laufenden Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien im Vordergrund. Insgesamt erwartet die RheinEnergie eine unverändert gute Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Dieser Lagebericht und die weiteren Bestandteile des Geschäftsberichtes enthalten Aussagen, die sich auf die künftige Entwicklung der RheinEnergie beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar, die auf Basis aller zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen wurden. Eine verlässlichere Prognose kann aus heutiger Sicht aufgrund der Ungewissheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen, regulatorischen, technischen und wettbewerbsbezogenen Entwicklung nicht abgegeben werden.

Insgesamt bewertet der Vorstand die Entwicklung der Gesellschaft unter den beschriebenen Rahmenbedingungen als positiv.

Köln, den 25. März 2024

Der Vorstand

Feicht    Fabry    Lichtenstein    Segbers