Innovatives Zweiwegeschienenmessfahrzeug
Der Bereich Fahrweg verfolgt seit Jahren eine breit angelegte Digitalisierungsstrategie. Dazu gehört die Steigerung von Qualität und Quantität von zu ermittelnden Messdaten aus der Gleis- und Fahrleitungsinfrastruktur („Gläserner Fahrweg“). In einem Gemeinschaftsprojekt mit der Firma Goldschmidt wurde über die vergangenen drei Jahre ein innovatives Zweiwegeschienenmessfahrzeug entwickelt, welches in dieser Form auf dem Markt einmalig und erstmalig bei der KVB im Einsatz sein wird. Ziel ist es, durch eine enorme Menge an Messdaten Verschleißprognosen zu erstellen, um Instandsetzungs- und Erneuerungsmaßnahmen wirtschaftlicher und zukunftsorientierter zu gestalten. Dabei werden Video-, mechanische, elektronische und Lasermesssysteme verwendet, welche die gewonnenen Daten unter anderem durch Nutzung von künstlicher Intelligenz und Computervision aufbereiten, auswerten und für die Instandhaltung zur Verfügung stellen.
Das Projekt läuft aktuell an und soll Ende des Jahres 2024 erste Messdaten liefern. Das System kann gerade im Bereich der Videoinspektion und Computervision durch die KVB selbst erweitert und angelernt werden. Es wird also mit jedem gefundenen Fehler „intelligenter“.
Praxistest „Autonome Reinigungsroboter“
Im Hinblick auf den Ablauf und die Vernetzung von Arbeitsabläufen aus der Industrie 4.0 ergeben sich neue reinigungs- und informationstechnische Möglichkeiten. Dabei hat sich der Bereich Fahrweg zur Erprobung eines vollautonomen Reinigungsroboters für den Bereich der unterirdischen Haltestellen entschieden.
Als Reinigungsort wurde dazu die unterirdische Haltestelle Heumarkt ausgewählt. Die hierbei gesammelten Erkenntnisse wurden sowohl fotografisch als auch über schriftliche Reinigungsprotokolle festgehalten, außerdem über maschinell erstellte Protokolle des Roboters.
Der Roboter erfüllte zwar die Anforderungen an Autonomie und Sicherheit, dennoch kommt die Bewertung der Pilotphase zu dem Ergebnis, dass sich die Anschaffung eines Reinigungsroboters zur Reinigung einer öffentlichen unterirdischen Haltestelle zum aktuellen Zeitpunkt weder wirtschaftlich (Kosten pro Stunde) noch technisch lohnt (Reinigungsqualität und manuelle Arbeiten).
Abgesehen von den aktuell berechneten Kosten könnte sich die Lage in Zukunft allerdings ändern, so dass automatisierte Systeme beispielsweise aufgrund eines dramatischen Arbeitskräftemangels oder der Verfügbarkeit von Zuschüssen einen Vorteil haben könnten.
Wie sich diese einzelnen, zum Teil optimierbaren Parameter auf die automatisierte Reinigung auswirken, kann in einem weiteren Pilotprojekt überprüft werden.