Stadtwerke Köln GmbH Geschäftsbericht 2023
02

Geschäftsverlauf, wirtschaftliche Lage und Ertragslage

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im Jahr 2023 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes preisbereinigt um 0,3 % niedriger als im Vorjahr. Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war geprägt von den Folgen des Krieges in der Ukraine sowie zunächst extremen Energiepreiserhöhungen und hohen Inflationsraten in allen Produktbereichen. Hinzu kamen sich verschlechternde Finanzierungsbedingungen aufgrund steigender Zinsen und der sich weiter ausbreitende Fachkräftemangel. Dies führte zu rückläufigen Investitionen. Während die staatlichen Konsumausgaben stagnierten, sanken die privaten Ausgaben preisbereinigt um 0,6 %. Dabei machten sich nach wie vor die hohen Preise bemerkbar. Die auslaufende Corona-Pandemie spielte im Vergleich zum Vorjahr nur noch eine untergeordnete Rolle und hatte kaum mehr Einfluss auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Unter dem Einfluss dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen stagnierte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2023. 

Die Verbraucherpreise in Deutschland haben sich im Jahresdurchschnitt 2023 um 5,9 % gegenüber dem Jahr 2022 erhöht. Dabei stiegen vor allem die Preise für Nahrungsmittel. Auch die Energiepreise waren – im Unterschied zur Entwicklung auf der Erzeugerebene – noch höher als im Vorjahr.

Die hohen monatlichen Inflationsraten wurden durch Entlastungsmaßnahmen abgemildert. Dazu gehörte neben dem Deutschlandticket, den Entlastungsmaßnahmen nach dem Energiepreisbremsegesetz und dem Wegfall der EEG-Umlage auch die Senkung der Umsatzsteuer auf Gas und Fernwärme. Die Europäische Zentralbank trug mit einer Anhebung der Zinsen ebenfalls zu einer Reduktion der Verbraucherpreise bei. Der Leitzins stieg im Jahr 2023 um 2 Prozentpunkte auf 4,5 %. 

Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahr 2023 von durchschnittlich 45,9 Mio. Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das waren 0,7 % oder 333.000 Personen mehr als im Vorjahr, so viele wie noch nie. Die Zahl der Beschäftigten in den Dienstleistungsbereichen stieg besonders stark, im Verarbeitenden Gewerbe dagegen nur geringfügig. Auch im Baugewerbe gab es trotz des Fachkräftemangels erneut einen leichten Beschäftigungszuwachs.

Energiepolitische Rahmenbedingungen

Die energiepolitischen Entwicklungen waren im Berichtsjahr 2023 vor allem von Gesetzgebungsverfahren geprägt, die sich aus der europäischen Green-Deal-Initiative ableiten. Dazu zählen unter anderem die Binnenmarktpakete für Gas und Wasserstoff, die es Verteilnetzbetreibern ermöglichen, als Wasserstoff-Netzbetreiber zu agieren. Außerdem finden sich im Paket der delegierte Rechtsakt zur Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II), der Strombezugskriterien für die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff festlegt, sowie Richtlinien für erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Auf nationaler Ebene wirkte sich vor allem das Gesetz zur Änderung des Gebäudeenergiegesetzes aus, das den Umstieg auf erneuerbare Energien beim Heizen rechtlich verankert. Weiterhin standen Gesetze zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze im Fokus, die EnWG-Novelle zur Umsetzung unionsrechtlicher Vorschriften sowie das Solarpaket zur Steigerung des Ausbaus von Photovoltaik (PV). Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Nachtragshaushalt 2021 hatte schließlich massive Auswirkungen auf nahezu den gesamten Bundeshaushalt und damit auch auf die Energiepolitik.

Energiemarkt

Der Energieverbrauch in Deutschland ist im Berichtsjahr nach Zahlen der AG Energiebilanzen e.V. gegenüber dem Vorjahr um 7,9 % auf 368,2 Mio. t SKE gefallen und erreicht damit ein historisches Tief. Die Stromerzeugung aus Kernenergie ging – bedingt durch die Abschaltung der Kernkraftwerke im April 2023 – um rund 80 % zurück, so dass diese nur noch einen Anteil von 0,7 % (Vorjahr 3,2 %) hatte. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien stieg um etwa 5,0 %. Damit liegt ihr Anteil nun bei 19,6 %. Im Berichtszeitraum wurden 9,2 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom mehr aus dem Ausland importiert als exportiert. Damit war Deutschland seit 2002 erstmals wieder Netto-Importeur von Strom. Die Ausfuhren sanken im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 24,0 %. Die Importe stiegen dagegen um 38,0 %.

Die Lage an den Beschaffungsmärkten war im Berichtsjahr verglichen mit dem Vorjahr entspannt. Zwar befanden sich Strom- und Gaspreise weiterhin auf einem hohen Niveau, doch der europäische Energiemarkt präsentierte sich im Jahr 2023 in einer wesentlich stabileren Lage als im Vorjahr. Die Beschaffungspreise für Gas und Strom halbierten sich nahezu. Im Jahresverlauf fiel der Preis für Strom (Frontjahr Grundlast) von rund 200 €/MWh am Jahresanfang auf ein Niveau zwischen 100 und 165 €/MWh. Trotz des ersten Winters ohne deutsche Kernenergieversorgung war das deutsche Stromsystem in der Lage, mit den wetterbedingten Risiken umzugehen. Die weggefallenen russischen Gasmengen wurden durch Einsparungen, LNG-Importe und den intensiveren Handel von Pipeline-Gas mit Frankreich, den Niederlanden, Belgien und Norwegen kompensiert. Die Maßgaben für die europäischen und insbesondere deutschen Gasspeicherstände waren vor Ablauf der Frist übererfüllt. Dadurch halbierte sich der Preis für das Frontjahr im Vergleich zum Jahresbeginn auf rund 40 € pro Megawattstunde (€/MWh).

Geschäftsverlauf

Strom- und Wärmeerzeugung

Die elektrische Netzeinspeisung der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) der RheinEnergie lag bei 2.906 GWh und damit um 5,7 % niedriger als im Vorjahr. Der Rückgang der Erzeugung ist weiterhin maßgeblich beeinflusst von den Entwicklungen am Markt und der aktuellen geopolitischen Situation. Der Anteil der ins Netz eingespeisten und geförderten KWK-Strommenge betrug 40,9 % (Vorjahr 31,2 %). 

Markt und Vertrieb

Das Berichtsjahr war geprägt von einem deutlichen Preisrückgang auf den Beschaffungsmärkten. Nach den extremen Steigerungen der Vorjahre kam es zudem weiterhin zu hohen Schwankungen. Die Marktaktivitäten sind seit Jahresbeginn wieder spürbar angestiegen und liegen auf einem Niveau wie vor der durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Energiekrise. Im Vorjahr hatte die RheinEnergie aufgrund der attraktiven Preisstellung hohe Kundenzugänge in der Grundversorgung verzeichnet. Im Berichtsjahr kehrte sich die Situation aufgrund der aktuellen Marktgegebenheiten in der Grundversorgung um. Der Energieverbrauch ist im Jahr 2023 signifikant zurückgegangen. Gründe dafür sind die im langjährigen Vergleich milde Witterung und die deutlich spürbaren Effizienzbemühungen auf der Endkundenseite.

Der Stromabsatz der RheinEnergie im Privat- und Gewerbekundensegment konnte im Berichtsjahr mit -11,8 % aufgrund der oben genannten Kundenverluste nicht an die Größenordnung des Vorjahres anschließen. Im Sonderkundensegment ist ein Rückgang des Stromabsatzes um 21,4 % gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Insgesamt liegt der Stromabsatz rund 16 % unter dem Vorjahr und rund 19 % unter dem geplanten Wert.

Der Erdgasabsatz lag bei Privat- und kleinen Gewerbekunden wegen der genannten aktiven kundenseitigen Einsparbemühungen sowie der Witterungseffekte mit -12,4 % unter Vorjahresniveau und auch unterhalb des Planansatzes. Der Absatz an Sonderkunden ist vor allem aufgrund geringerer Absatzmengen bei einigen großen Industriekunden sowie Weiterverteilern im Vergleich zum Vorjahr um 28,5 % gesunken. Diese Absatzreduzierungen wurden planerisch jedoch insoweit antizipiert, dass gegenüber dem Planansatz sogar noch eine leichte Steigerung erzielt werden konnte.

Die RheinEnergie hat an Sondervertragskunden 3,5 % weniger Fernwärme verkauft als im Vorjahr. Der Rückgang ist weitestgehend klimatisch begründet, zusätzlich wirkte sich ein aktives Einsparverhalten der Kunden aus. Der klimatische Effekt wirkte sich auch negativ auf die Erreichung der für 2023 geplanten Fernwärmeabsatzmengen aus.

Die Nachfrage nach Energiedienstleistungen ist im Jahr 2023 weiter gestiegen, da die Absicht, Energiekosten einzusparen und Emissionen zu senken, zugenommen hat. In diesem Kontext konnte die RheinEnergie auch im Jahr 2023 zahlreiche Contracting-Projekte zum Ausbau des Geschäftsbereiches Energiedienstleistungen hinzugewinnen und bereits akquirierte Projekte erfolgreich umsetzen. Der Fokus lag auf den Energieträgern Wärme, Kälte und Biomasse sowie der Umsetzung großer PV-Anlagen.

Insbesondere aufgrund massiv gestiegener Beschaffungskosten musste die RheinEnergie die Bestandskundenpreise für Privat- und Gewerbekunden zum 1. Januar 2023 deutlich erhöhen. Tarifangebote mit einer Preisgarantie außerhalb der Grundversorgung wurden über das gesamte Jahr fortlaufend an die sich verändernden Beschaffungskosten angepasst. Wegen signifikant fallender Preise bei Wettbewerbern für Neuabschlüsse kam es zu massiven Preisunterschieden. Diese wurden jedoch in großen Teilen von den Preisbremsen nivelliert. Ab Mitte des Jahres konnte die RheinEnergie deutlich sinkende Preise mit Wirkung ab Oktober kommunizieren und weitere Preissenkungen für den Jahreswechsel ankündigen.

Wasserwirtschaft

Der Wasserabsatz der RheinEnergie ist im Berichtsjahr um 0,4 % gesunken. Der Betriebswasserverkauf lag 2,2 % über dem Absatz des Vorjahres. Nach einer zehnjährigen Phase der Preisstabilität hat die RheinEnergie den Trinkwasserpreis in ihrem Kölner Versorgungsgebiet zum 1. April 2023 angehoben. 

Beteiligungen

Im Rahmen der sogenannten „Rheinlandkooperation“ bündeln Westenergie und RheinEnergie seit dem 1. April 2023 regionale Stadtwerkebeteiligungen im Rheinland bei dem Kölner Energieversorgungsunternehmen rhenag AG (rhenag). Das Bundeskartellamt hatte Mitte Februar 2023 seine Zustimmung erteilt, nachdem RheinEnergie und Westenergie die dafür erforderlichen Auflagen erfüllt hatten. Ein wesentlicher Eckpfeiler der Kooperation ist die Beteiligung der RheinEnergie an der rhenag mit 54,42 % der Anteile. Weiterhin hat die RheinEnergie von der Westenergie 20,0 % an der Stadtwerke Duisburg AG übernommen. In diesem Zusammenhang hat die Westenergie ihre Anteile an der RheinEnergie von 20,00 % auf 24,22 % erhöht.

Die zentrale Aufgabe der Rheinischen NETZGesellschaft mbH (RNG), einer 100%igen Beteiligung der RheinEnergie, ist es, eine zuverlässige Strom- und Gasverteilung im Netzgebiet sicherzustellen und einen transparenten und diskriminierungsfreien Zugang zu den Energienetzen zu gewährleisten. Im Jahr 2023 wurden rund 1.000 Leitungskilometer im Kölner Gebiet auf sogenanntes H-Gas umgestellt. Somit sind circa 47.000 von insgesamt 195.600 Abnahmestellen in Köln mit H-Gas versorgt. Ein im Jahr 2022 begonnenes Projekt zur Anpassung des Verteilnetzbetreibers an das Marktumfeld wurde im Jahr 2023 abgeschlossen; die gesellschaftsrechtliche und personelle Umsetzung erfolgt im Jahr 2025.

Nach Berechnungen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) waren im Geschäftsjahr 2023 rund 9,5 Mrd. Fahrgäste in Deutschland mit Bussen und Bahnen unterwegs (Vorjahr 8,8 Mrd.). Damit hat sich die Nachfrage im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nach dem pandemiebedingten Einbruch weiter erholt. Die Kosten für Personal, Strom und Diesel verblieben auf hohem Niveau. Hingegen sind die Ticketpreise, insbesondere bedingt durch das Deutschlandticket, im gleichen Zeitraum branchenweit durchschnittlich um nahezu ein Viertel gesunken. Die gestiegenen Kosten bei sinkenden Einnahmen stellen die Branche vor große wirtschaftliche Herausforderungen.

Aktuell ist ungewiss, wie lange die zugesagten Finanzmittel des Bundes und der Länder ausreichen, um die Einnahmeverluste auszugleichen. Die Verkehrsunternehmen benötigen eine längerfristige Planungssicherheit.

Geschäftsverlauf

Entwicklung der Fahrgastzahlen und der Betriebsleistung bei der KVB

Im Geschäftsjahr stagnierte die Nachfrage bei rund 235,8 Mio. Fahrgästen (Vorjahr 236,1 Mio. Fahrgäste). Die Corona-Pandemie hat auf der Nachfrageseite langfristig sichtbare Spuren hinterlassen. Die aktuellen Fahrgastzahlen liegen noch immer rund 25 % unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Insbesondere die verstärkte Homeoffice-Nutzung und der Trend zum Online-Shopping unterstützen ein sich dauerhaft veränderndes Mobilitätsverhalten. Zudem trug das im Geschäftsjahr angepasste Fahrplanangebot im Bus- und Stadtbahnbereich zu dieser Entwicklung bei.

Die im Straßenbahn- und Omnibusbetrieb gefahrenen Wagenkilometer lagen mit 55.035 Tkm leicht unter dem Vorjahr (57.606 Tkm) und auch unter dem geplanten Wert (60.100 Tkm). Die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr sind im Wesentlichen auf das angepasste Fahrplanangebot zurückzuführen. Dieses war notwendig, um den ungeplanten Fahrtausfällen aufgrund der branchenweit angespannten Personalsituation im Fahrdienst zu begegnen.

Betrauung durch den Rat der Stadt Köln

Die Stadt Köln hat die KVB im Wege der Direktvergabe nach Art. 5 Abs. 2 der EU-VO 1370/07 und § 108 GWB mit der Fortführung des Öffentlichen Personennahverkehrs ab dem 1. Januar 2020 wirksam und rechtskräftig für weitere 22,5 Jahre beauftragt.

Über den öffentlichen Dienstleistungsauftrag werden die gemeinwirtschaftlichen Leistungen definiert und ein maximaler Ausgleichsbetrag festgelegt („Soll-Ausgleich“). Die KVB geht aufgrund eigener Berechnungen davon aus, dass für das Geschäftsjahr 2023 keine Überkompensation dieses Ausgleichsbetrags vorliegt. Eine Bestätigung dieser Aussage erfolgt im Rahmen einer Prüfung und wird Ende Mai 2024 erwartet.

Nord-Süd Stadtbahn – Baufortschritte am Waidmarkt

Die Arbeitsgemeinschaft ARGE Los Süd hat sich im Rahmen der Vergleichsvereinbarung aus Juni 2020 verpflichtet, das Gleiswechselbauwerk der Nord-Süd Stadtbahn ohne Vergütung zu sanieren und anschließend fertigzustellen. Die Arbeiten bis zur Fertigstellung des Gleiswechselbauwerks und einer möglichen Gesamtinbetriebnahme sind äußerst aufwändig und komplex. Ein konkretes Datum, zu dem die Bauarbeiten abgeschlossen sein werden, kann zurzeit nicht genannt werden. Gerechnet wird derzeit mit einer Bauzeit bis 2031. Im Anschluss muss noch die KVB-Betriebstechnik ausgeführt werden.

Neue Stadtbahnen

Die neuen Stadtbahnen vom Typ HF6 prägen immer häufiger das Leistungsangebot der KVB im Hochflurnetz. Bis Ende 2023 sind 29 der 30 Fahrzeuge geliefert worden. In den ersten Betriebsjahren zeigten sich nicht unerhebliche Verbesserungsmöglichkeiten an den Fahrzeugen, die im Jahr 2024 im Rahmen eines rollierenden Umbaus der Fahrzeuge in die Fahrzeugserie eingebracht werden sollen.

E-Busse

Nach Abschluss des ersten Bauabschnitts einer Ladeinfrastruktur für Elektrobusse auf dem Betriebshof Nord im Jahr 2021 können 67 Elektrobusse mit einer direkten Verbindung zwischen Bus und Ladegerät geladen werden. Die Planung für den zweiten Bauabschnitt auf dem Bahnhof Nord wurde Ende 2023 begonnen. Zusätzlich wird in Köln-Porz ein neuer Betriebshof für Elektrobusse errichtet. Die Eröffnung des Betriebshofes fand im März 2024 statt. Auf diesem Betriebshof können im ersten Schritt 51 E-Busse abgestellt und geladen werden. Es ist geplant, bis 2030 die gesamte Busflotte auf Elektroantrieb umzustellen.

On-Demand-Service „Isi“

Seit Dezember 2020 ergänzt im Rahmen eines auf vier Jahre angelegten Pilotbetriebs das On-Demand-Angebot „Isi“ der KVB den ÖPNV. Zehn elektrisch angetriebene und barrierefreie Fahrzeuge der Isi-Flotte sind bedarfsorientiert tagsüber an Wochentagen in Bedienungsgebieten in Köln-Porz, Nippes und -Ehrenfeld unterwegs. Am Wochenende wird der On-Demand-Service auch nachts in der erweiterten Innenstadt angeboten. Im Jahr 2023 haben sich rund 4.400 Kundinnen und Kunden neu registriert (gesamt rund 17.000). Durchgeführt wurden im Jahr 2023 rund 28.500 Fahrten (Vorjahr rund 22.600). In den Porzer Stadtteilen liegt die Nachfrage mit durchschnittlich 95 Fahrten pro Tag besonders hoch.

KVB-Rad

Das KVB-Rad verzeichnete im Jahr 2023 erneut ein Rekordjahr und konnte mit mehr als 3,6 Mio. Fahrten den Vorjahreswert von 1,9 Mio. Fahrten deutlich überschreiten. Die Steigerung der Fahrten ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass der starke Vandalismus des Vorjahres ausblieb. Zudem konnte das Stationsnetz von 44 auf 108 Stationen erweitert werden. Mit über 68.000 Neuanmeldungen wurde ebenfalls ein neuer Spitzenwert erreicht.

Branchenbezogene Entwicklung

Nach Einschätzung des Bundesamtes für Logistik und Mobilität hat sich der Güterverkehr im Jahr 2023 stark rückläufig entwickelt. Dies ist vor allem auf einen Rückgang bei Chemie- und Mineralerzeugnissen sowie Erzen, Steinen und Erden zurückzuführen. Auch das Transportaufkommen im Straßengüterverkehr nahm ab. Hier sank die Nachfrage infolge der konjunkturellen Abschwächung sowie dieselpreis- und personalkostenbedingter Kostenanstiege. In der Binnenschifffahrt sank das Transportaufkommen gemäß einer Prognose des Bundesamtes für Logistik und Mobilität um 4,9 %; vor allem die Nachfrage aus der Bau-, Stahl- und Chemiebranche ging zurück. Nach zwei Jahren mit deutlichen Zuwächsen sanken die Umschlagsmengen beim Kohletransport per Schiff im zweistelligen Bereich.

Geschäftsverlauf

Im Jahr 2023 prägten die weiterhin global gestörten Lieferketten sowie die Auswirkungen des Angriffskrieges Russland gegen die Ukraine und die damit verbundenen Folgen für die Wirtschaft die Geschäftsentwicklung der HGK und ihrer Beteiligungen. Die Corona-Pandemie wirkte sich im Berichtszeitraum indes nicht mehr nennenswert aus. 

Die HGK Shipping GmbH (HGK Shipping) hat im Jahr 2023 mit 300 eigenen und gecharterten Binnenschiffen eine Transportleistung von rund 7 Mrd. Tonnenkilometern (Vorjahr rund 7,5 Mrd. Tonnenkilometer; Plan rund 7 Mrd. Tonnenkilometer) erbracht. Im Bereich Gas wurden im Berichtsjahr insgesamt 1.090 Tsd. t (Vorjahr 1.193 Tsd. t), im Bereich Liquid 3.540 Tsd. t (Vorjahr 3.824 Tsd. t) und im Bereich der Trockenschifffahrt (Dry) 25.300 Tsd. t (Vorjahr 26.686 Tsd. t) transportiert. 

Die NESKA Schiffahrts- und Speditionskontor Gesellschaft mit beschränkter Haftung (NESKA) betreibt zahlreiche Logistikstandorte in ganz Deutschland und in den Niederlanden. Ihre Beteiligungen sind in den Bereichen Binnenschifffahrt, Kombiverkehre sowie Umschlag- und Lagerlogistik tätig. Sie decken sowohl das Massengut- als auch das Containergeschäft ab. Der konventionelle Umschlag lag im Berichtszeitraum bei 3.560 Tsd. t Stückgütern (Vorjahr 3.854 Tsd. t) und 2.350 Tsd. t Schüttgütern (Vorjahr 2.870 Tsd. t). Die Containerhandlings beliefen sich auf 1.150 Tsd. TEU (Vorjahr 1.426 Tsd. TEU). Die NESKA wird im Jahr 2024 zum Stichtag 1. Januar 2024 in HGK Logistics and Intermodal GmbH (HGK L&I) mit Sitz in Köln umfirmieren. Im Berichtsjahr hat die HGK L&I ihre Intermodal-Sparte mit Container-Terminals in Köln, Düsseldorf, Duisburg und Krefeld neu strukturiert. Die bisher als eigenständige Gesellschaften agierenden Terminals in Duisburg und in Krefeld wurden auf die HGK Intermodal GmbH verschmolzen, die die Tätigkeiten der Sparte nun zentral steuert. Im Zuge dessen wurden auch die Anteile der HGK und der HGK L&I an der CTS Container-Terminal GmbH Rhein-See-Land-Service an die HGK Intermodal übertragen.

Die RheinCargo GmbH & Co. KG (RheinCargo) ist Betreiberin der Häfen in Köln, Neuss und Düsseldorf. Mit einem Hafengesamtumschlag von 18.510 Tsd. t (Vorjahr 19.790 Tsd. t) stellt sie weiterhin den größten Binnenhafen-Verbund Deutschlands. Mit 18.740 Tsd. t (Vorjahr 20.168 Tsd. t) transportierten Gütern auf der Schiene und einer Leistung von 2.970 Mio. Nettotonnenkilometern (Vorjahr 2.827 Nettotonnenkilometer) ist die RheinCargo zudem eines der größten nichtbundeseigenen (NE-)Unternehmen für den Eisenbahn-Güterverkehr in Deutschland.

Eine neue Gesellschaft innerhalb der HGK-Gruppe ist die Fusion Cologne GmbH (Fusion Cologne). Sie wurde am 21. Oktober 2022 gegründet und ist die Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft für den Industriepark Nord, der potenziell größten zusammenhängenden Industrie-Entwicklungsfläche auf dem Kölner Stadtgebiet. Bei der Entwicklung wird ein besonderes Augenmerk auf nachhaltige und zukunftsfähige Infrastruktur gelegt. Alleinige Gesellschafterin der Fusion Cologne ist die HGK. Im Berichtsjahr wurden die Entwicklungsmaßnahmen im Industriepark fortgeführt und die Vermarktung der Parzellen begonnen.

Im Geschäftsfeld der Abfallentsorgung und -verwertung sind die AWB sowie die AVG und ihre Tochtergesellschaften AVG Ressourcen GmbH (AVG Ressourcen), AVG Kompostierung GmbH (AVG Kompostierung) und AVG Service GmbH (AVG Service) tätig.

Umfeld und Rahmenbedingungen

Die Rahmenbedingungen der AWB definieren sich weiterhin im Wesentlichen über § 107 der nordrhein-westfälischen Gemeindeordnung und europäisches Recht. Die Stadt Köln und ihre Beteiligungen bleiben damit Hauptauftraggeber der AWB. Darüber hinaus bieten die Zusammenfassung von Reinigungsleistungen in Köln und die Ausweitung des eigenen Servicespektrums zusätzliche Auftragspotenziale für die AWB. Trotz einer hohen Krankenquote und zwischenzeitlich stark gestiegener Energiepreise hat die AWB ihre strategischen Ziele sowie die kontinuierliche Verbesserung ihrer Kosten- und Leistungsstruktur konsequent weiterverfolgt. Das Thema Nachhaltigkeit steht dabei im Mittelpunkt des Handelns und Gestaltens.

Die im Jahr 1992 gegründete AVG ist laut satzungsgemäßem Zweck sowie aufgrund der mit der Stadt Köln geschlossenen Verträge zuständig für Planung, Bau und Betrieb von Einrichtungen der Entsorgungswirtschaft. Im Berichtsjahr hat sich die AVG-Gruppe trotz weiterhin krisengeprägter Rahmenbedingungen insgesamt gut behauptet. Die Folgen des Krieges in der Ukraine, weiterhin hohe Inflationsraten und der Konsumrückgang führten bei den städtischen Haus- und Sperrmüllmengen zu einem leichten Mengenrückgang um 0,6 %. Das Gewerbeabfallaufkommen blieb dagegen insgesamt ähnlich hoch wie im Vorjahr. Im zweiten Halbjahr 2023 brachen allerdings die Mengen aus der Baubranche aufgrund der Branchenentwicklung ein.

Geschäftsverlauf

Infrastruktur und Serviceleistungen

Ziel der AWB ist es, mit ihren Aktivitäten der Daseinsvorsorge und im Zusammenwirken mit der Stadtverwaltung die Attraktivität der Stadt nachhaltig zu stärken. Die Sicherstellung der Entsorgung sowie die Vermeidung und Verwertung von Abfall bilden dabei die unternehmerischen Schwerpunkte. Im Berichtsjahr hat die Gesellschaft gemeinsam mit der Stadt Köln und relevanten Stakeholdern das – vom Rat der Stadt Köln beauftragte – „Zero-Waste-Konzept“ für Köln erarbeitet. Der Rat hat das Konzept im Dezember 2023 erörtert und beschlossen.

Die Aufgabenschwerpunkte der AVG sind der Betrieb der Restmüllverbrennungsanlage (RMVA) einschließlich der vorgeschalteten Homogenisierungsanlage, der Betrieb der Deponie Vereinigte Ville und, zusammen mit ihren Tochtergesellschaften, die Verwertung von Bio- und Grünabfällen, die Aufbereitung von Altholz, Baumisch- und Gewerbeabfällen sowie die Erbringung von Instandhaltungsleistungen.

Leistungen der Abfallbeseitigung

Im Rahmen der klassischen Systemabfuhr leerte die AWB im Jahr 2023 rund 278.500 Gefäße (Vorjahr rund 277.100; Plan rund 279.500 Gefäße) pro Woche. Der Anschlussgrad der Biotonne stieg leicht auf 66,8 % (Vorjahr 65,8 %) und lag geringfügig über Plan (66,6 %). Die Anschlussquote der Blauen Tonne (Papiersammlung) lag bei 90,4 % (Vorjahr 90,1 %), die der Gelben Tonne (Wertstofftonne) erreichte 87,8 % (Vorjahr 87,3 %). 

Leistungen der Stadtreinigung

Im Rahmen der satzungsgemäßen Stadtreinigung hat die AWB im Berichtsjahr die Zahl der wöchentlichen Reinigungsmeter leicht gesteigert: Diese erhöhten sich auf rund 9.420 Tsd. m (Vorjahr rund 9.389 Tsd. m). Die Zahl der Papierkörbe blieb mit 14.800 gegenüber dem Vorjahr konstant. Wie im Vorjahr wurden annähernd 1.600 Grünanlagen und Spielplätze von Abfällen befreit. Dies beinhaltete auch die bedarfsorientierte, sogenannte „Picknickreinigung“ für besonders stark frequentierte Anlagen. Besonders hervorzuheben sind die überdurchschnittlichen Planungs- und Reinigungsleistungen im Rahmen des 200-jährigen Jubiläums des Kölner Karnevals sowie die stetig wachsenden Reinigungsanforderungen in den Feierzonen während der Karnevalszeit.

Im Berichtsjahr gab es 41 maschinelle Wintereinsatztage. Dabei wurden rund 1.790 t Streusalz und rund 391.100 l Sole verbraucht.

Vermarktung der Sekundärrohstoffe

Die Ertragslage auf dem Markt für Sekundärrohstoffe unterlag im Berichtsjahr keinen starken Schwankungen und entwickelte sich im Wesentlichen seitwärts. Die Altpapierpreise erholten sich leicht nach dem Einbruch im zweiten Halbjahr 2022 und stabilisierten sich ab Mitte 2023 auf niedrigem Niveau.

Restmüllverbrennungsanlage (RMVA)

Das für die RMVA geplante Verfügbarkeitsziel von 88 % wurde im Berichtsjahr mit einer Verfügbarkeit von 96,7 % aufgrund vorbeugender Instandhaltung und kurzer Anlagenstillstandszeiten um 8,7 Prozentpunkte übertroffen. Dabei hatten die aus dem Vorjahr in das Berichtsjahr verschobenen Revisionsarbeiten an zwei Verbrennungslinien nur eine geringe Auswirkung auf die Anlagenverfügbarkeit. Auf dieser Basis konnten in der RMVA rund 734.000 t Abfälle verbrannt werden (Vorjahr rund 733.000 t). Die dabei gewonnene Wärme wurde dazu genutzt, 320.111 MWhel Strom (Vorjahr 304.407 MWhel) und 434.794 MWhth Ferndampf (Vorjahr 427.889 MWhth) zu erzeugen. 

Die Emissionsdaten der RMVA lagen auch im Jahr 2023 deutlich unter den gesetzlichen Vorgaben wie auch unter den strengeren Genehmigungswerten.

Deponie Vereinigte Ville

Im Jahr 2023 wurden rund 489.000 t mineralische Abfälle entsorgt. Davon wurden rund 86.000 t Rostasche zur Schonung eigener Deponiekapazitäten gegen Entgelt im sogenannten Tonbandeinschnitt abgelagert, einem Schüttbereich im Eigentum der Deponienachbarn. Die übrigen rund 403.000 t wurden der eigenen Deponie zur Beseitigung (361.000 t) zugeführt sowie in Deponiebaumaßnahmen (42.000 t) verwertet und lagen damit etwa 1 % über dem Vorjahresniveau. 

Das Genehmigungsverfahren zum Weiterbetrieb des gesamten Deponiestandortes wurde mit einem Planfeststellungsbeschluss am 20. September 2023 erfolgreich abgeschlossen. Der Planfeststellungsbeschluss ist rechtskräftig. Dies ermöglicht einen Weiterbetrieb bis 2099.

Kompostierung 

Die AVG Kompostierung hat im Jahr 2023 rund 91.500 t Bio- und Grünabfälle (Vorjahr rund 92.400 t) in der Kompostierungsanlage verarbeitet. Die Bioabfallmenge aus der Biotonne der Stadt Köln stieg wegen besserer Vegetationsbedingungen um rund 9,2 % zum Vorjahr an. Sie lag bei rund 42.600 t (Vorjahr rund 39.000 t). Die Zulieferungen anderer Mengen, beispielsweise aus den Kölner Garten- und Landschaftsbau-Betrieben und den Containerdiensten, lagen im Jahr 2023 mit rund 42.000 t (Vorjahr rund 46.800 t) deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.

Insgesamt erzeugte und vermarktete die AVG Kompostierung Produkte im Umfang von rund 55.400 t (Vorjahr rund 61.000 t). Neben Komposten wurden Kompost-Mulch sowie Brennstoffe für Biomassekraftwerke auf Basis von aufbereitetem Landschaftspflegeholz hergestellt. Die Vergärungsanlage hat rund 20.500 t (Vorjahr 18.900 t) Bioabfälle verarbeitet, um daraus wie im Vorjahr rund 1,9 Mio. Nm3 Biogas zu produzieren.

Behandlung und Verwertung von Altholz, Baumisch- und Gewerbeabfällen

Die AVG Ressourcen hat im Berichtsjahr an ihren beiden Standorten insgesamt rund 340.373 t (Vorjahr rund 341.579 t) Abfälle verarbeitet. Der Mengenrückgang um rund 1.200 t resultiert insbesondere aus dem konjunkturellen Abschwung im Baugewerbe sowie rückläufigen kommunalen und regionalen gewerblichen Abfallmengen.

Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die IT- und Telekommunikationsbranche inklusive digitaler Unterhaltungselektronik stellt nach wie vor einen bedeutenden Faktor für die deutsche Volkswirtschaft dar. Nach Schätzung des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) setzte dieser Markt im Jahr 2023 ein Volumen von 215 Mrd. € um (Vorjahr 196 Mrd. €) und beschäftigte bei hoher Wertschöpfung rund 1,3 Mio. Personen.

Geschäftsverlauf

In einem nach wie vor schwierigen, dynamischen und regulierten Telekommunikationsmarktumfeld, das zudem geprägt ist von intensivem Wettbewerb und hohem Preisdruck, haben sich die NetCologne und ihre Tochtergesellschaft NetAachen GmbH (NetAachen) im Berichtsjahr sehr gut behauptet. 

Das Jahr 2023 war im Wesentlichen durch die folgenden Besonderheiten geprägt:

  • Ausbau der geförderten „Weißen Flecken“ mit Glasfaserinfrastruktur in Köln, 
  • Glasfaser-Flächenausbau mit dem Kooperationspartner Westconnect GmbH, Essen,
  • Wholebuy-Kooperation mit der Deutsche Glasfaser Holding GmbH, Borken,
  • Baustart eines neuen Rechenzentrums in Köln-Lövenich,
  • Gründung der NetDüsseldorf GmbH zum 13. März 2023.

Ausbau der geförderten „Weißen Flecken“ mit Glasfaserinfrastruktur in Köln

Das geförderte Breitbandprojekt „Weiße Flecken Köln“ der NetCologne erschließt innerhalb von 42 Monaten ab Baustart (Oktober 2021) rund 17.700 Anschlüsse inklusive sechs nichtstädtischer Schulen und vier Gewerbegebiete mit Glasfaser. Das gesamte Projektvolumen beträgt über 33 Mio. €, wovon ein Großteil durch öffentliche Fördermittel finanziert wird. Im Jahr 2024 wird das Projekt netzbauseitig fertiggestellt, so dass Mitte 2025 die Endabrechnung der Förderung wie geplant stattfinden kann.

Glasfaser-Flächenausbau mit dem Kooperationspartner Westconnect GmbH, Essen

Mit Westconnect wurden im Jahr 2023 vier Einzelverträge zu Glasfaserausbauprojekten unterzeichnet. Ausgebaut werden sollen Gebiete in Alfter, Bonn, Kerpen und Weilerswist. In allen vier Gebieten ist die Endkundenvermarktung in vollem Gange, und die Bauarbeiten sind bereits gestartet. Rund 76 Tsd. Wohn- und Geschäftseinheiten werden nach Abschluss dieser Projekte neu mit Glasfaser versorgt. Der Ausbau der Gebiete ist bis 2026 geplant.

Wholebuy-Kooperation mit der Deutsche Glasfaser Holding GmbH, Borken

Im September 2023 hat die NetCologne mit der Deutsche Glasfaser Holding GmbH, Borken, eine Wholebuy-Kooperation über ein Glasfaser-Potenzial von über 80 Tsd. Wohn- und Geschäftseinheiten in zwölf Kommunen im Versorgungsgebiet abgeschlossen. Zu den Kooperationsgebieten zählen insbesondere die bestandsstarken Kommunen Bergheim, Erftstadt, Frechen und Bedburg, in denen die NetCologne durch die neue Kooperation den Kundenbestand durch Glasfaserprodukte auf hohen Bandbreiten sichern kann. Zusätzlich wird mit der Umsetzung der Kooperation ab Mitte 2024 der gigabitfähige Versorgungsbereich der NetCologne deutlich erweitert.

Baustart eines neuen Rechenzentrums in Köln-Lövenich

Die NetCologne betreibt im Kölner Stadtgebiet derzeit drei Kundenrechenzentren in angemieteten Gebäuden. Da einer der Mietverträge nicht verlängert werden konnte, besteht die Notwendigkeit, ein neues Gebäude zu errichten. In Köln-Lövenich wurde ein passendes Grundstück gefunden und im Jahr 2023 mit den Planungen begonnen. Der Bauantrag wurde eingereicht und das erste Gebäude in modularer Technik errichtet. Die Fertigstellung des Rechenzentrums, das unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten errichtet wird, ist für das zweite Quartal im Jahr 2024 geplant.

Gründung der NetDüsseldorf GmbH zum 13. März 2023

Die Stadt Düsseldorf, zweitgrößte Stadt Nordrhein-Westfalens, verfügt mehrheitlich über eine Telekommunikationsinfrastruktur, die Nachholbedarf bei der Versorgung von Haushalten mit Glasfaseranschlüssen aufweist. Sie bietet aber dank ihrer ökonomischen Stärke ein großes Kunden- und Umsatzpotenzial. Mit der Gründung der NetDüsseldorf GmbH möchte sich die NetCologne noch regionaler und unabhängig vom Kölner Standort mit klarem Bezug zu Düsseldorf aufstellen. Aufbauend auf dem in Düsseldorf und Neuss eingelegten, HFC-basierten Bestandsgeschäft, verfolgt die NetDüsseldorf das Ziel, mit Vorleistungsprodukten der Deutschen Telekom und dem Ausbau eines eigenen FTTB-/FTTH-Netzes insbesondere im Privatkundenbereich deutliche Kundenzuwächse zu erzielen.

Die Konzerngesellschaft moderne stadt Gesellschaft zur Förderung des Städtebaues und der Gemeindeentwicklung mbH, Köln, (moderne stadt) entwickelt eigene und im Konzerneigentum befindliche Liegenschaften. Dazu gehören insbesondere die Baureifmachung und Erschließung eigener Grundstücke sowie die Herstellung und der Vertrieb von Bauträgerobjekten.

Bauträgerprojekt Köln-Ehrenfeld

Nach bereits erfolgter Vermarktung des Entwicklungsgebiets in Köln-Ehrenfeld wird die Gesellschaft im Jahr 2024 die Abnahme und damit die abschließende Herstellung von Erschließungsanlagen im öffentlichen Straßenraum vornehmen.

Revitalisierung der Innenstadt Köln-Porz

Im Zusammenhang mit der Revitalisierung der Innenstadt von Köln-Porz („neue mitte porz“) erbringt die moderne stadt Dienstleistungen im allgemeinen wirtschaftlichen Interesse (DAWI), mit denen der Rat der Stadt Köln sie betraut hat. 

Während die moderne stadt ein Baufeld als Bauträger selbst bebaut, hat sie zwei unbebaute Baufelder in den Vorjahren an Investoren verkauft. Aufgrund der aktuell bestehenden Marktsituation ist die Vermarktung des Bauträgerprojektes bis auf Weiteres gestoppt worden. 

Mit der Betrauung durch die Stadt Köln ist der wirtschaftliche Erfolg aus der Gesamtmaßnahme limitiert. Zum Projektabschluss ist eine Schlussabrechnung aufzustellen, wonach gegebenenfalls zu viel gewährte Zuschüsse an die Stadt Köln zurückzuzahlen sind. Der Prüfungsbericht zum Zwischenverwendungsnachweis und die ergänzenden Erläuterungen der beauftragten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft haben für das abgelaufene Geschäftsjahr vermerkt, dass eine solche Überkompensation nicht besteht. Um den Projekterfolg sicherzustellen, hat moderne stadt Gespräche mit der Stadt Köln zur Fortschreibung des Betrauungsaktes aufgenommen. Grundsätzlich jedoch verbleibt das wirtschaftliche Risiko aus der Gesamtmaßnahme bei der Gesellschaft.

Städtebauliche Entwicklung des Deutzer Hafens

Der Rat der Stadt Köln hat im Jahr 2018 die förmliche Festlegung des städtebaulichen Entwicklungsbereichs „Deutzer Hafen“ nach § 165 Abs. 6 BauGB beschlossen. Auf dem Entwicklungsgebiet sollen Wohnungen, Büros, Gastronomie und Einzelhandel entstehen, die Raum für rund 6.900 Bewohnerinnen und Bewohner und ca. 6.000 Arbeitsplätze mit den erforderlichen Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen bieten.

Bezogen auf die zu entwickelnden Grundstücke hat die moderne stadt im Jahr 2020 einen städtebaulichen Vertrag (Abwendungs- und Entwicklungsvereinbarung) mit der Stadt Köln geschlossen, der die Rolle der Gesellschaft im Rahmen der Gesamtentwicklung definiert. Der Ausgleichsbetrag – also die Abschöpfung der Werterhöhung der Grundstücke, die durch die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme entsteht – ist durch Leistungserbringungen der Gesellschaft für die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme zu belegen. Der dazu notwendige Ordnungsmaßnahmenvertrag, der die übertragenen Ordnungsmaßnahmen und deren Abrechnung definiert, wurde im Geschäftsjahr 2022 abgeschlossen. Noch abzuschließen ist der Erschließungsvertrag mit der Stadt Köln beziehungsweise dem eingesetzten Entwicklungsträger als Folgevertrag zur Abwendungs- und Entwicklungsvereinbarung. Im Berichtsjahr war dieser allerdings noch nicht endverhandelt. Sein Abschluss ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Veräußerung von Grundstücken durch moderne stadt. 

Die moderne stadt unterstützt die Stadt Köln dabei, das Bauplanungsrecht für den Deutzer Hafen zu schaffen, wobei alle damit verbundenen Entscheidungen den Gremien des Rates und dem Rat der Stadt Köln vorbehalten sind. Der Satzungsbeschluss für den ersten Teilbebauungsplan (Infrastruktur) ist am 9. Februar 2023 erfolgt. Dieser wurde am 20. Dezember 2023 rechtskräftig durch die Bezirksregierung genehmigt und bekannt gemacht. Der erste Teilbebauungsplan (Infrastruktur) ist Voraussetzung für alle Veräußerungen sowie für die Übertragung der Verkehrs-, Grün- und Wasserflächen an die Stadt Köln. Die Planungsrechtschaffung für die Baufelder für Wohnen und Gewerbe soll durch weitere Teilbebauungspläne erfolgen. Im Herbst 2021 hatte der Rückbau von nicht denkmalgeschützten Gebäuden im Bereich des Mühlenareals begonnen. Im Berichtsjahr wurden die Rückbaumaßnahmen auf das gesamte Areal der moderne stadt im Deutzer Hafen Köln ausgeweitet. Mit dem Abschluss dieser Maßnahmen wird im Laufe des Jahres 2024 gerechnet.

Im Oktober 2023 startete die Bewerberphase zur Vermarktung des gewerblichen Baufeldes 07. In dieser Phase werden die Kompetenz, Erfahrung und Leistungsfähigkeit potenzieller Investoren hinterlegt und der Basiskaufpreis bestätigt. Die Bewerberphase endete im Januar 2024. Ausgewählte Investoren erhalten in der anschließenden Konzeptphase weiterführende Unterlagen, um ihre Nutzungs- und Nachhaltigkeitskonzepte weiter zu detaillieren. Auf dieser Grundlage führt die moderne stadt dann Vertragsverhandlungen, wobei die weiteren Entwicklungen auf den Immobilienmärkten abzuwarten bleiben.

modernes köln Gesellschaft für Stadtentwicklung mbH, Köln

Die moderne stadt ist mit 41 % an der modernes köln Gesellschaft für Stadtentwicklung mbH, Köln, beteiligt. Einen weiteren Anteil von 25 % hält die SWK. Die übrigen Anteile entfallen auf eine städtische Beteiligung und eine Sparkasse. Die Gesellschafter der modernes köln Gesellschaft für Stadtentwicklung mbH, Köln, haben am 15. Dezember 2023 die Auflösung der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 beschlossen.

Bäder

Die Konzerngesellschaft KölnBäder GmbH, Köln, (KölnBäder) stellt den Kölner Bürgerinnen und Bürgern in 13 Bädern vielseitige Schwimm-, Sauna- und Fitnessangebote zur Verfügung. Im Lentpark bieten integrierte Eislaufbahnen und -flächen zusätzlich die Möglichkeit zum Schlittschuhlaufen und für andere Eissportaktivitäten. 

Im Kontext einer langfristig ausgerichteten Daseinsvorsorge für den Schwimmsport hat die Gesellschaft im Berichtsjahr den Arbeitskreis „Bäderkonzept 2030“ gemeinsam mit dem Sportamt, dem Amt für Schulentwicklung sowie weiteren Vertretern der Stadt Köln fortgeführt. Der Arbeitskreis hat unter anderem die Aufgabe, die beiden strategischen Ziele der KölnBäder „Schaffung von 1.000 m2 Wasserfläche“ und „Neubau Genovevabad“ aktiv weiterzuentwickeln. 

Des Weiteren haben die KölnBäder ihre Bemühungen fortgesetzt, die Kosten des laufenden Betriebs zu optimieren sowie die Umsatzerlöse zu steigern. Im Fokus standen erneut Maßnahmen zur Energieeinsparung. Obgleich die Bäder im Laufe des Geschäftsjahres sukzessiv vom eingeschränkten zum normalen Betrieb übergegangen waren, stieg der Energieverbrauch gegenüber Plan nur moderat an.

Die Zahl der Badegäste lag im Berichtsjahr bei 2.462.165 (Vorjahr 2.253.049). Davon nutzten 1.353.364 Badegäste (Vorjahr 1.144.248) die öffentlichen Schwimmzeiten. Für 1.108.801 Badegäste wurden wie im Vorjahr Schwimmzeiten für das Schul- und Vereinsschwimmen zur Verfügung gestellt.

Wohnungswirtschaft und -verwaltung

Die Wohnungsgesellschaft der Stadtwerke Köln mbH, Köln, (WSK) stellt Wohnraum für die Mitarbeitenden des Stadtwerke Köln Konzerns zur Verfügung. Die strategische Ausrichtung der WSK sieht die Sanierung der Bestandswohnungen und den am Bedarf der Konzernmitarbeitenden orientierten Neubau von Wohnungen vor. Durch das 2023 fertiggestellte Neubauprojekt am Hermeskeiler Platz und einschließlich der an der Amsterdamer Straße geplanten Wohnungen erhöht sich der Wohnungsbestand in den kommenden Jahren um 108 Wohnungen auf 1.986 Wohnungen. Neben der Errichtung von Neubauten erfolgt die kontinuierliche Bestandsaufwertung und Steigerung der Attraktivität der Wohnungen durch größere Sanierungsmaßnahmen ganzer Quartiere und durch die konsequente Sanierung der Wohnungen bei Mieterwechsel. Bei Mieterwechsel werden die Wohnungen nach einem definierten Standard grundlegend saniert. Bisher sind 465 Wohnungen nach dem WSK-Standard hergerichtet, das entspricht ca. 32 % des gesamten Wohnungsbestands. Weiterhin umfassen die Neubauwohnungen etwa 6 % des Gesamtbestandes. Im Jahr 2023 wurden 117 Wohnungen des WSK-Bestandes neu vermietet, alle Neuvermietungen erfolgten an Mitarbeitende des Stadtwerke Köln Konzerns.

Konzern

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

  2023
Mio. €
2022
Mio. €
Veränderung
zum Vorjahr in %
Umsatzerlöse abzgl. Energiesteuern 10.848,8 11.022,0 -1,6
Bestandsveränderungen 63,7 2,0 >100,0
Aktivierte Eigenleistungen 59,6 65,8 -9,4
Sonstige betriebliche Erträge 319,6 244,6 30,7
Materialaufwand 8.629,9 9.244,5 -6,6
Personalaufwand 1.153,6 1.018,5 13,3
Abschreibungen 383,9 310,2 23,8
Sonstige betriebliche Aufwendungen 634,5 554,0 14,5
Finanzergebnis -51,8 4,4 <-100,0
Ertragsteuern 160,9 75,8 >100,0
Sonstige Steuern 12,5 13,1 -4,6
Konzernjahresüberschuss 264,6 122,7 115,6

Im Berichtsjahr erreichte der Jahresüberschuss des Konzerns mit knapp 265 Mio. € einen neuen Höchstwert. Im Vorjahr hatte er noch rund 123 Mio. € betragen. Das Mehrergebnis stammt im Wesentlichen aus dem Geschäftsfeld Energie und Wasser und hier vor allem aus der Vermarktung der Kraftwerkserzeugung, die von der volatilen Energiepreisentwicklung insgesamt profitieren konnte. Die übrigen Geschäftsfelder konnten ihre Ergebnisbeiträge leicht ausbauen oder zumindest stabil halten. Auch gegenüber der Planung fiel der Jahresüberschuss des Konzerns deutlich höher aus: Prognostiziert worden war eine Bandbreite zwischen 60 und 80 Mio. €. Bedingt durch den anhaltenden Ukraine-Krieg und die stark volatilen Entwicklungen an den Energiemärkten war die Ergebnisprognose jedoch betont zurückhaltend ausgefallen.

Außenumsätze
 

Außenumsatzerlöse

(ohne Energiesteuer)

  2023
Mio. €
2022
Mio. €
Veränderung
zum Vorjahr in %
Energie und Wasser 9.164,4 9.348,6 -2,0
Öffentlicher Personennahverkehr 266,5 234,2 13,8
Hafenumschlag und Güterverkehr 577,2 631,7 -8,6
Abfallentsorgung und -verwertung 319,2 317,0 0,7
Telekommunikation  321,1 304,8 5,3
Liegenschaften 12,9 12,9 0,0
Sonstige Geschäftsfelder 187,5 172,8 8,5
Gesamt 10.848,8 11.022,0 -1,6

Der Konzernaußenumsatz verringerte sich im Jahr 2023 leicht um 1,6 % und betrug rund 10,85 Mrd. € (Vorjahr 11,02 Mrd. €).
 
Das Geschäftsfeld Energie und Wasser erzielte konsolidierte Umsatzerlöse von 9,16 Mrd. €, das sind 2 % weniger als 2022 (9,35 Mrd. €). Während die Erlöse des Energiehandels stark zurückgingen (-19 %), konnten die Versorger des Geschäftsfelds durchweg höhere Außenumsatzerlöse erzielen als im Vorjahr. Positiv auf die Umsatzerlöse wirkte sich auch die erstmalige Konsolidierung der rhenag sowie drei weiterer Beteiligungen aus. In der Sparte Strom lagen die Erlöse bei insgesamt rückläufigen Absatzmengen preisbedingt höher als im Vorjahr (+5 %). In der Sparte Gas konnten die Preisanhebungen die geringeren Absatzmengen bei weitem nicht kompensieren, so dass die Erlöse insgesamt zurückgingen (-22 %). Auch der Wärmeabsatz fiel gegenüber dem Vorjahr niedriger aus, preisbedingt erhöhten sich jedoch die Erlöse gegenüber 2022 um mehr als 50 %. Ebenfalls höher als im Vorjahr lagen die Erlöse aus Trink- und Betriebswasser.

Der Außenumsatz des Geschäftsfelds Öffentlicher Personennahverkehr steigerte sich um rund 14 % von 234,2 Mio. € im Vorjahr auf 266,5 Mio. € im Jahr 2023. Während das Fahrgastaufkommen bei der KVB nahezu konstant blieb, führten der Wegfall des erlösmindernden 9-Euro-Tickets sowie die zweimaligen Tarifsteigerungen im Verkehrsverbund Rhein-Sieg zu deutlichen Erlösverbesserungen. Gebremst wurde die Erlösentwicklung durch die Einführung des Deutschland-Tickets.

Die Umsatzerlöse im Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr belaufen sich im Berichtsjahr auf 577,2 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahr (631,7 Mio. €) bedeutet dies einen Rückgang um rund 9 %. Eine wesentliche Ursache ist der Wegfall der im Vorjahr aufgetretenen konjunkturellen Sondereffekte in der Trockenschifffahrt, die mit dem Ende Februar 2022 begonnenen Ukraine-Krieg einhergingen. Hinzu kamen eine extreme Kleinwasserphase in den Sommermonaten sowie die im Vorjahr noch sehr hohen Gasölkosten und -zuschläge, die die hohen Erlöse im Jahr 2022 geprägt hatten. Durch die Erstkonsolidierung zweier zur NESKA-Gruppe zählenden Gesellschaften konnte der Erlösrückgang in dem Geschäftsfeld teilweise kompensiert werden. 

Das Geschäftsfeld Abfallentsorgung und -verwertung erzielte im Berichtsjahr leicht höhere Umsatzerlöse von 319,2 Mio. € (Vorjahr 317,0 Mio. €). Dabei konnte die AWB ihre Außenumsatzerlöse bedingt durch höhere Abrechnungsentgelte in der Abfallbeseitigung und Straßenreinigung um rund 5 % auf knapp 200 Mio. € steigern. Gegenläufig entwickelten sich die Außenumsatzerlöse der AVG aus der Abfallverwertung. Ursächlich sind niedrigere abfallwirtschaftliche Entgelte aus den Entsorgungsverträgen mit der Stadt Köln.

Die Umsatzerlöse im Geschäftsfeld Telekommunikation stiegen im Berichtsjahr um 16,2 Mio. € oder um rund 5 % auf 321,1 Mio. € (Vorjahr 304,8 Mio. €). Die Überschreitung resultierte aus steigenden Umsatzerlösen im Geschäfts- und Privatkundenbereich, unter anderem aufgrund höherer Umsätze im Wholesale-Geschäft im Zuge des Ausbaus des Kundenbestands und im Geschäft mit Education Services.

Das Geschäftsfeld Liegenschaften verzeichnete im Berichtsjahr konstante Umsatzerlöse von 12,9 Mio. € (Vorjahr 12,9 Mio. €). Während die Umsatzerlöse aus Grundstücksverkäufen deutlich zurückgingen, stiegen die Umsatzerlöse aus der Abrechnung von Vorlaufkosten und Dienstleistungen im Deutzer Hafen entsprechend an. 

Die Umsatzerlöse aus den Sonstigen Geschäftsfeldern erhöhten sich auf 187,5 Mio. €, nach 172,8 Mio. € im Vorjahr. Treiber dieser positiven Entwicklung waren im Wesentlichen höhere Erlöse aus dem Abrechnungs- und Vermietungsgeschäft mit Messgeräten und zusätzliche, gesetzlich geforderte Dienstleistungen. Ebenfalls gestiegene Umsatzerlöse verzeichneten das Projektgeschäft mit Kommunikationsanlagen sowie die KölnBäder infolge gestiegener Besucherzahlen und punktueller Preiserhöhungen.

Materialaufwand und Rohergebnis

Der Materialaufwand des Konzerns belief sich im Geschäftsjahr 2023 auf 8,63 Mrd. € gegenüber 9,24 Mrd. € im Vorjahr. Im Geschäftsfeld Energie und Wasser zeigten sich die bereits in den Umsatzerlösen erkennbaren, mengenbedingten Absatzrückgänge analog auch auf der Bezugsseite und hier insbesondere beim geringeren Handel mit Strom und Gas. Dem entgegen wirkten aufwandserhöhende Effekte aus der Erstkonsolidierung der rhenag sowie drei weiterer energiewirtschaftlicher Beteiligungen. Gesunkene Materialaufwendungen verzeichnete auch das Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr, hier insbesondere die Trockenschifffahrt, analog zu den bereits genannten Umsatzrückgängen. Im Geschäftsfeld Öffentlicher Personennahverkehr ist der geringere Materialaufwand darauf zurückzuführen, dass der Aufwand des Vorjahres durch eine Zuführung zur Rückstellung für Erneuerungsverpflichtungen aus dem Stadtbahnvertrag geprägt war, die im Berichtsjahr wesentlich geringer ausfiel.

Das Rohergebnis als Saldo aus Umsatz und Materialaufwand verbesserte sich von 1,78 Mrd. € im Vorjahr um rund 25 % auf 2,22 Mrd. € im Berichtsjahr. Der überwiegende Anteil entfällt dabei auf das Geschäftsfeld Energie und Wasser.

Sonstige betriebliche Erträge und betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge verbesserten sich im Berichtsjahr um rund 31 % auf 319,6 Mio. € (Vorjahr 244,6 Mio. €). Im Geschäftsfeld Energie und Wasser trugen höhere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und aus Schadensersatzleistungen maßgeblich zu der Verbesserung bei. Der weitere Anstieg resultiert vor allem aus der Erstkonsolidierung der rhenag. Im Geschäftsfeld Öffentlicher Personennahverkehr reduzierten sich die sonstigen Erträge per saldo aus dem Corona-Rettungsschirm einschließlich der Erstattungen für das 9-Euro-Ticket (im Jahr 2022) und für das Deutschland-Ticket (im Jahr 2023). Die weiteren Verbesserungen bei den sonstigen betrieblichen Erträgen betreffen vor allem die Geschäftsfelder Hafenumschlag und Güterverkehr sowie Liegenschaften. Der Personalaufwand stieg im Berichtsjahr deutlich um rund 13 % auf 1.153,6 Mio. € (Vorjahr 1.018,5 Mio. €). Den größten Effekt mit rund 66 Mio. € hatte dabei die Erstkonsolidierung der rhenag sowie fünf weiterer Beteiligungen in den Geschäftsfeldern Energie und Wasser sowie Hafenumschlag und Güterverkehr. Mit diesen Gesellschaften vergrößerte sich der Konzern um mehr als 900 Beschäftigte. Daneben erhöhten die Tarifsteigerungen in allen Geschäftsfeldern sowie beschäftigungsbedingte Neueinstellungen von Mitarbeitenden den Personalaufwand. Die Abschreibungen betragen 383,9 Mio. €, das sind rund 24 % mehr als im Vorjahr (310,2 Mio. €). Während sich die auf die getätigten Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen anfallenden Normalabschreibungen leicht erhöhten, kam es darüber hinaus im Geschäftsfeld Energie und Wasser zu Sonderabschreibungen auf Sachanlagen. Der wesentliche Effekt entfällt abermals auf die im Jahr 2023 erstmals voll konsolidierten Gesellschaften in den Geschäftsfeldern Energie und Wasser sowie Hafenumschlag und Güterverkehr. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 80,5 Mio. € und liegen bei 634,5 Mio. € (Vorjahr 554,0 Mio. €). Neben allgemeinen preisbedingten Mehraufwendungen war auch diese Position wesentlich durch den erstmaligen Einbezug der Aufwendungen der neuen Konzerngesellschaften geprägt.

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis verschlechterte sich im Berichtsjahr um 56,2 Mio. € auf -51,8 Mio. € (Vorjahr +4,4 Mio. €). Zum einen führte die gute Liquidität des Geschäftsfelds Energie und Wasser in Verbindung mit steigenden Zinsen zu höheren Zinserträgen, die das Finanzergebnis verbesserten. Dem steht ein negativer Effekt aus der planmäßigen Abschreibung eines Geschäftswerts und stiller Reserven von in Folge der Rheinlandkooperation erstmalig aufgenommenen assoziierten Konzerngesellschaften gegenüber. Dieser Effekt wirkt sich per saldo nicht auf den Konzernjahresüberschuss aus, da er durch positive Effekte in den übrigen GuV-Positionen im Wesentlichen kompensiert wird. 

Steuern

Die Ertragsteuern des Konzerns belaufen sich im Berichtsjahr auf 160,9 Mio. € (Vorjahr 75,8 Mio. €). Der Anstieg ist durch das Mehrergebnis des Konzerns gegenüber dem Vorjahr sowie steuerliche Risikovorsorge begründet. Die sonstigen Steuern betragen 12,5 Mio. € und liegen damit etwas niedriger als im Vorjahr (13,1 Mio. €).

GmbH

Gewinn- und Verlustrechnung

SWK GmbH

2023
Mio. €
2022
Mio. €
Veränderung
zum Vorjahr in %
Umsatzerlöse 31,3 29,5 6,1
Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 239,1 221,5 7,9
Sonstige betriebliche Erträge 87,6 29,3 >100,0
Personalaufwand 16,8 15,1 11,3
Abschreibungen 0,8 0,6 33,3
Sonstige betriebliche Aufwendungen 14,2 15,8 -10,1
Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen 151,2 162,5 -7,0
Übriges Finanzergebnis 14,2 15,7 -9,6
Ertragsteuern 100,1 32,4 >100,0
Sonstige Steuern 1,1 1,2 -8,3
Jahresüberschuss 88,0 68,4 28,7
Einstellung in die Gewinnrücklagen -38,0 -28,4 33,8
Bilanzgewinn 50,0 40,0 25,0

Die SWK erzielte im Berichtsjahr einen Jahresüberschuss von 88,0 Mio. €. Dies bedeutet einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr (68,4 Mio. €) um rund 29 % oder 19,6 Mio. €. Der wesentliche Teil des SWK-Ergebnisses stammt aus Ergebnisabführungen und -‍ausschüttungen der Beteiligungsgesellschaften. Die Ergebnisabführung der GEW an die SWK erhöhte sich im Berichtsjahr um 14,4 Mio. € auf 204,5 Mio. €. Maßgeblich hierfür waren die für die RheinEnergie sehr positiven Rahmenbedingungen auf den Energiemärkten, so dass diese ihre Ergebnisabführung an die GEW mit 164,3 Mio. € deutlich steigern konnte (Vorjahr 136,5 Mio. €). Die Verlustübernahme gegenüber der KVB fiel gegenüber dem Vorjahr (143,5 Mio. €) mit 131,4 Mio. € im Berichtsjahr geringer aus, unter anderem aufgrund deutlich reduzierter Rückstellungsbildungen für Erneuerungsverpflichtungen aus dem U-Bahn- beziehungsweise Stadtbahnvertrag. Die Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr aufgrund einer zweifachen Tarifsteigerung zum 1. Januar 2023 beziehungsweise 1. Juli 2023 sowie des Wegfalls des im Vorjahr angebotenen 9-Euro-Tickets. Dem standen geringere Zuwendungen von Bund und Ländern sowie höhere Personalaufwendungen gegenüber. Die Ergebnisabführung der HGK lag mit 13,0 Mio. € über dem Vorjahreswert (11,6 Mio. €). Einen besonders positiven Ergebnisbeitrag leisteten dabei wiederum die im Jahr 2020 erworbenen Shipping-Gesellschaften. Die Ergebnisabführung der AWB lag mit 21,7 Mio. € über dem Wert des Vorjahres (19,8 Mio. €). Auch die Ausschüttung der AVG fiel mit 11,0 Mio. € um 0,9 Mio. € höher aus als im Jahr 2022. Auf der Ebene der SWK belasteten höhere Aufwendungen aus Ertragsteuern, die nur teilweise durch geringere Verwaltungskosten kompensiert wurden, das Ergebnis. 

Im Vergleich zum Wirtschaftsplan 2023 hat die SWK das geplante Ergebnis von 55,9 Mio. € um rund 32,1 Mio. € übertroffen. Zu diesem Mehrergebnis trugen alle Tochtergesellschaften, insbesondere jedoch die GEW, die KVB und die AWB, bei. 

Im Jahr 2023 wurde der Bilanzgewinn der SWK aus dem Jahr 2022 (40,0 Mio. €) vollständig an die Gesellschafterin Stadt Köln ausgeschüttet. Aus dem Jahresüberschuss des Berichtsjahres sollen 38,0 Mio. € in die Gewinnrücklagen eingestellt werden. Der Bilanzgewinn von 50,0 Mio. € soll an die Gesellschafterin Stadt Köln ausgeschüttet werden. Über die Gewinnverwendung hat abschließend die Gesellschafterversammlung im Juni 2024 zu entscheiden.