RheinEnergie AG Geschäftsbericht 2023
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Grundlagen der Gesellschaft

Geschäftsmodell der Gesellschaft

Die RheinEnergie AG, Köln, (RheinEnergie) ist ein integriertes Energie- und Wasserversorgungsunternehmen. Die Geschäftstätigkeit erstreckt sich über alle Wertschöpfungsstufen von der Erzeugung über den Handel und den Netzbetrieb bis zum Vertrieb. Diese Tätigkeiten erbringt die RheinEnergie überwiegend direkt und teilweise über ihre Tochtergesellschaften. Damit folgt die RheinEnergie im Wesentlichen dem Grundsatz des Stammhausprinzips. Das Produktspektrum umfasst die Sparten Strom, Erdgas, Fern- und Nahwärme sowie Dampf, außerdem Trink- und Betriebswasser. Dazu erbringt das Unternehmen bundesweit hochspezialisierte Energiedienstleistungen vor allem für die Industrie und die Wohnungs-/Immobilienwirtschaft. Wesentliche Grundlage für das Netzgeschäft der Gesellschaft sind die entsprechenden Konzessionen.

Die geschäftlichen Aktivitäten der RheinEnergie als regionales Energieversorgungsunternehmen fokussieren sich auf die Stadt Köln und das angrenzende Umland. Der Vertrieb von Strom und Gas erfolgt bundesweit, ebenso Teile aus erneuerbarer und konventioneller Erzeugung. Auch im Markt für Energiedienstleistungen ist die RheinEnergie bundesweit aktiv.

Im regionalen Umland fokussiert sich die RheinEnergie auf das vernetzte Handeln mit Beteiligungs- und Partnerunternehmen und deren kommunalen Mitgesellschaftern. Kooperationen mit kommunalen Partnerunternehmen erstrecken sich auf wesentliche Teile der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette. Insbesondere bei Beschaffung, Netzbetrieb, Vertrieb und Abrechnung sowie bei Energiedienstleistungen arbeiten die Unternehmen intensiv zusammen. Außerdem sind Partnerunternehmen bei Zukunftsthemen wie Smart Metering, Elektromobilität und umweltfreundlichen Erzeugungsanlagen eingebunden. Grundgedanke der Kooperationen ist die nachhaltige Bündelung kommunaler Interessen.

Die regionale Verbindung der Gesellschaft wird einerseits durch die indirekt kommunal geprägte Gesellschafterstruktur unterstrichen, andererseits durch das Engagement der Stiftungsfamilie des Unternehmens.

Ziele und Strategien

Die RheinEnergie verfolgt als führendes integriertes Energieversorgungsunternehmen der rheinischen Region langfristig vier Ziele:

  • Daseinsvorsorge und Versorgungssicherheit durch leistungsfähige Infrastruktur,
  • wirtschaftliche Leistungsfähigkeit durch Sicherung des Ergebnisses,
  • Wahrung der Nachhaltigkeit,
  • Positionierung als attraktiver Arbeitgeber für qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die RheinEnergie agiert in einem energiewirtschaftlichen und energiepolitischen Umfeld, das in jüngerer Zeit einem immer stärkeren und schnelleren Wandel ausgesetzt ist. Sie verfolgt daher unmittelbar die Entwicklungen in Richtung des von Dezentralisierung, Digitalisierung und Dekarbonisierung geprägten „Energiesystems der Zukunft“. Um die eigenen Aktivitäten an diesen Entwicklungen auszurichten und damit aktiver Teilnehmer an den sich daraus ergebenden Geschäftsmöglichkeiten zu sein, werden diese aus Sicht der RheinEnergie beurteilt.

Die RheinEnergie setzt auf einen gezielten Ausbau der erneuerbaren und der dezentralen Energieerzeugung mit dem Ziel einer vollständigen Dekarbonisierung bis zum Jahr 2035. Dabei treibt sie die Digitalisierung und die sich daraus ergebenden Geschäftsmöglichkeiten voran und berücksichtigt gesellschaftliche Trends sowie sich verändernde Kundenbedürfnisse.

Neben der Sicherung des Stammgeschäfts konzentrieren sich die strategischen Überlegungen insbesondere darauf, profitables und nachhaltiges Wachstum insbesondere im Bereich der Dekarbonisierung zu generieren und die Effizienz bei allen internen Prozessen zu steigern. Besonders im Fokus stehen dabei die Digitalisierung und die Entwicklung neuer Geschäftsfelder. Wirtschaftliche Resilienz ist ein Teil der langfristigen Unternehmensstrategie.

Steuerungssysteme

Zur Steuerung des operativen Geschäfts verwendet die RheinEnergie insbesondere die finanziellen Größen Umsatz (ohne Strom- und Energiesteuer) und Ergebnis vor Ertragsteuern, die die bedeutsamsten Leistungsindikatoren darstellen. Als wichtigste nichtfinanzielle Leistungsindikatoren kommen einerseits Erzeugungs- und Absatzzahlen und andererseits marktspezifische weiterentwickelte Key-Performance-Indikatoren (KPI) zur Anwendung. Sie sind in einem der Größe des Unternehmens entsprechenden Planungsprozess differenziert, werden nach Marktbereichen, Organisationseinheiten sowie Wertschöpfungsstufen ermittelt und zur Gesamtunternehmensplanung zusammengefasst. Vorstand und Aufsichtsrat verabschieden diese KPI im Rahmen des Wirtschaftsplans.

Unterjährig erfolgt quartalsweise eine Überwachung der kumulierten Ist-Zahlen gegenüber den geplanten Größen. Über entsprechende Analyseverfahren und marktbereichsspezifische KPI lassen sich Abweichungen früh erkennen, sodass die Unternehmensleitung steuernd eingreifen kann.

Die RheinEnergie setzt ein operatives Steuerungs- und Kontrollsystem, ein Risiko-Management-System, ein rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem, ein Compliance-Management-System sowie ein internes Revisionssystem ein.

Das operative Steuerungs- und Kontrollsystem umfasst alle im Unternehmen implementierten Regelungen und Maßnahmen. Alle operativen Unternehmenseinheiten erheben unter Einhaltung der Richtlinienvorgaben des Controllings die kaufmännisch relevanten Daten über operative Kennziffern. Das im Fachbereich Finanzen angesiedelte zentrale Controlling führt diese Daten im Sinne eines einheitlichen Management-Informations-Systems zusammen und nutzt die Analysen zur operativen Planung, Steuerung und Überwachung der Unternehmensbereiche.

Im rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem sind Grundsätze, Verfahren und Regelungen enthalten, um Geschäftsvorfälle in der externen und internen Rechnungslegung zeitnah vollständig und korrekt zu erfassen und darzustellen. Kontrollen und Kontrollhandlungen sind so systematisch dokumentiert.

Die Einhaltung betrieblicher Richtlinien und die Bekämpfung von Korruption haben für die RheinEnergie große Bedeutung. Deshalb wurde ein erweitertes Compliance-Management-System implementiert. Zur rechtskonformen Verarbeitung aller Daten hat die RheinEnergie eine Datenschutzorganisation eingerichtet. Das Unternehmen setzt Konzepte zum Datenschutz-Management-System in allen Bereichen um.

Die Konzernrevision überwacht die Einhaltung der Regelkonformität und ist als eigenständige Abteilung auf Ebene des Stadtwerke Köln Konzerns angesiedelt.

Zur Erfüllung gesetzlicher Vorgaben in der Rolle als KRITIS-Unternehmen sowie zum allgemeinen Schutz und angemessenen Umgang mit Informationen und IT-Systemen, hat die RheinEnergie ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) auf Basis der international anerkannten Norm ISO 27001 implementiert, verbessert dieses kontinuierlich und lässt sich regelmäßig durch eine unabhängige Prüfstelle zertifizieren.