Personalstand zum 31. Dezember 2023
Ausbildung
Die RheinEnergie bietet eine abwechslungsreiche Ausbildung im technischen und kaufmännischen Bereich sowie duale Studiengänge für Betriebswirtschaft und IT an. Zum Standard gehören sowohl das Lernen mit digitalen Plattformen als auch die Bereitstellung von Notebooks für Auszubildende. Unsere Auszubildenden profitieren von flexiblen Arbeitszeiten, Zusatzleistungen wie einem Zuschuss zum Deutschlandticket und betrieblicher Altersvorsoge. Während der Ausbildung können Auszubildende für ihren Beruf Zusatzqualifikationen erwerben und auf ein vielseitiges Angebot an Trainings und Workshops zurückgreifen.
In den kommenden Jahren werden die Ausbildungszahlen im technischen Bereich deutlich erhöht, um den steigenden Bedarf an technischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu erfüllen und weiterhin ein verlässlicher Partner für die Drittausbildung zu sein. In diesem Zuge wird das bestehende Ausbildungszentrum modernisiert und erweitert, sodass auch für die Zukunft eine qualitativ hochwertige Ausbildung nach neuesten Standards gewährleistet ist.
Fortbildung
Die RheinEnergie bietet ihren Mitarbeitenden umfangreiche Weiterbildungen. Unsere Fachkräfte können hierbei aus einem Angebot zur Förderung fachlicher, persönlicher, methodischer und kommunikativer Kompetenzen wählen. Darüber hinaus gibt es spezielle Trainings für Führungskräfte.
Erstmals nimmt die RheinEnergie zudem an dem ada-Fellowship-Programm teil. Diese einjährige Weiterbildung vermittelt Informationen und Hintergrundwissen zu den wichtigsten Themen der digitalen Transformation. Begleitend zu den Inhalten arbeiten die Teilnehmenden in Gruppen an einem Transferprojekt, in dem sie reale Herausforderungen aus ihren jeweiligen Organisationen bearbeiten.
Gesundheits- und Personalpolitik
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur. Die RheinEnergie bietet individuelle Arbeitszeitmodelle, Homeoffice-Arbeitsplätze, flexible Arbeitszeiten und Teilzeitmöglichkeiten für Fach- und Führungskräfte an.
Um den Wiedereinstieg nach der Elternzeit zu erleichtern, steht die Kindertagesstätte „RheinEnergie-Glühwürmchen“ für bis zu 36 Kinder der Altersklasse U3 offen. Die Sozialberatung der RheinEnergie berät Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Hilfsangeboten bei der Pflege von Angehörigen, in persönlichen Krisen sowie bei Sucht- oder Schuldenproblemen.
Arbeitssicherheit
Die Arbeitssicherheit und der Schutz der Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben für die RheinEnergie einen sehr hohen Stellenwert. Im Jahr 2023 lagen die unfallbedingten Arbeitszeitausfälle (LTIF – Lost Time Injury Frequency) der RheinEnergie bei 7,1 (2022: 4,5).
Erklärung zur Unternehmensführung
Die RheinEnergie sorgt für Rahmenbedingungen, die allen Geschlechtern gleiche Einstiegs-, Entwicklungs- und Aufstiegschancen ermöglichen. In diesem Zusammenhang hat das Unternehmen als Zielgröße einen Frauenanteil von mindestens 35,7 % für die Bereichsleiterebene sowie von mindestens 34,6 % für die Abteilungsleiterebene formuliert. Für den Vorstand ist die Zielgröße 50,0 %. Der Aufsichtsrat hat eine Quote von 40,0 % - in voller Personenzahl 8 – festgelegt. Alle Zielgrößen sollen spätestens am 30. Juni 2027 erreicht sein.
Die konkreten Aktivitäten zur Förderung von Chancengleichheit erstrecken sich auf vier wesentliche Handlungsfelder: Berufsausbildung, Stellenausschreibung und Stellenbesetzung, Personalentwicklung sowie Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.
Durch die gezielte Weiterentwicklung des Cross-Mentorings und Diversity-Programms sollen künftig auch weiblichen Nachwuchskräften verstärkt mehr Sichtbarkeit und Anreize geboten werden, um die Zahl der Bewerberinnen für Führungspositionen zu erhöhen. Zudem sollen Potenzialträgerinnen vermehrt direkt angesprochen werden, um sie für eine Bewerbung auf eine Führungsposition zu motivieren. Mit diesen Maßnahmen konnte die RheinEnergie den Frauenanteil für die Bereichsleiterebene im Laufe des Berichtsjahres von 0,0 % auf 18,8 % erhöhen.
Steigerung der Energieeffizienz
Die RheinEnergie konnte im Berichtsjahr diverse Effizienzprojekte mit unterschiedlichen Techniken und Versorgungskonzepten umsetzen. Bei Industriekunden ging es vor allem um die Optimierung der Wärme-, Kälte-, Druckluft- und Dampfversorgung sowie um intelligente und effiziente Beleuchtung. In der Immobilienwirtschaft lag der Fokus auf nachhaltigen Quartierskonzepten sowie Einzellösungen für große Immobilien. Zusätzlich konnten mehrere Objekte im Raum Köln an das Fernwärmenetz angeschlossen werden.
Im November 2023 hat die RheinEnergie ein Überwachungs-Audit ihres Energiemanagementsystems erfolgreich abgeschlossen. Die Gutachter hoben die hohe Fachkompetenz in allen Bereichen und das große Engagement in Sachen Energieeffizienz hervor. Die Zertifizierung des Energiemanagementsystems bleibt somit ein weiteres Jahr bis Ende 2024 gültig. Darüber hinaus arbeitet die RheinEnergie an weiteren Energiesparmaßnahmen in der Anlagentechnik. Neben dem Ersatz älterer Technik wird zum Beispiel der Prozess der Wärmeversorgung mittels künstlicher Intelligenz optimiert.
Photovoltaik-Anlagen
Die RheinEnergie bündelt ihre netzgebundenen Photovoltaik-Einspeiseanlagen im Tochterunternehmen RheinEnergie Solar GmbH. Im Jahr 2023 haben die Bauarbeiten für die bisher größte PV-Freiflächenanlage des Unternehmens in Lärz-Rechlin in Mecklenburg-Vorpommern begonnen. Mit einer Leistung von rund 32 MWp wird der Solarpark genug Strom liefern, um damit rund 11.000 Haushalte zu versorgen. Ergänzend baut die RheinEnergie zur PV-Anlage auf dem Gelände in Lärz-Rechlin ein Batteriespeichersystem mit einer nutzbaren Kapazität von 7 MWh. Die insgesamt installierte PV-Leistung der RheinEnergie Solar GmbH betrug zum Jahresende 2023 rund 58 MWp. Nach Übertragung der Anlage in Lärz-Rechlin wird die installierte Leistung mehr als 90 MWp betragen.
Biogas und Biomethan
Die RheinEnergie ist alleinige Gesellschafterin der RheinEnergie Biokraft Randkanal-Nord GmbH & Co. KG. Diese betreibt seit Ende 2011 die Biogasanlage Randkanal-Nord mit einer installierten elektrischen Leistung von 2,4 MW. Die zusätzlich erzeugte Wärme wird über das Fernwärmenetz der evd energieversorgung dormagen GmbH ganzjährig effizient zur Gebäudeheizung und Warmwasserversorgung genutzt.
In rund 20 Blockheizkraftwerken nutzt die RheinEnergie Biomethan als Energieträger zur Strom- und Wärmeproduktion. Seit August 2023 befindet sich die bmp greengas GmbH, einer der führenden Biomethan-Händler, im Insolvenzverfahren. Infolgedessen wurden die mit diesem Händler vertraglich vereinbarten Liefermengen der RheinEnergie für die Jahre 2023 und 2024 reduziert, was jedoch keinen Einfluss auf den Betrieb der Blockheizkraftwerke hat.
Windkraft-Anlagen
In der RheinEnergie Windkraft GmbH bündelt die RheinEnergie sämtliche Windkraftprojekte. Im Jahr 2023 betrieb das Tochterunternehmen insgesamt 106 Anlagen mit einer installierten Leistung von rund 208 MW. Im selben Jahr haben die Bauarbeiten für das erste Repowering-Projekt des Unternehmens im thüringischen Weimar begonnen. Mit dem Repowering wird bei nahezu gleicher Leistung doppelt so viel Strom produziert. Mit dem aktuell erzeugten Strom können rund 10.000 Haushalte versorgt werden. Neben den Repowering-Aktivitäten an den Standorten von Bestandswindparks wie in Weimar werden insbesondere auch eigene, sogenannte „Greenfield“-Windenergie-Projekte entwickelt. Beide Maßnahmen sollen zum Ausbau des Anlagenportfolios bei der RheinEnergie Windkraft GmbH führen.
Solarthermische Stromerzeugung/Andasol 3
Die RheinEnergie ist über ihre 49%ige Beteiligung an der AS 3 Beteiligungs-GmbH mittelbar zu 12,3 % an dem solarthermischen Parabolrinnenkraftwerk Andasol 3 in Andalusien beteiligt. In solchen Kraftwerken erhitzen Parabolspiegel eine Trägerflüssigkeit. Die damit gewonnene Wärme treibt eine Turbine an, die umweltfreundlich Strom produziert. Im Jahr 2023 produzierte die Anlage 151,38 GWh Strom.
Verstärkter Fernwärmeausbau
Die RheinEnergie hat ihr Fernwärmenetz im Berichtsjahr um rund 9 MW ausgebaut. Des Weiteren wurde der Transformationsplan für das Innenstadtnetz im Rahmen der Bundesförderung effiziente Wärmenetze fertiggestellt und mit der Erstellung des Transformationsplans für das Nordnetz begonnen. Innerhalb der Transformationspläne werden der strategische Ausbau der Fernwärme bis zum Jahr 2045 und der Dekarbonisierungspfad der Erzeugung bis 2035 beschrieben.
Smart-Meter-Infrastruktur
Zu Beginn des Jahres 2017 startete die RheinEnergie gemäß Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) den Rollout moderner Messeinrichtungen (mME) und intelligenter Messsysteme(iMS). Im Rahmen des Rollouts sollen bis zum Jahr 2032 jährlich zwischen 40.000 und 80.000 mME und bis zu 14.000 iMS installiert werden.
Trotz Fachkräftemangels konnte die RheinEnergie den planmäßigen Rollout der modernen Messeinrichtungen im Jahr 2023 umsetzen. Im Jahresverlauf wurden rund 99.000 mME installiert, sodass bis zum Jahresende rund 56,0 % des Zählerbestandes auf mME umgestellt worden sind. Der Gesamtbestand im Feld liegt aktuell bei rund 660.000 installierten mME.
Einschränkungen gab es beim Rollout der iMS aufgrund des oben erwähnten Fachkräftemangels. Aus diesem Grund konnten nur 11.800 iMS neu installiert werden. Damit lag der Gesamtbestand Ende 2023 bei rund 21.000 installierten iMS.
Klimaneutralität bis 2035
Die RheinEnergie bekennt sich zum Ziel der Stadt Köln, bis zum Jahr 2035 treibhausgasneutral zu wirtschaften. Bis dahin sollen unter anderem gemäß einer Übereinkunft mit der Kölner Stadtgesellschaft und der Stadt Köln die Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung dekarbonisiert werden, sofern die entsprechenden energiewirtschaftlichen und klimapolitischen Rahmenbedingungen geschaffen sind.
Die RheinEnergie baut dazu ihr Portfolio an erneuerbarer Energie systematisch und strukturiert aus. Sie stellt – unter Voraussetzung der versorgungssicheren Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen – ihre Wärmeerzeugung auf treibhausgasneutrale Quellen um und dekarbonisiert so ihre Wärmenetze. Bestandteil dieser Strategie sind auch der Einsatz neuer Technologien wie beispielsweise Großwärmepumpen, etwa an den Kraftwerksstandorten in Niehl und Merkenich.
Ein weiterer wichtiger Baustein der Klimaschutz-Roadmap der RheinEnergie ist das Programm „Energie & Klima 2030“ (EK 2030). Im Rahmen des Programms wurden auch 2023 klimaschonende Investitionen in den zentralen Handlungsfeldern der RheinEnergie getätigt. Diese umfassen den Fernwärmeausbau, die Steigerung der Energieeffizienz und den Ausbau der erneuerbaren Energien.
Treibhausgasbilanzierung nach Greenhouse Gas Protocol (GHG)
Die RheinEnergie hat ihre Emissionsbilanzierung im Jahr 2022 erstmals mittels des internationalen Treibhausgas-Bilanzierungsstandards Greenhouse Gas Protocol (GHG) erhoben. Seit Sommer 2022 ist dieser Standard im Unternehmen implementiert, seitdem wird die Treibhausgasbilanz nach GHG-Standard ermittelt. Im Jahr 2022 verantwortete das Unternehmen rund 5,08 Mio. t CO2-Äquivalente gegenüber 6,5 Mio. t CO2-Äquivalenten im Jahr 2021. Wesentliche Treiber des Rückgangs waren die Umstellung im Privat und Gewerbekunden-Segment auf 100 % Ökostrom sowie geringere Emissionen infolge eines starken Mengenrückgangs bei der Gasverstromung. Entsprechend den Vorgaben des GHG-Protokolls werden dabei auch indirekte Treibhausgasemissionen der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten berücksichtigt. Da die Daten zur Treibhausgasbilanz erst nach der Aufstellung des Jahresabschluss 2023 vorliegen, sind zu diesem Zeitpunkt keine aktuelleren Daten verfügbar.
Bei der RheinEnergie sind folgende Tätigkeitsbereiche im Sinne von § 6b Abs. 3 Satz 1 Nr. 1–6 EnWG zu unterscheiden:
1. Elektrizitätsverteilung
Unter der Elektrizitätsverteilung werden im Geschäftsjahr 2023 aufgrund der Übertragung der Netzbetreiberfunktion auf die Rheinische NETZGesellschaft mbH, Köln, zum 1. Januar 2006 die aus der wirtschaftlichen Nutzung des Eigentumsrechts an Elektrizitätsversorgungsnetzen resultierenden Geschäftsvorfälle zusammengefasst.
2. Gasverteilung
Unter der Gasverteilung werden im Geschäftsjahr 2023 aufgrund der Übertragung der Netzbetreiberfunktion auf die Rheinische NETZGesellschaft mbH, Köln, zum 1. Januar 2006 die aus der wirtschaftlichen Nutzung des Eigentumsrechts an Gasversorgungsnetzen resultierenden Geschäftsvorfälle zusammengefasst.
Die im Zusammenhang mit der Netzbetreiberfunktion im engeren Sinne (DSO = Distribution System Operator) stehenden Geschäftsvorfälle sowohl im Strom- als auch im Gasbereich werden für das Geschäftsjahr 2023 bei der Rheinischen NETZGesellschaft mbH ausgewiesen.
An diesem Jahresergebnis partizipierten die Anteilseigner mit einer angemessenen Eigenkapitalverzinsung. Die Kunden der RheinEnergie sowie die Kunden der verbundenen Unternehmen und der Beteiligungen wurden auch 2023 wieder sicher und im bundesweiten Vergleich zu wettbewerbsgerechten Preisen mit Strom und Wärme, Erdgas und Wasser beliefert. Dabei wurden umweltschonende Energieerzeugungstechniken und schadstoffarme Brennstoffe eingesetzt.